Vogelstein

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Vogelstein
Vogelstein mit Kiesstraße und Fliegerstartplatz
Vogelstein mit Kiesstraße und Fliegerstartplatz
Vogelstein mit Kiesstraße und Fliegerstartplatz
Orte Schönau am Königssee
Koordinaten

47°34′49″N 13°1′28″O

Gebirge Göll
Höhe 1694 m
Erschließung Weg; Klettersteige
Dominanz 600 m → Jenner
Gipfelkreuz Ja

Der Vogelstein oder auch Kleiner Jenner ist ein Felssporn in den Nordhängen des Jenners in der Gemeinde Schönau am Königssee, der vor allem für seine beiden Klettersteige bekannt ist.

Beschreibung

Gipfelspitze mit dem Ende des Schützensteigs
Gipfelkreuz des Vogelsteins

Oberhalb der Vogelhüttenalm ragt in den Nordhängen des Jenners ein weithin sichtbarer Felszacken heraus. Dieser Vogelstein genannte Zacken besitzt eine Länge von rund 250 Metern und liegt in Höhenlagen von 1.540 bis 1.694 Meter. Aus dem Gelände ragt er meist nur um die 100 Höhenmeter heraus. Sein markantestes Merkmal sind die fast senkrecht abfallenden Westwände.

Zugänglich ist der Vogelstein ausschließlich von der zur Jennerbahn-Bergstation führenden Kiesstraße Mitterkaseralm–Jenner. Von dieser zweigt in etwa 1.685 Metern Höhe ein schmaler Zuweg zum Ausgangspunkt der Klettersteige unterhalb des Gipfels in 1.675 Metern ab. Weiter zum Gipfel führt nur ein kurzer seilgesicherter Steig durch den Fels.

Am Rande des Gipfels steht ein hölzernes Gipfelkreuz mit einem ebenfalls hölzernen Logo der Weihnachtsschützen im Schnittpunkt. Das Kreuz wurde am 5. Oktober 1952 von den Königsseer Weihnachtsschützen zum Gedenken an ihre im Zweiten Weltkrieg gefallenen Mitglieder aufgestellt.[1] Ein weiteres Kleindenkmal, das Laxermarterl, steht am Zuweg.

Klettersteige

Zuweg zum Vogelstein
Informationstafel
Ausgangspunkt mit Infotafel und Rastbank; Links hinauf der Steig zum Gipfel

Durch die senkrecht abfallenden Westhänge des Vogelsteins ziehen sich zwei Klettersteige unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, der Schützensteig und der Laxersteig. Der Ausgangspunkt beider Steige liegt unterhalb des Gipfels am Ende des Zuwegs in 1.675 Metern Höhe. Zuständig für beide Steige ist der Klettersteigverein Schönau am Königssee e.V.

Schützensteig

Der Schützensteig ist ein familienfreundlicher Klettersteig mit einer Länge von etwa 300 Metern in den Schwierigkeitsstufen A bis B. Er windet sich durch die höheren Lagen des Vogelsteins und bietet Attraktionen wie eine Seilbrücke und eine Seilrutsche. Der Zugang liegt hinter dem Fels im Wald und führt hinab bis in eine Höhe von etwa 1.600 Metern.

Erbaut wurde der Steig im Frühjahr 2015 von den Mitgliedern des Klettersteigvereins (damals noch SC Klettersteig Grünstein) unter der Federführung von Michael Grassl. Der Grund für den Bau war eine einsteigerfreundliche Alternative zum Grünstein-Klettersteig zu schaffen. Die offizielle Eröffnung fand am 16. Mai statt.[2]

Der Name nimmt Bezug auf die Weihnachtsschützen, die 1952 das Gipfelkreuz errichteten.

Laxersteig

Direkt im Anschluss an den Schützensteig liegt am unteren Ende des Vogelsteins der 180 Meter lange schwere Laxersteig. Seine Schwierigkeit wird oftmals in der Stufe C angegeben, jedoch besitzt er einige Stellen der Stufe D, etwa gleich beim Einstieg. Auch die Informationstafel spricht größtenteils von C, nur in einer Ecke findet sich einmalig der Hinweis auf D.

Der Zugang folgt zunächst dem Weg zum Schützensteig und führt dann noch ein gutes Stück weiter bergab bis an den Rand des Felssporns in etwa 1.550 Meter Höhe. Das Ende liegt direkt am Einstieg zum Schützensteig, so dass sich beide Steige miteinander kombinieren lassen.

Angelegt wurde der Steig, ebenfalls unter der Leitung von Michael Grassl, im Frühjahr 2020 als Ergänzung zum Schützensteig. Am Bau waren neben Vereintsmitgliedern auch die ortansässigen Bergschulen, die Alpin- und Klettersteigschule Berchtesgaden und die Bergsteigerschule Watzmann beteiligt. Nach nur sieben Tagen Bauzeit konnte der Steig am 15. Mai 2020 eröffnet werden.[3][4]

Benannt ist der Steig nach dem Bergsteiger Anton „Laxer Tonei“ Wein. Wein, der ein Cousin des langjährigen Klettersteigvereinsvorstands Stefan Lochner war, verunglückte bei einer Besteigung des Mawenzi (Kilimanscharo) im Februar 1986 tödlich. Das Laxermarterl erinnert zudem an das Unglück.

Name

Der Name stammt von der darunterliegenden Vogelhüttenalm.

Einzelnachweise