Hochlack
Die Hochlack ist eine schmale Hochebene im Schellenberger Forst in den steilen Osthängen des Untersbergs. Sie liegt zwischen der Toni-Lenz-Hütte und der Schellenberger Eishöhle in 1.510 bis 1.520 Metern Höhe.
Beschreibung
Die Hochlack bildet eine kleine Unterbrechung des vom Großen Heubergkopf zum Kleinen Heubergkopf herabziehenden Heuberggrats. Sie erstreckt sich auf eine Fläche von rund 2.000 m² und besitzt ein relativ flaches Geländeprofil mit nur geringen Unebenheiten. Die Oberfläche besteht fast vollständig aus einer Mischung von Gras und Felsbrocken.
An den Rändern fällt die Ebene auf drei von vier Seiten steil bis sehr steil ab. Auf der Nordseite zur Toni-Lenz-Hütte hin trifft sie auf einen breiten vom Großen Heubergkopf kommenden Schuttkegel. Von Osten bis Süden fällt die Lack ziemlich steil über den Lackenkopf zum Kleinen Heubergkopf und zum Heubergköpfel in Richtung Tal ab. Nach Westen zur Eishöhle geht sie in einen weiteren Schuttkegel, der ebenfalls vom Großen Heubergkopf abrutscht, über. Einzig auf der Nordwestseite schließt die Hochlack an die aufragenden Südhänge des Großen Heubergkopfs an.
Wege
Auf die Hochlack führt sowohl vom Tal als auch vom Hochplateau jeweils ein Weg. Der Talweg kommt aus Norden von der Toni-Lenz-Hütte her, und schlängelt sich durch einen Schuttkegel über gut 400 Meter und rund 75 Höhenmeter hinauf. Der Weg vom Hochplateau ist der Thomas-Eder-Steig, der auf der Mittagsscharte beginnt und sich durch deren senkrechte Felswände zieht. Beide Wege treffen an der Wegkreuzung am Nordostrand aufeinander. An dieser Wegkreuzung ist auch der Zuweg zur Schellenberger Eishöhle angeknüpft.
Bergmesse und Kreuz
Am Südrand der Hochlack thront, verankert in einem großen Felsbrocken, ein mehrere Meter hohes Kreuz aus Eisen. Hier wird jedes Jahr im Sommer bis Spätsommer eine Bergmesse vom Verein für Höhlenkunde Schellenberg e. V. abgehalten. Der Messe wohnen regelmäßig hunderte Einheimische und Gäste bei. Zum Teil nehmen auch heimische Vereine wie die Berchtesgadener Weihnachtsschützen daran teil.[1]
Der Brauch der Bergmesse geht auf die 25. Jubiläumsfeier des Vereins im Jahre 1950 zurück, bei der auf der Toni-Lenz-Hütte erstmals eine Messe stattfand. Im zweiten Jahr erfolgte die Verlegung zur Hochlack. 25 Jahre später, zum 50-jährigen Bestehen des Vereins, wurde auf der Hochlack ein Kreuz aufgestellt. Hergestellt wurde es vom Marktschellenberger Kunstschmied Hans Utzmeier.[2][3]
|
Sonstiges
Bei den Planungen zum Bau einer massiven Unterkunftshütte (Toni-Lenz-Hütte), favorisierte der Eishöhlenverein die Hochlack, da diese durch die Gratlage einen natürlichen Lawinenschutz besitzt. Das Forstamt Bischofswiesen war damit jedoch überhaupt nicht einverstanden, da sie dadurch eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sah und zudem die geführten Hobbyjagden zwischen der Hochlack und dem Grubenkaser (unterhalb Berchtesgadener Hochthron) gestört worden wären. [4]
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Kriss: Die Weihnachtsschützen des Berchtesgadener Landes und ihr Brauchtum. 4. Auflage, Berchtesgaden 1994, ISBN 3-925647-10-4 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 156.
- ↑ Inschrift am Kreuz
- ↑ https://eishoehle.net/der-verein/chronik/
- ↑ Arbeitskreis Ortschronik: Marktschellenberg. 2. Auflage, 2016, S. 276f.