Kraftwerkskanal

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Kraftwerkskanal
Orte Bad Reichenhall
Ortsteile Kirchberg
Koordinaten

47°43′17″N 12°51′50″O

Verlauf Süd-Nord
Flusssystem Donau
Abfluss Saalach → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Saalachkraftwerk (470 m)
Mündung Saalach (465 m)
Höhenunterschied 5 m
Länge 630 m

Der Kraftwerkskanal (Fachbegriff: Unterwasserkanal) befindet sich in Kirchberg, Bad Reichenhall und leitet das genutzte Wasser vom Saalachkraftwerk zurück in die Saalach.

Geschichte

Der Kraftwerkskanal war eines der ersten Teilprojekte zum Saalachkraftwerk. Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1910 und bis zum Winter wurden ~25.500 m³ Kies und Erdreich ausgehoben und in den Trifthöfen zwischengelagert. Das Material wurde danach genutzt um die Triftkanäle und Stadtbäche zuzuschütten.

Die Grabungen verliefen von der Mündung in Richtung Krafthaus. Nach der Fertigstellung wurde der Damm zur Saalach am 12. März 1913 geöffnet.[1] Alle wasserbaulichen Arbeiten führte die Firma Liebold & Co. durch.

Parallel zum Kanal verliefen auf der Ostseite bis zum „Eisernen Steg“ (heute Kretabrücke) die Stromkabel für die Stromversorgung der Stadt. An der Westseite verläuft seit 1914 die Bahnstromleitung Bad Reichenhall–Saaldorf-Surheim; anfangs nur bis zum Sägewerk Fritzer.

Sohle und Böschung wurden 1958 saniert.[2] Eine weitere Sanierung der Böschung erfolgte im Herbst 2023.

Beschreibung

Der Kanal beginnt unter dem Maschinenhaus und führt in leichten Kurven nach Nordosten bis zur Saalach. Er ist durchgehend 12 Meter breit, erreicht jedoch bautechnisch bedingt am Kraftwerk eine Breite von 30 Metern. Die Böschung reicht einige Meter in den Kanal hinab, normal bis kurz über dem üblichen Wasserstand.

Verkehr

Der Kraftwerkskanal wird auf seiner kurzen Strecke von den vier Brücken (in Fließrichtung) Thumseestraße, Lilienstraße/Ahornstraße, Staatsstraße 2101 und Nonner Straße überquert.

Beidseitig führen teilweise Wege am Kanalrand entlang. Diese „Schleichwege“ entstanden durch Personen und Fahrräder, sowie vereinzelt Pkw, im Gras. Nur ein kurzes Stück zwischen Staatsstraße und Nonner Straße ist als asphaltierter Weg gestaltet.

Die Brücke an der Thumseestraße ist seit Dezember 2010 teilweise wegen Brückenschäden gesperrt. Seitdem streitet sich die Stadt mit der Bahn über eine Finanzierung der Sanierungskosten.

Weitere Nutzung

Kurz vor der Mündung an der Nonner Straße befindet sich noch die alte Rampe, an der früher der Schnee vom Winterdienst in die Saalach gekippt wurde. Aufgrund des hohen Streusalzgehalts musste dies jedoch aufgegeben werden. Heute wird der Schnee am Festplatz gelagert.

Bootbetrieb ist auf dem Kanal verboten.

2012 versuchte eine Bürgerinitiative eine Anlage zum Flusssurfen, die „Saalachwelle“, im Mündungsbereich errichten.

Einzelnachweise