Schellenberger Eishöhle

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Schellenberger Eishöhle
Angermayerhalle (Sommer 2024)
Angermayerhalle (Sommer 2024)
Angermayerhalle (Sommer 2024)
Ort Schellenberger Forst
Koordinaten

47°42′47″N 13°0′13″O

Gebirge Untersberg
Katasternummer 1339/26
Einstiegshöhe 1570m
Länge 3621m
Niveaudifferenz 260m
Höhlentyp Eishöhle
Gestein Dachsteinkalk
Entdeckung ?; Neuentdeckung 6. Oktober 1874
Erschließung 500 Meter als Schauhöhle
Besonderheiten Naturdenkmal (ND-00161); Geotop (172H001)

Die Schellenberger Eishöhle (früher auch: Schellenberger Eisloch) ist eine unter Naturschutz stehende Karsthöhle oberhalb von Marktschellenberg im Untersbergmassiv. Sie liegt in 1.570 Metern Höhe und besitzt eine Gesamtlänge von über 3,5 Kilometern. Rund ein Viertel davon ist vereist und bildet die eigentliche „Eishöhle“. In diesem lagert ein Eisvolumen von rund 60.000 m³, das jedoch zunehmend durch die seit Jahrzehnten ansteigenden Temperaturen bedroht wird.

Der Eishöhlenteil ist seit dem Jahre 1925 fast vollständig als Schauhöhle erschlossen. Hier sind neben den ganzjährig vorhandenen massiven Eismassen je nach Jahreszeit auch diverse Eisskulpturen wie Eissäulen oder Eisgirlanden zu entdecken.

Lage & Zugang

Die Eishöhle liegt gut versteckt auf der Nordostseite des Untersbergs in dessen Hochlagen. Sie befindet sich in 1.570 Metern Höhe zwischen dem Großen Heubergkopf und der Mittagsscharte, dort wo die Steilhänge in die fast senkrecht zum Heubergkopf aufstrebenden Wände über gehen. Rund 500 Meter von der Höhle entfernt steht in den steilen Schutthängen des Salzburger Hochthrons die Unterkunftshütte Toni-Lenz-Hütte des Eishöhlenvereins.

Politisch gehört die Höhle zum gemeindefreien Gebiet Schellenberger Forst.

Zugänge
Sammelpunkt und Wartebereich

Erreichbar ist die Eishöhle im Wesentlichen über zwei Hauptwanderwege, den Normalweg aus dem Tal und den Thomas-Eder-Steig vom Hochplateau. In diese münden unterwegs weitere Seitenwege aus mehreren Richtungen ein, so dass sich eine Vielzahl von Aufstiegsmöglichkeiten ergibt. Alle Wege können nur zu Fuß begangen werden.

Der Normalweg beginnt im Tal bei Marktschellenberg am Wanderparkplatz Eishöhle und am Schellenberger Passturm. Von dort führt er in rund drei bis vier Stunden über die Toni-Lenz-Hütte hinauf zur Höhle. Der Höhenunterschied vom Parkplatz zur Hütte beträgt 973 Höhenmeter und bis zur Höhle 1.105 Höhenmeter. In den Normalweg mündet wenige Meter unterhalb der Hütte der Bsuchsteig, der vom Dopplersteig über den Schellenberger Sattel herüber kommt, ein.

Den zweiten Weg bildet der von der Mittagsscharte (1671 m) und dem Untersberg-Hochplateau herab kommende Thomas-Eder-Steig. Dieser windet sich über rund 200 Höhenmeter mittels Steigen und Tunneln durch die senkrecht abfallenden Felswände der Mittagsscharte. Der Steig ist nur über längere Zuwege vom Hochplateau aus zu erreichen. Häufige Ausgangspunkte sind die Bergstation der Untersbergbahn und das Stöhrhaus. Der Steig erfordert zwingend Schwindelfreiheit.

Zuweg

Beide Hauptwege treffen in 1.520 Metern Höhe kurz vor der Eishöhle auf der Hochlack aufeinander. Von dort führt ein 100 Meter langer Wanderweg quer durch den Steilhang zum Sammelpunkt der Höhlenführungen. Der Zuweg ist vorsichtshalber an einigen Stellen seilgesichert. Vom Sammelpunkt geht es nochmals 100 Meter durch den Hang zur Höhle. Diese letzten 100 Meter dürfen nur in Begleitung des Höhlenführers begangen werden.

Vom Thomas-Eder-Steig gibt es noch einen steilen Seitenweg direkt hinauf zum Sammelpunkt.

Höhle

Geologie & Höhlenentstehung

Die Eishöhle liegt im Untersbergmassiv, einem äußerst höhlenreichen Gebirge mit inzwischen über 400 bekannten Höhlen. Dies hat das Gebirge einerseits seiner geologischen Zusammensetzung und andererseits der Auffaltung der Alpen zu verdanken. Beides spielte bei der Entstehung von Höhlen wie der Eishöhle eine wesentliche Rolle.

Geologisch besteht das Hochplateau des Untersbergs aus Dachsteinkalk, das auf einer Basis von Ramsaudolomit ruht.[1] Während der Alpenauffaltung bewegten sich die Schichten unterschiedlich zueinander und wurden dabei an vielen Stellen verschoben und auseinander gebrochen. Die dabei auftretenden Kräfte ließen an diesen Verwerfungslinien zahlreiche Brüche, Risse und Klüfte entstehen. In der folgenden Zeit löste nun eindringendes Wasser den Kalkstein und erweiterte die Brüche zu großen Höhlen wie der Schellenberger Eishöhle.[2]

Später begann dann nach einem Klimasturz die Bildung von Eis in der Höhle.

Eis & Wetterführung

Mit einem Volumen von derzeit rund 60.000 m³ Eis gehört die Schellenberger Eishöhle, die zu den statischen Eishöhlen zählt, zu den größeren ihrer Art.[3] An den massivsten Stellen erreicht das Eis eine Dicke von 30 Metern.[4] Das Höhleneis besteht überwiegend aus Schneeeis das durch den Höhleneingang eindringt. Einsickerndes Tropfwasser ist nur geringfügig an der Bildung des Bodeneises beteiligt. Dieses zeigt sich hingegen wesentlich für die Entstehung der zahlreichen Eisfiguren und Eisfälle verantwortlich.[5]

Trotz der großen Eismassen bewohnt das Eis nur einen relativ kleinen Teil der Höhle. Es verteilt sich von der Angermayerhalle über den Posseltgang bzw. über den Mörkdom und den Eisgang bis hinunter in die tiefen Höhlenteile bei der Fuggerhalle und den darunterliegenden Max-Gadringer-Raum. Die anderen Höhlenteile liegen höher oder abgelegener und sind deswegen für das Eis unerreichbar.

Mit der zunehmenden Tiefe von der Angermayerhalle bis zur Fuggerhalle nimmt auch das Alter des Eises stetig zu. Die ältesten Eisschichten finden sich dabei im Bereich der Fuggerhalle. Pollenanalysen ergaben hier ein Alter von rund 3.000 Jahren.[6] Für die Forschung stellt das Eis einen besonders wertvollen Schatz dar, da in ihm die klimatischen Veränderungen über drei Jahrtausende konserviert sind.

Eisentstehung
Die alte Wendeltreppe bezeugt deutlich den einstigen Eisstand und das Abschmelzen

Das erste Permaeis in der Höhle entstand wohl vor rund 3.000 Jahren um die Zeit 1.000 v.Chr. Zu dieser Zeit endete eine Wärmezeit und das Klima kühlte erheblich ab.[5] Für die Eishöhle entstanden so optimale Verhältnisse.

Die Höhle ist für eine Eisbildung auf ein kühles Klima mit kalten Wintern angewiesen. Als statische Eishöhle mit einem oben liegenden Eingang fällt in den kalten Monaten die schwere kalte Luft in die Höhle ein und sammelt sich dort am Boden. Dabei wird wärmere Luft an die Decke gedrückt und aus der Höhle hinaus geschoben. Die kalte Luft hält sich dann den ganzen Sommer hindurch, da sie weitestgehend das Eindringen der wärmeren Außenluft verhindert. Bis zum Herbst erwärmt sie sich lediglich um wenige Grade.

Diese kalte Luft ist Voraussetzung für den Erhalt und die Bildung von Eis. Mit den ersten Nachtfrösten im Spätherbst trifft erstmals wieder so kalte Luft auf die vom Sommer leicht angewärmte Höhlenluft, dass einfließendes Wasser gefrieren kann. In den Wintermonaten kommt das Eiswachstum dann jedoch kurzzeitig zum Erliegen, da Frost den Wassernachschub von außen unterbindet und auch kein Schnee schmilzt. Erst mit dem Ende des Frostes im Frühjahr dringt wieder Tropf- und Schmelzwasser in die Höhle ein und die Eisbildung setzt sich bis zum Sommer hindurch fort. Im Sommer steigt die Lufttemperatur dann minimal bis knapp über den Gefrierpunkt an und bringt so die Eisbildung bis zum Herbst zum Erliegen. In dieser Zeit kann es sogar zum leichten Abschmelzen von Eis kommen.

Zukunft
Lichteinfall durch das Eingangsportal
Eisabschmelzung am Fels

Wie es um die Zukunft des Eises steht, ist derzeit Gegenstand der Forschung. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen einen seit Jahrzehnten anhaltenden Schwund von Eis und Schnee in der Angermayerhalle und vor allem im Eingangsportal. Sehr deutlich ist dies beispielsweise an der alten Wendeltreppe beim Mörkdom, die früher eben mit dem Eis abschloss, oder beim Vergleich von alten und aktuellen Aufnahmen zu sehen.

Als eine der größten Ursachen für das Eisschmelzen wird der Rückgang des Schneekegels am Eingang gesehen, da hierdurch stetig mehr Sonnenstrahlung in die Höhle eindringen kann. Die zusätzliche Sonne heizt die rückwärtigen Felswände und die Innenluft immer weiter auf und greift so das Eis an. An vielen Stellen sind bereits Lücken zwischen Eis und Fels erkennbar.

Ohne sehr kalte und lange Winter oder Gegenmaßnahmen wie dem Abschatten des Eingangsportals wird das Eis vermutlich weiter zurück gehen.[7][8]

Höhlensystem

Eingangsportal

Die Schellenberger Eishöhle ist eine mehrere Kilometer lange Karsthöhle, von der ein verhältnismäßig kleiner Teil als Eishöhle ausgebildet ist. Sie ist aktuell bis auf eine Gesamtlänge (=Summe aller Höhlenteile) von 3.621 Metern erforscht und reicht bis in eine Tiefe von 260 Meter (Stand: 2016[9]. Einer der tiefsten Punkte liegt dabei nur 100 Meter unter der Toni-Lenz-Hütte.[10]

Josef-Ritter-von-Angermayer-Halle

Angermayerhalle

Den Zugang zur Höhle bildet das fast waagerecht im Berg liegende Eingangsportal mit einer Breite von 20 Metern einer Höhe von bis zu 4 Metern. Vom Portal fällt die Höhle über einen Schnee- und Schuttkegel 17 Meter tief mit einer Neigung von 25 Grad in die große Eingangshalle Josef-Ritter-von-Angermayer-Halle ab.[9][11] Die Halle besitzt ein Ausmaß von 70 Metern Länge, 40 Metern Breite und 5 bis 8 Metern Höhe.[10] Den Grund bilden eine mehrere Meter dicke Eisschicht mit zahlreichen Felsbrocken in verschiedenen Größen und ein großer vom Eingangsportal herab stürzender Schnee- und Schuttkegel.

In den rückwärtigen Teilen der Halle finden sich mehrere Fortsetzungen in drei Richtungen. Nach hinten oben führt ein Schacht zum Dohlenfriedhof. Linksseitig finden sich die weiteren vereisten Höhlenteile und im rechten hinteren Eck beginnen die weitläufigen eisfreien Teile mit dem Spiralgang und dem Kaminlabyrinth.

Die Angermayerhalle ist der einzige Teil der gesamten Höhle, der im Tageslicht liegt.

Schacht zum Dohlenfriedhof

Leitern zum Dohlenfriedhof

Der Schacht zum Dohlenfriedhof befindet sich im mittleren hinteren Teil der Angermayerhalle an der Höhlendecke und ist nur über Leitern zu erreichen. Er führt in zwei Stockwerken über 50 Meter hinauf zum Dohlenfriedhof. Hier liegen zahlreiche Skelette von Dohlen, sowie seltener auch von Fledermäusen und anderen Vögeln.[6] Es wird vermutet, dass die Tiere bei Krankheit und am Ende ihres Lebens diese dunklen und ruhigen Räume aufsuchen.

Tiefere Eishöhle: Mörkdom, Fuggerhalle und Max-Gadringer-Raum

Eisgang
Fuggerhalle

Von der Eingangshalle fällt nach links (in Richtung Nordwesten) der 15 Meter tiefe Eisrichter Mörkdom ab. Von diesem führt dann ein steiler Eisgang hinab in die Fuggerhalle. Kurz vor der Fuggerhalle mündet ein ebenso steiler Seitengang (Posseltgang) von der südwestlichen Ecke der Eingangshalle in den Eisgang ein. Die Fuggerhalle liegt 41 Meter unterhalb des Eingangsportals und besitzt eine Größe von 11 auf 8 Metern. An ihrem Ende führt noch ein 30 Meter langer Lehmgang in die Höhe, der dann jedoch blind endet.[6][5]

Acht Meter unterhalb der Fuggerhalle liegt eine weitere kleine Höhle, der Max-Gadringer-Raum. Dieser Raum ist um die 30 Meter lang und nicht besonders hoch. Seine Decke besteht aus einem Eisgewölbe.[5] Beide Räume sind heute nurmehr durch einen Schluf miteinander verbunden. Den früher senkrecht hinabführenden Thomas-Eder-Schacht im hinteren Teil der Fuggerhalle hat sich das Eis inzwischen wieder zurück erobert.

Eisfreies Höhlensystem: Spiralgang, Kaminlabyrinth und Neuer Teil

Das eisfreie Höhlensystem bildet mit rund drei Kilometern Länge den mit Abstand größten Teil der Schellenberger Eishöhle. Es beginnt im Nordosten der Haupthalle mit einem Spiralgang und einem Kaminlabyrinth. Der Spiralgang führt im hintersten Höhleneck ähnlich einer Wendeltreppe 15 Meter nach oben und endet dort im Fels.[12] Direkt neben dem Gang beginnt das Kaminlabyrinth, ein verwundenes Wirrwarr aus Minihallen, Schächten und Schlüfen und zugleich der Weg in den Neuen Teil.[5]

Hier im hintersten Teil des Kaminlabyrinths liegt die Fortsetzung in einen mehrere Kilometer langen Höhlenteil. Durch den verstürzten Boden führt ein senkrechter Schacht, der über 50 Meter in die Fritz-Eigert-Halle abfällt. Diese ist etwa halb so groß wie die Angermayerhalle. Von der Halle verläuft dann ein rund 300 Meter langer waagerechter Gang immer tiefer in den Berg hinein zu einer Röhre mit anschließender Kluftspalte. Hier teilt sich das System in ein hinauf ragendes oberes Geschoss, das nur wenige Meter unterhalb der Oberfläche endet, und mehrere tiefe Untergeschosse. Diese unteren Ebenen bestehen wieder aus mehreren Gängen und Schächten sowie einer weiteren gewaltigen Halle mit 40 auf 25 Meter Größe. Von dort führt ein weiterer Gang mit Bachlauf in Richtung der Toni-Lenz-Hütte zu einem der tiefsten Punkte der Höhle 221 Meter unter dem Eingang. Am Gang schließt ein Siphon an, der vermutlich zum nahen Salzburger Schacht (1339/69) führt.[10]

Namensgebung

Die meisten Teile der Eishöhle sind nach Personen benannt, die in der Eishöhle forschend tätig waren.

Höhlenteil Namensgeber
Josef-Ritter-von-Angermayer-Halle Josef Ritter von Angermayer (1853–1924); Salzburger Höhlenforscher; Namensgebung ehrenhalber; kein direkter Bezug zur Höhle
Mörkdom Alexander Mörk von Mörkenstein ; Entdecker der tieferen Eishöhle
Fuggerhalle Professor Eberhard Fugger; Erstvermesser der Angermayerhalle; betrat „seine“ Halle jedoch nie
Posseltgang Anton Posselt-Czorich; Wiederentdecker der Eishöhle
Thomas-Eder-Schacht Thomas Eder; Gründungsmitglied und Vorsitzender des Skiclubs und des Eishöhlenvereins sowie treibende Kraft hinter der Schauhöhle
Max-Gadringer-Raum Max Gadringer; Gründungsmitglied und Vorsitzender des Eishöhlenvereins
Demlgang Georg Deml; Gründungsmitglied des Eishöhlenvereins
Fritz-Eigert-Halle Fritz Eigert; langjährige Höhlenführer und Forscher in der Eishöhle

Schauhöhle

Seit dem Jahre 1925 ist der vereiste Teil der Schellenberger Eishöhle als Schauhöhle für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Schaubereiche umfassen seither weitestgehend unverändert die Eingangshöhle, den Mörkdom und die Fuggerhalle[5].

Führungen

Zuweg vom Sammelpunkt zur Höhle

Der Verein für Höhlenkunde Schellenberg e. V. bietet geführte Wanderungen durch die Schauhöhle an. Die Führungssaison ist abhängig von der Schneesituation am Berg und dauert etwa von Mitte Mai bis Mitte Oktober. In dieser Zeit finden täglich von 10 bis 16 Uhr (im Oktober bis 15 Uhr) Führungen statt, die jeweils zur vollen Stunde beginnen und etwa 45 Minuten dauern.

Für die Besucher ist 100 Meter vor der Höhle am Zuweg, direkt an der Einmündung eines Querverbindungswegs vom Thomas-Eder-Steig, ein Sammelpunkt mit Sitzbänken eingerichtet. Weiters stehen hier auch eine kleine Hütte der Höhlenführer und Boxen mit Helmen. Die Besucher erhalten zu Beginn der Führung LED-Lampen (früher Karbidlampen) und Helme. Weiters sollen kälteempfindliche Personen hier bereits warme Kleidung anlegen, da während der gesamten Führung Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen. Für Wanderrucksäcke gibt es am Höhleneingang einen separaten Ablageplatz.

Höhlenbereich

Besucherweg

Der Besucherweg umfasst eine Strecke von 500 Metern bei einem Höhenunterschied von 41 Metern. Er führt durch das Eingangsportal zunächst hinab in die Josef-Ritter-von-Angermayer-Halle. Im hinteren Teil der Halle quert er dann hinüber zum Mörkdom und folgt anschließend dem Eisgang bergab in die Fuggerhalle. Dies ist mit 41 Metern unter dem Portal der tiefste Punkt der Führung. Bedingt durch die stetigen Änderungen im Eis, kann sich der genaue Wegverlauf jedes Jahr etwas verändern.

Weite Teile des Wegs verlaufen direkt auf dem Bodeneis. Für eine sichere Begehung sind daher entweder Laufbretter und Holztreppen verlegt oder Stufen ins Eis geschnitten. Auf den Eisstufen und an rutschigen Stellen sind weiters Gummimatten ausgelegt. Entlang des ganzen Wegs finden sich Handläufe in Form von Brettern oder gespannten Seilen.

Eisgebilde
Eiswand mit Schichten
Altersmarkierung und alte Holztreppe

In allen Teilen des Schauhöhlenbereichs können viele Eisgebilde wie Eisfälle, Eiswände und Eisskulpturen bewundert werden. Die Fülle an Eisgestalten schwankt aufgrund von Eisneubildungen bzw. Abschmelzungen sowie jahreszeitlichen Veränderungen jedoch erheblich.

Eine besonderes Eiselement stellt die massive Eiswand im Eisgang oberhalb der Fuggerhalle dar. Hier sind unzählige Eisschichten mit Einschlüssen von Luft (weiße Schichten), Schmutz (braune Schichten) und anderen Materialien erkennbar, die die Wetterverhältnisse über die Jahrtausende dokumentieren.

Im Frühjahr vor Betriebsbeginn wird die Höhle und der Besucherweg in vielen hundert bis tausend Stunden den neuen Eisverhältnissen angepasst. Hierbei helfen auch Gebirgsjäger der Jägerkaserne, die den Besucherweg mit Kettensägen freischneiden.[13]

Geschichte

Entdeckung

Wann die Eishöhle erstmals entdeckt wurde, ist nicht überliefert. Laut einer Erzählung sollen Hütejungen zu einer nicht erwähnten Zeit die Eishöhle durch Zufall entdeckt haben. Demnach wurden immer nach der Schneeschmelze Schafe und Ziegen ins Gelände oberhalb der Sandkaseralm getrieben und sich dann bis zum Herbst selbst überlassen. Einzig Hütejungen stiegen hin und wieder zu den Tieren auf und brachten ihnen Salzsteine. Eines heißen Sommertags jedoch, fanden sie die Tiere nicht mehr und so begannen sie das Gebiet abzusuchen. Nach einiger Zeit entdeckten sie die Tiere dann an der damals noch unbekannten Eishöhle im kühlen Schnee liegen.[14]

Abseits dieser Erzählung dürfte die Höhle wohl spätestens mit der Erschließung den inzwischen verfallenen Sandkaseralm (unterhalb der Toni-Lenz-Hütte), Mitterkaseralm und Bachkaseralm im 18. Jahrhundert [15] den Sennern bekannt gewesen sein.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Eishöhle im Jahre 1826 in der Bayerischen Generalstabskarte als „Schellenberger Eisloch“.[5] Auch die Keil’sche Karte vom Untersberg von 1863 kannte bereits eine „Eisloch“, wenn auch der Standort hier nicht ganz korrekt eingezeichnet war. In den folgenden Jahrzehnten ging das Wissen um die Existenz der Höhle anscheinend wieder verloren, da nicht einmal noch der erfahrene Untersberger Bergführer Ebner die Höhle kannte.[11] Einzig ein Wilderer hatte Ebner einmal von einer „Eishöhle“ und einem „Goldloch“ in den Ostwänden erzählt.[16]

Erst der 20-jährige Naturforscher Anton Posselt-Czorich (1854–1911) aus Salzburg machte sich nach vielen Jahren wieder auf die Suche nach der Höhle. Posselt-Czorich hatte bereits 1873 auf der Nordseite des Untersbergs bei den Rossiten nach Höhlen geforscht und nahm sich nun 1874 den Untersberg-Ostabstürzen im Bereich der Mittagsscharte an. Gemeinsam mit dem Bergführer Ebner durchkämmten sie am 6. Oktober 1874 die Steilhänge auf der Suche nach dem bereits bekannten Hollerloch (Nr. 1339/27) und den nur von der Wildereraussage bekannten Höhlen Goldloch und der Eishöhle. Während sie das Hollerloch und das Goldloch (Nr. 1339/28) relativ rasch fanden, war von einer vereisten Höhle trotz stundenlanger mühsamer Suche keine Spur zu finden. Nachdem sie bereits aufgegeben hatten und von der Mittagsscharte wieder in Richtung Hollerloch unterwegs waren, entdeckten sie durch Zufall in den Geröllhalden einen Schlund der sich bei näherer Betrachtung als Eishöhle herausstellte.[16]

Das Eisloch zu finden, hatten wir nun aufgegeben; 2/½ Stunden mühevollen Suchens waren erfolglos verstrichen, und so wanderten wir jetzt, nachdem wir jenen Tobel verlassen, über die gewaltigen Geröllhalden am Fuße der von der Mittagsscharte abstürzenden Wände dem Hollerloche zu. Doch kaum hatten wir einige Schritte zurückgelegt, als sich plötzlich und vollkommen unerwartet zu unserer Rechten ein dunkler Schlund öffnete; ein mäßig steil geneigtes Firnfeld führte in denselben hinab.[16]

Posselt-Czorich verfasste nach seinem Besuch einen zweiteiligen Forschungsbericht zu seinen Höhlenentdeckungen, der in der Salzburger Zeitung vom 13. und 14. Oktober 1874 erschien. Mit diesem Bericht weckte er das Interesse weiterer Naturforscher an der Höhle.[16][17]

Die Haupthöhle zeigte die Grundgestalt einer Elipse, deren Längenaxe, von Süd nach Nord streichend, 225“, die Breitenaxe 110“ betrug. Die Höhe wechselte zwischen 15–30'; an zwei Stellen jedoch zogen konisch gestaltete Höhlenräume von der Decke viele hundert Fuß senkrecht empor. Rechts mündeten weitere drei Höhlenräume, von denen besonders der mittlere außerordentlich interessant war: ein 3–4 hoher, eben so breiter Gang, der in regelmäßigen Windungen wie eine Wendeltreppe im Berginnern emporführte, und endlich in einen vertikalen Schlott auslief.– Auf der linken Seite stieg die Eisebene, welche hier, hinter jener Pyramide in wunderbar zartem, grünblauen Dämmerlichte schimmerte, ein wenig an; zwischen dem Eise und der Felswand klaffte eine schmale Spalte auf. Ich warf ohne Vorbedacht einen Stein in dieselbe hinab, als ich jedoch diesen längere Zeit fortkollern hörte, wurde meine Aufmerksamkeit rege; ich zündete die Laterne an, worauf mich Ebner an's Seil gefesselt, in den dunklen, schiefgeneigten Schlund hinabließ; der Raum zwischen Eis und Fels war kaum 1“ breit, so daß ich nur mit knapper Noth, unbeweglich am Rücken liegend, mich hindurchgleiten lassen konnte.– In einer Tiefe von 2/½ Klafter faßte ich wieder festen Fuß, ich befand mich abermals in einer ausgedehnten Eisgrotte, nur die Decke war weit niedriger, 5–15' hoch. Ein Blick auf dieselbe ließ mich die Gefahr erkennen, in der ich schwebte; das Gestein war nämlich so außerordentlich faul und verwittert, daß jeden Augenblick irgend ein loses Felsstück herabzustürzen drohte. Allein, meiner Pflichten als erster Erforscher eingedenk, ließ ich mich dadurch in meinen Messungen nicht abschrecken, und fand, daß sich die Höhle noch 80 weit erstreckte, doch war die ihren Boden bildende Eisfläche mehr gehügelt, sonst aber ebenfalls von ausgezeichneter Klarheit.[16]

Ersterforschung durch Fugger

Zeichnung der Angermayerhalle von Fugger 1887
Erste Temperaturmessreihe von Fugger
Erster Höhlenplan von Fugger

Kurz nach dem Erstbericht von Posselt-Czorich machten sich die ersten Forscher auf zur Eishöhle, darunter auch der Salzburger Naturforscher und Professor Eberhard Fugger (1842-1919). Fugger betrat die Höhle zusammen mit einem Herrn Baumgartner, Cafétier Heinrich Endres (1842-1907), Professor Berka und Professor Eduard Richter (1847-1905) am 4. Oktober 1876 das erste mal. Dabei wurden erste Vermessungen und Beschreibungen der Eingangshöhle durchgeführt.[11]

Im darauffolgenden Jahr besuchte Fugger die Höhle am 29. Juni erneut, diesmal in Begleitung der Professoren Karl Kastner (1847-1907), Hanns Schöller und Wenzl Sacher. Weitere Forschungsbesuche fanden am 11. November 1877 mit Kastner und Schöller, am 28. August 1878 mit Sacher, am 12. August 1879, am 9. Oktober 1880 mit seinem ehemaligen Schüler Oberleutnant Oskar Seefeldner (1858-1938) und am 24. Juni 1881 statt. Bei allen Forschungsreisen dokumentierte Fugger sämtliche Veränderungen des Eises und der Höhle und erstellte genaue Temperaturprotokolle.[18]

Zwischenzeitlich (1879) sorgte die Sektion Salzburg des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins von Schellenberg mit der Errichtung von Wanderwegen von Schellenberg über den Sandkaser und von der Oberen Rosittenalm über den Schellenberger Sattel für eine leichtere Erreichbarkeit der Höhle.[5]

Tiefere Forschung durch Mörk

Etwa drei Jahrzehnte nach Fugger nahm sich der Höhlenforscher Alexander Mörk von Mörkenstein (1887–1914) der Eishöhle an. Gemeinsam mit dem Archäologen und Hobbyhöhlenforscher Martin Hell (1885-1975) begann Mörk in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 1910 mit der Erforschung der tieferen Höhlenteile. Zuvor hatte er bereits mit dem Höhlenforscher Karl Schoßleitner (1888-1959) die Höhle zweimal besucht. Mörk und Hell drangen mithilfe von Kletterseilen und Karbidlampen von der Westecke der Eingangshöhle über drei tiefe Eiswände mit 5, 11 und 9 Metern Höhe bis zu einer rund 180 Quadratmeter großen Halle vor, die sie Fuggerhalle nannten. Hier versuchte Mörk auch noch den steil emporziehenden Schlot zu erklettern, musste aber nach acht Metern wegen der glitschigen und brüchigen Steinwände abbrechen. Im Anschluss daran vermaßen sie die neuen Höhlenteile und fertigten die ersten Fotoaufnahmen an.

Auf dem Rückweg entdeckten die Beiden noch einen Eisgang zu einer kleinen Rundhalle (Mörkdom) mit einem mächtigen und vielen kleinen Eistürmen.

Nach zwölf Stunden Forschung sahen sie gegen 9 Uhr Vormittags wieder Tageslicht. Hier war ihre Arbeit aber noch nicht erledigt, da Mörk bei einem früheren Besuch eisfreie Kamine in einem Ganglabyrinth aus Spiralen und Wendeltreppen am anderen Ende der Eingangshalle erspäht hatte und diesen nun auch noch untersuchen wollte. Mörk vermutete hier aufgrund eines starken Luftzugs eine weitere Verbindung nach außen. Diese Kamine konnten sie aber nur rund 50 Meter hoch erklettern, da sich Wände dann soweit verengt hatten, dass ein Weiterkommen nicht mehr möglich war. Zum Schluss hatten die beiden Höhlenforscher insgesamt 15 Stunden in der Eishöhle verbracht und viele neue Höhlenteile entdeckt.[19]

Wenige Jahre später verfeinerte der Höhlenforscher Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen (1883-1945) die bereits vorhandenen Pläne.

In der folgenden Jahren wurde es aufgrund des Ersten Weltkriegs um die weitere Erforschung der Eishöhlen sehr ruhig. Nicht zuletzt auch deswegen, weil bekannte Höhlenforscher wie Mörk im Krieg um kamen.

Schellenberger Höhlenforscher und Eröffnung der Schauhöhle

Nennenswerte Aktivitäten gab es erst wieder einige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs durch einheimische Höhleninteressierte. Im Jahre 1924 gründete der Kaufmann Thomas Eder mit ein paar anderen Schellenbergern den Skiclub Schellenberg (VR 20008 – Amtsgericht Traunstein). In der Anfangszeit bestand der Verein lediglich aus 14 Mitgliedern, Vorsitzender war Thomas Eder.[20] Einige Mitglieder dieses Vereins taten sich wenig später als Untervereinigung „Vereinigung für Höhlenkunde“ zusammen und begannen sodann mit der intensiven Untersuchung bisher unerforschter Höhlenteile. Am 23. Oktober 1924 entdeckten sie nach zehn Stunden kraftraubender Eisgrabungen in der Fuggerhalle den senkrecht hinabführenden Thomasschacht zum unterhalb der Fuggerhalle liegenden Max-Gadringer-Raum. Im darauffolgenden Jahr, am 26. Juli 1925 fand Georg Deml den Demlgang.[21][22]

Da Eder von der Höhle so fasziniert war, wollte er sie nicht nur erforschen sondern zugleich auch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Er beantragte daher beim Forstamt Bischofswiesen eine Genehmigung zur Erforschung der Eishöhle und der Zugänglichmachung für Touristen. Am 4. Mai 1925 teilte ihm das Amt den positiven Entscheid über den Antrag und das Erschließungsrecht mit.[23]

„Dem Skiclub Schellenberg wird mit Genehmigung der Regierung vom 17.4.1925 die Erlaubnis erteilt, die sogenannte Schellenberger Eishöhle zu erforschen und einem geordneten Touristenverkehr zugänglich zu machen“

Unmittelbar danach begann Eder und die anderen Mitglieder der Untervereinigung mit dem Ausbau der Eishöhle für die Öffentlichkeit. In mühevoller freiwilliger Arbeit[24] erschlossen sie in nur wenigen Monaten die vereisten Höhlenteile von der Angermayerhalle bis hinunter zur Fuggerhalle.[5] Am 2. August 1925 konnte dann die Schauhöhle bereits offiziell eröffnet werden.[25]

Parallel zur Höhlenerschließung organisierten sich auch die Höhlenforscher im Skiclub neu. Der Vereinsvorsitzende Eder übertrug zunächst das Erschließungsrecht auf die für die Höhlen zuständige Untervereinigung. Im Anschluss daran wurde die Untervereinigung in einen eigenen Verein ausgelagert, der am 5. November 1925 offiziell von Skiclubvorsitzenden Thomas Eder, Lehrer Fritz Glück, Max Gadringer, Bruno Malter, Willy Zuhra, Georg Deml und Franz Schallinger gegründet wurde. 1930 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen „Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V.“ (VR 20009 – Amtsgericht Traunstein).[23]

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Zugewachsener Thomasschacht

Die Wiederaufnahme der Forschungstätigkeiten währte allerdings nur wenige Jahre. Während der Zeit des Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg kam die Höhlenforschung erneut zum Erliegen. Dies hatte zur Folge, dass der Thomasschacht wieder komplett mit Eis zu wuchs.[26] Die einzigen nennenswerten Tätigkeiten im Bereich der Eishöhle waren in dieser Zeit der Bau des Thomas-Eder-Steigs in den Jahren 1934-1935 und der Toni-Lenz-Hütte im Jahr darauf.

Nachkriegszeit

Erst ab den 1950er Jahren wurde die Höhlenforschung wieder durch Ludwig Plenk fortgesetzt. Ab 1957 beteiligte sich auch der langjährige Höhlenführer Fritz Eigert mit einer kleinen Gruppe an der Forschung. In dieser Zeit wurden unter anderem fast alle Fortsetzungen im Kaminlabyrinth aufgespürt. Weiter führte Eigert umfangreiche Eis- und Temperaturmessungen durch und erstellte in den Jahren 1965/1966 mit Seewald den ersten vermessungstechnisch korrekten Höhlenplan. Die Gesamtlänge aller Höhlenteile betrug zu dieser Zeit 650 Meter.[21][5][27]

Rund 20 Jahre später machten sich die langjährigen Hütten- und Höhlenwarte Ludwig und Herbert Hallinger auf die Suche nach noch unentdeckten Höhlenbereichen. Im Jahre 1986 nahmen sie sich den Bodenversturz des Labyrinths vor und fanden nach dem Wegräumen massiver Felsblöcke einen fast senkrechten Schacht in die „Neuen Teile“. Die bekannte Höhlenlänge konnte in diesem Jahr um 440 Meter auf über einen Kilometer erweitert werden.[27][28]

Nach der Entdeckung dieser Fortsetzung unternahmen die Hallingers mit einer Gruppe Höhlenforschern von 1987 bis 1991 umfangreiche Forschungsarbeiten und stießen dabei auf ein großes und weit verzweigtes Höhlensystem. Bis zum Ende ihrer Forschungen hatten sie 1.263 Meter neu vermessen und die Gesamtlänge auf 2.353 Meter ausgedehnt. Weitere Untersuchungen trieben die Länge im Herbst 1999 auf 2.642 Meter und bis zum Juli 2001 war dann bereits eine Gesamtlänge von 3.621 Metern erforscht.[27]

Aktuelles

Messanlage an der Rückwand der Angermayerhalle

Im Jahre 2007 begann der Höhlenklimatologe Prof. Dr. Andreas Pflitsch von der Ruhr-Universität Bochum und mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter die bereits von Fugger und Eigert begonnene Klimaforschung fortzusetzen. Im ersten Jahr beschränkten sich die Tätigkeiten noch auf die Erfassung der Höhlenlufttemperatur. In den folgenden Jahren erfolgte dann der Ausbau der Messtätigkeiten. So wurden unter anderem Temperaturdatenlogger in der Höhle und im Fels installiert und kontinuierlich die Eisstände vermessen. Daneben erfolgte im Juli 2016 auch die Entnahme einer Bohrkernprobe. Im Jahr 2019 barg Pflitsch im Eisgang zur Fuggerhalle mehrere organische Proben aus dem Eis um mittels Radiokarbonanalyse ihr Alter zu bestimmen.[29][4]

Zum aktuellen Stand siehe den Abschnitt #Eis & Wetterführung.

Schutz

Zum Schutz der Eishöhle hat sie die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Berchtesgadener Land als Naturdenkmal (Kennung: ND-00161) ausgewiesen. Weiters genießt sie zusätzlichen Schutz durch die Lage im Landschaftsschutzgebiet Untersberg mit Randgebieten.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat die Höhle als besonders wertvolles Geotop (Kennung: 172H001) ausgewiesen. Neben seiner überregionalen Bedeutung werden auch die Seltenheit und die Bedeutung als Exkursions-, Forschungs- und Lehrobjekt hervorgehoben.

Literatur

  • Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger
  • Landesverein für Höhlenkunde Salzburg: Salzburger Höhlenbuch Teil 1, Salzburg 1975, S. 130ff

Weblinks

Sonstiges

Neben der Schellenberger Eishöhle existieren im Untersberg noch mindestens neun weitere Eishöhlen, darunter die unter Naturschutz stehenden Großer und Kleiner Eiskeller bei Grödig und die inzwischen fast komplett abgeschmolzene Kolowrathöhle.[30]

Einzelnachweise

  1. A. Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Reprint 1973, S. 299.
  2. Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 11f.
  3. Kurt Thaler: Analyse der Temperaturverhältnisse in der Eisriesenwelt-Höhle im Tennengebirge anhand einer 12jährigen Messreihe. Oktober 2008, S. 2
  4. 4,0 4,1 Landesamt für Umwelt: Steckbrief Schellenberger Eishöhle (172H001)
  5. 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 Landesverein für Höhlenkunde Salzburg: Salzburger Höhlenbuch Teil 1, Salzburg 1975, S. 130ff
  6. 6,0 6,1 6,2 Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 19f.
  7. Andreas Pflitsch: Klima-Monitoring Schellenberger Eishöhle - 2019
  8. Prof. Dr. Andreas Pflitsch: Bericht zur Forschungstätigkeit in der Schellenberger Eishöhle für das Jahr 2018. Bochum, 25. März 2019
  9. 9,0 9,1 Bericht über die Schellenberger Eishöhle
  10. 10,0 10,1 10,2 Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 23-26.
  11. 11,0 11,1 11,2 Professor Eberhard Fugger: Beobachtungen in den Eishöhlen des Untersbergs bei Salzburg. in: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 28. Vereinsjahr 1888, S. 146
  12. Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 22.
  13. https://eishoehle.net/berichte/instandsetzungsarbeiten-2021/
  14. Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 16.
  15. Brigitte Stangassinger: Bauern und Almen in Berchtesgaden. Eine Dokumentation. Plenk Verlag, ISBN 978-3-940141-05-7, S. 36-38
  16. 16,0 16,1 16,2 16,3 16,4 Salzburger Zeitung. Nr. 231 vom 13. Oktober 1874 & Nr. 232 vom 14. Oktober 1874
  17. Anton Posselt-Czorich: Höhlenwanderungen im Salzburger Kalkgebirge. Zweite Folge. (…) Eine sehr interessante Höhle am Untersberg ist die sogenannte Schellenberger Eishöhle (…). In: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Jahrgang 1880, (Band XI), S. 260–263.
  18. Professor Eberhard Fugger: Beobachtungen in den Eishöhlen des Untersbergs bei Salzburg. in: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 28. Vereinsjahr 1888, S. 147-153
  19. Salzburger Volksblatt. Nr. 229 vom 11. Oktober 1910
  20. Arbeitskreis Ortschronik: Marktschellenberg. 2. Auflage, 2016, S. 404.
  21. 21,0 21,1 Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher (Hrsg.): Jahrbuch Karst und Höhle 2004/2005. 2005, 3.2 "Weiterführende Forschung".
  22. Fritz Glück: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Vereinigung für Höhlenkunde Schellenberg, 1925, S. 36
  23. 23,0 23,1 https://eishoehle.net/der-verein/chronik/
  24. Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 19.
  25. Hellmut Schöner: Berchtesgadener Fremdenverkehrs-Chronik 1923-1945. Berchtesgaden 1974, Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 12, S. 23.
  26. Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 20.
  27. 27,0 27,1 27,2 Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 4f.
  28. Fritz Eigert: Die Schellenberger Eishöhle im Untersberg. Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V., 5. Auflage 2001, Berchtesgadener Anzeiger, S. 23.
  29. https://eishoehle.net/forschung/
  30. Landesverein für Höhlenkunde Salzburg: Salzburger Höhlenbuch Teil 1, Salzburg 1975, S. 92