Triftrinne
Die Triftrinne war ein einfaches Transportmittel für Baumstämme mit Wasserkraft in der Gemeinde Schönau am Königssee.
Beschreibung
Die Triftrinne ist ein gut 500 Meter langes aufgeständertes Halbrohr aus Betonstücken. Sie verläuft von der Seeklause parallel zur Königsseer Ache am Ufer bis kurz vor die Grundbrücke (Kreisstraße BGL 1). Dort verlässt die Rinne die Ache und führt mit Tunneln unter der Kreisstraße und der Straße Königsseer Fußweg hindurch zum Triftplatz im Betriebshof Revier Königssee.
An der Seeklause werden die mehrere Meter langen Baumstämme in die Rinne befördert, um dann mit dem zugeführten Wasser in einem leichten Gefälle zum Triftplatz zu schwimmen. Am Triftplatz werden die Stämme in einem Bremsbecken aufgefangen und anschließend in eine Rutsche befördert, wo sie hinunter zu den Lagerplätzen rutschen. Das Wasser wird anschließend wieder in die Ache zurück geleitet.
Geschichte
Viele Jahrhunderte war die Königsseer Ache ein wichtiges Triftgewässer für Holz aus den Wäldern um den Königssee. Das Holz kam mit Booten über den See und wurde mithilfe der Seeklause in einem Wasserschwall nach Berchtesgaden zum Triftplatz getriftet.
Als in den 1930ern die Deutsche Alpenstraße (u.a. B 305) gebaut wurde, musste der Triftplatz 1938 einem Großparkplatz weichen und die Holztrift nach Berchtesgaden war nicht mehr möglich. Als Ersatz baute das Straßenbauamt, zeitgleich mit der Sanierung der Seeklause, die gut 500 Meter lange Triftrinne und einen neuen Triftplatz unterhalb der Grundbrücke. Damit konnte die Trift ab der Fertigstellung am 25. August 1940 wieder fortgeführt werden. 1958 musste die aus Lärchenholz gefertigte Rinne ausgetauscht werden, da sie starke Schäden aufwies. Als Ersatz wurde für über 100.000 Mark die heutige Betonrinne gebaut.[1]
Im Jahr 1970 war dann die Zeit der Holztrift am Königssee vorüber, da inzwischen viele Forststraßen einen direkteren Abtransport per Lkw ermöglichen.
2016 lehnte der Gemeinderat eine Überlegung ab, auf der Triftrinne einen Holzsteg zu errichten.[2]