Kalter Keller

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Kalter Keller
Orte Berchtesgaden
Lage Am Herzogberg 15
Koordinaten

47°37′34″N 13°0′27″O

Typ Höhle
Kennung ND-00152; 172H003
Höhe 680 m
Besonderheiten früher als Kühlkammer genutzt

Kalter Keller bezeichnet eine Klufthöhle oberhalb von Berchtesgaden am Herzogberg. Die Höhle ist als Naturdenkmal (Kennung: ND-00152) geschützt und zudem als Geotop (Kennung: 172H003) ausgewiesen.

Beschreibung

Die Höhle befindet sich in der Gnotschaft Untersalzberg II zwischen den Straßen Am Herzogberg und Waltenbergerstraße beim Anwesen Am Herzogberg 15 (siehe #Gaststätte). Erreichbar ist sie vom Tal über einen Wanderweg und vom Berg über eine Forststraße oder den Schluchtenweg.

Der Kalte Keller gehört zum Göllstock und sein Eingang liegt in einer Höhe von 680 Metern. Er ist damit eine der niedrigsten Höhlen im Göll. Das Gestein besteht aus Dolomit der Gutenstein-Formation, das auf Werfener-Schichten und Haselgebirge aufliegt[1]. Die Höhle ragt etwa 10 Meter tief in den Berg hinein und endet dann in schmalen Rissen und verkeilten Felsbrocken. Der Eingang ist nach oben hin spitz zulaufend und besitzt eine Höhe von 8 Metern und eine Breite von bis zu 3 Metern. Vom Eingang bis zur Höhlenmitte fällt der Boden stetig mit einem mäßigen Gefälle ab. Die Wände sind die meiste Zeit über feucht und zum Teil tropft auch Wasser von der Decke.

Der Höhle entströmt ein kalter Luftstrom, weswegen sie in früheren Zeiten als natürlicher Keller genutzt wurde. Eine alte und bereits teilweise verfallene Kühlkammer der früheren Gastwirtschaft steht noch am Höhleneingang.

Im Jahre 1920 wurde oberhalb des Kalten Kellers ein Steinbeil mit Stielloch entdeckt.[2]

Gaststätte

Haus Kalter Keller
Alte Kühlkammer am Höhleneingang

Im Jahre 1882 errichtete der Verschönerungsverein Berchtesgaden den Schluchtenweg vom Kalten Keller, vorbei an der Schreiberwand, hinauf in Richtung der heutigen Waltenbergerstraße.[3] Zwei Jahre später folgte der Weg von Herzogberg zum Kalten Keller.[4] Kurz darauf wurde neben der Höhle der Gasthof „Alpenwirtschaft Kalter Keller“ erbaut. Er bestand aus einer einfachen Holzhütte mit Terrasse und etwas Außengastronomie und nutzte die Höhle bereits als natürlichen Kühlschrank. In den 1950er Jahren erfolgte ein kompletter Neubau aus Stein mit großzügiger Außenterrasse. Nach der Schließung stand das Gebäude viele Jahre leer, bis es in den 2010er Jahren als Wohnhaus (Am Herzogberg 15) hergerichtet wurde.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geotopbeschreibung 172H003
  2. Adam Maltan: Chronik der Gemeinde Schönau am Königssee. 1985, S. 11.
  3. Inschrift Schreiberwand
  4. Hellmut Schöner: Berchtesgadener Fremdenverkehrs-Chronik 1871-1922. Berchtesgaden 1971, Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 9, S. 31.
  5. Dr. Rupert Haslinger: Der „Kalte Keller“. in: Berchtesgadener Heimatkalender 2021. S. 124ff