Bioenergie Berchtesgadener Land GmbH

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Biomasseheizkraftwerk der Bioenergie Berchtesgadener Land GmbH

Die Bioenergie Berchtesgadener Land GmbH (HRB 18418 – Amtsgericht Traunstein) ist ein privater Fernwärme- und Stromversorger mit Sitz in der Gemeinde Schönau am Königssee (Oberschönauer Straße 96). Zu seinem Versorgungsgebiet gehören drei Gemeinden im südlichen Landkreis Berchtesgadener Land.

Fernwärme

Biomasseheizkraftwerk

Im Ortsteil Oberschönau der Gemeinde Schönau am Königssee betreibt das Unternehmen ein Biomasseheizkraftwerk das aus Biomasse wie Hackschnitzel Fernwärme und Strom erzeugt.

Das Heizkraftwerk besteht aus einer mehrstufigen Verbrennungsanlage. Die erste Stufe ist eine Rostfeuerung die einen Warmwasserkessel mit 7.000 kW Nennleistung erhitzt. In der zweiten Stufe gelangen die Rauchgase zur effektiven Nachverbrennung in eine Zyklonverbrennung und den Thermölkessel mit 6.000 kW Nennleistung. In diesem Ölkessel wird zusätzliche Wärme gewonnen und zudem auch Strom erzeugt. Für den Fall eines Ausfalls verfügt das Kraftwerk über eine Notversorgungsanlage mit einer Heizöl-Extraleicht-Feuerung.[1][2]

Im Jahr erzeugt das Biomasseheizkraftwerk etwa 50.000 MWh Wärme und rund 7.000 MWh Strom (Stand: 2014).[3] Hierfür verbrennt es jährlich 95.000 srm Biomasse (~36.000 fm Holz). Die Biomasse stammt dabei aus einer Region von maximal 80 Kilometern um Berchtesgaden.[4] Lieferanten sind der Gesellschafter Rambichler GmbH aus Waging am See, die Bayerischen Staatsforsten und die Österreichischen Bundesforsten.[1]

Versorgungsgebiet

Mittels eines rund 30 Kilometer langen Rohrnetzes[3] versorgt das Fernwärmekraftwerk einige Teile der umliegenden Gemeinden Schönau am Königssee, Berchtesgaden und Bischofswiesen.

Das Versorgungsgebiet umfasst anteilig (Stand: ca. 2020)[5]:

Zu den Verbrauchern gehören neben Privatkunden auch diverse kommunale und bundesstaatliche Einrichtungen wie das Schornbad, die Jägerkaserne, das Haus der Berge, das Gymnasium Berchtesgaden, die Kreisklinik Berchtesgaden und auch die Rathäuser von Berchtesgaden und Schönau am Königssee.

Geschichte

Fünf Gesellschafter, darunter die Baumentsorgungsfirma Rambichler GmbH aus Waging am See, gründeten am 5. Juni 2008 die „EWB GmbH Energie und Wärme aus Biomasse“ mit Firmensitz in Berchtesgaden.[6]

Gut ein Jahr später begann die Firma mit dem Bau eines Biomasseheizkraftwerks. Der Spatenstich erfolgte am 19. September 2009 und die Bauarbeiten dauerten von Oktober 2009 bis zum Juli 2010.[7] Im September 2010 konnte das Kraftwerk seinen Betrieb aufnehmen.[4]

Noch während der Bau im vollen Gange war, beschloss die Gesellschafterversammlung am 1. Juni 2010 die Änderung des Firmennamens von „EWB GmbH Energie und Wärme aus Biomasse“ in „Bioenergie Berchtesgadener Land GmbH“. Ein Jahr später verlegte die Firma ihren Sitz von Berchtesgaden an den heutigen Standort im Biomasseheizkraftwerk.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 "Kein Problem mit Schmutz und Nässe", in: Holz-Zentralblatt, Nr. 3 vom Freitag, 21. Januar 2011, S. 90
  2. https://www.bebgl.de/2020/04/03/energieautarkie-fuer-das-berchtesgadener-land/
  3. 3,0 3,1 Landkreis Berchtesgadener Land: Energienutzungsplan Markt Berchtesgaden. Oktober 2015 bis Oktober 2017, S. 24
  4. 4,0 4,1 https://www.bebgl.de/
  5. https://www.bebgl.de/wp-content/uploads/2020/04/Bildschirmfoto-2020-04-03-um-11.45.24-2048x1415.png
  6. HRB 18418 – Amtsgericht Traunstein
  7. https://web.archive.org/web/20100712104855/http://fotomagie.eu/fotograf-fotostudio-berchtesgaden-bildarchiv/84-heizkraftwerk.html