Herzstein
Herzstein (teilweise auch Zauberstein oder Wunschstein) bezeichnet einen Findling im Kirchholz bei Bad Reichenhall an der Ortsgrenze zu Bayerisch Gmain. Der Name kommt von einer herzförmigen Aushöhlung („Schale“) auf seiner Ostseite.
Beschreibung
Bei kurzzeitigen Kiesabbauarbeiten in diesem Bereich kam der Felsblock zum Vorschein. Verschiedene Seiten geben unterschiedliche Zeitangaben, von Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre, für den Abbau an. Die amtlichen Karten weisen erstmals in der Karte von 1972 hier einen Tagebau aus, so dass wohl erst zwischen 1960 und 1972 mit Bauarbeiten begonnen wurde. Letztmalig erscheint das Abbaugebiet in der Ausgabe von 1973 und ist in der nächsten Karte von 1985 wieder verschwunden.
Die Hänge sind inzwischen wieder weitestgehend mit jungen Bäumen und einigen Pflanzen zugewachsen. Am Boden liegt das Erdreich aufgrund der vielen Besucher an vielen Stellen frei.
Der Herzstein ist ein erratischer Felsen. Er ist ca. 3 Meter lang, 2 Meter breit und 2 Meter hoch. Sein Umfang beträgt etwa 9,5 Meter. Die Längsachse liegt in direkter Nord-Süd-Richtung. Die Oberfläche ist sehr uneben mit vielen kleinen Vertiefungen. An seiner Ostseite befindet sich die namensgebende große herzförmige Aushöhlung. Das Becken ist ungefähr 50cm hoch, breit und tief und normal immer mit Regenwasser, bzw. im Winter mit Schnee, gefüllt. An der Westseite befindet sich der Umriss eines Wappens.
Ein 84-jähriger Mann hatte im August 2010 auf eigene Initiative die Grube aufgeräumt und dabei Pflanzen und eine Bank aufgestellt. Außerdem montierte er ein schmiedeeisernes Kreuz mit einer Christusfigur und der Inschrift „Ich komme zurück“ auf den Stein. Ein Unbekannter hatte das Kreuz kurz darauf im September wieder entfernt. Wenig später verschwanden auch die anderen aufgestellten Gegenstände und am unteren Bereich der Herzschale wurde ein Stück Stein heraus gebrochen.[1]
Ende August 2017 legte ein Unbekannter aus den Steinfiguren ein Hakenkreuz. Nachdem dies ein Mann der Polizei am 24. August meldete, wurde das Kreuz entfernt und die Steine wild in der Grube verteilt.[2]
Geomantie
Der Herzstein soll ein Kraftort sein und im Zentrum des sogenannten „Reichenhaller Triskel“ liegen, ein Dreieck um Bad Reichenhall mit geomantischen Kraftorten.[3] Im Gelände um den Stein befinden sich mehrere Figuren (z.B. Steinkreise) aus den umliegenden kleinen Steinen, die immer wieder neu zusammengestellt werden. Den Zugang weisen mehrere Steinmandl. Im Rahmen des sogenannten „Alpenschamanismus“ werden hier hin und wieder Zeremonien abgehalten.
Galerie
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Herzschale
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Umriss eines Wappens
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Gelände mit Stein und Steinfigur
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Grube vom Zugang aus gesehen mit Steinmandl
Literatur
- Rainer Limpöck: Magisches Berchtesgadener Land. 1. Auflage, 2012, ISBN 978-3-940141-79-8 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 44.
Einzelnachweise
- ↑ Alpenschamanische News 22, 25 & 26/2010
- ↑ https://untersberger.info/bericht/8005/Steinfiguren-am-Herzstein-zu-Hakenkreuz-umgelegt.html
- ↑ https://www.untersberg.org/html/herzstein2.html