Liste der Ehrenbürger von Berchtesgaden
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Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste kommunale Auszeichnung des Marktes Berchtesgaden.
Seit 1888 wurden folgende Personen zu Ehrenbürgern ernannt.[1][2]
Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.
Die Ehrenbürger des Marktes Berchtesgaden
- Reinhard Wiesend
- Bezirksamtmann in Garmisch
- Verleihung am 13. April 1888
- Für Verdienste als Gründer und Leiter des Vereins gegen Hausbettel, als Referent der Schnitzschule und Vorstand des Verschönerungsvereins
- Michael Kirchmayr († 1895)
- Brauereibesitzer, Bürgermeister von 1869 bis 1890
- Verleihung am 12. Januar 1889
- Adalbert Waagen († 1898 in Berchtesgaden)
- Bildender Künstler
- Verleihung am 20. März 1891
- Für Verdienste als bedeutender Künstler und Ernennung durch den Prinzregenten Luitpold zum Professor[3]
- Josef Lamprecht († 3. Mai 1897)
- Apotheker
- Verleihung am 5. Januar 1897
- Für Verdienste als langjähriger Magistratsrat und Vorstand des Verschönerungsvereins.
- Jacob Kerschbaumer (* 23. April 1823; † 31. Oktober 1914)
- Kaufmann, Bürgermeister von 1860 bis 1869
- Verleihung am 16. Oktober 1900
- Richard Pintsch († September 1919)
- Geheimer Kommerzienrat
- Verleihung am 9. August 1906
- Für Verdienste als Wohltäter des Kindergartens und des Bruderhauses
- Lorenz Widmann (* 21. Juli 1839 in München; † 20. Mai 1926 in Berchtesgaden)
- Geistlicher Rat von 1884 bis 1920
- Verleihung am 18. August 1909
- Ludwig Ganghofer (* 7. Juli 1855 in Kaufbeuren; † 24. Juli 1920 in Tegernsee)
- Schriftsteller
- Verleihung am 6. Mai 1913
- Für Verdienste um die Popularität Berchtesgadens, dank seiner Romane
- Jacob Pfab
- Apotheker, Bürgermeister von 1908 bis 1919
- Verleihung am 17. Juli 1919
- Für Verdienste als Bürgermeister während des Ersten Weltkrieges
- Gräfin Elsa von Waldersee (* 11. April 1871; † 7. November 1955)
- Verleihung am 16. Oktober 1919
- Für Verdienste als Gönnerin Berchtesgadens und bei der Verwundetenbetreung während des Ersten Weltkrieges
- Josef Kerschbaumer (* 23. Dezember 1852; † 14. Januar 1952)
- Kaufmann, Bürgermeister von 1893 bis 1906
- Verleihung am 29. Dezember 1922
- Für Verdienste als Bürgermeister um den Fremdenverkehr
- Paul von Hindenburg (* 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 auf Gut Neudeck)
- Reichspräsident
- Verleihung am 25. März 1933
- Die Verleihung erfolgte wie in vielen deutschen Kommunen zusammen mit der an Adolf Hitler.
- Georg Waltenberger (* 14. August 1865; † 5. Februar 1961)
- Kunstmaler
- Verleihung am 4. November 1947
- Für Verdienste als bedeutender Künstler und die Ausschmückung des 1930 erbauten Kursaals
- Karl Theodor Jacob (* 1907 oder 1908; † 1980 in Ramsau bei Berchtesgaden)
- Peter Ostermayr (* 18. Juli 1882 in Mühldorf am Inn; † 7. Mai 1967 in München)
- Filmproduzent
- Verleihung am 16. Juli 1955
- Für seine Verdienste durch die Verfilmung der Romane von Ludwig Ganghofer im Berchtesgadener Land
- Stefan Imhof (* 21. Dezember 1870; † 18. März 1963)
- Obermedizinalrat, Bürgermeister von Marktschellenberg von 1896 bis 1914, von Bürgermeister von Berchtesgaden von 1946 bis 1955 oder 1960
- Verleihung am 21. Dezember 1955
- Für Verdienste als seinerzeit ältester amtierender Bürgermeister der Bundesrepublik Deutschland
- Otto Schüller (* 1910; † Februar 2001)
- Geistlicher Rat
- Verleihung am 29. Januar 1980
- Anlässlich seines 70. Geburtstages. Von 1935 bis 1982 Pfarrer in Berchtesgaden und damit vor Ort länger im geistlichen Dienst als sämtliche Pröpste und Pfarrer zuvor.
- Martin Beer (* 19. Juli 1916; † 28. Mai 1980 in Berchtesgaden)
- Bürgermeister 1960–1980
- Verleihung am 29. Januar 1980
- Für außerordentliche Verdienste während seiner 20-jährigen Amtszeit.
- Josef Fegg (* 8. März 1922; † 5. Februar 1981)
- Bürgermeister von Maria Gern 1956–1971, Marktgemeinderat 1972–1980
- Verleihung am 18. November 1980
- Für seine Verdienste im Laufe der Gebietsreform. Dank ihm verlief die Verschmelzung der Gemeinden Berchtesgaden und Maria Gern harmonisch.
Aberkannte Ehrenbürgerschaften
- Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin)
- Reichskanzler
- Verleihung am 25. März 1933. Sämtliche verliehenen Ehrenbürgerwürden an Kriegsverbrecher wurden zwar durch eine Direktive des Alliierten Kontrollrats vom 12. Oktober 1946 aberkannt,[5] doch Adolf Hitler wurde wegen seines Suizids vor Kriegsende weder als Kriegsverbrecher angeklagt noch verurteilt. Die Aberkennung seiner Ehrenbürgerwürde wurde erst 2008 vom Berchtesgadener Gemeinderat bestätigt.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Hellmut Schöner: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I. 1982, S. 164-167.
- ↑ Karlheinz Spielmann: Ehrenbürger und Ehrungen in der Bundesrepublik, 1965
- ↑ Hyacinth Holland: Waagen, Adalbert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 778–780.
- ↑ Jacob war die Ehrenbürgerwürde bereits 1945 verliehen, 1946 aber wieder aberkannt worden, s.: Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden. Berchtesgaden im Königreich und Freistaat Bayern von 1810 bis zur Gegenwart. Band III/2, 2002, Plenk Verlag, ISBN 978-3-927957-21-3 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 1058.
- ↑ Zur Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler siehe: Ehrenbürger – Eine Aberkennung von Ehrenbürgerschaften. Nach Ehrenbürgerrecht gemäß Artikel VIII, Ziffer II, Buchstabe i der Direktive 38 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland vom 12. Oktober 1946 wurde für alle Kriegsverbrecher die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft festgelegt
- ↑ Siehe Meldung im Berchtesgadener Anzeiger vom 18. Dezember 2008, Seite 4
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