Röthelbachklause

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Röthelbachklause
Ort

Schneizlreuth

Koordinaten

47°40′48″N 12°52′19″O

Kennung D-1-72-131-57
Material Stein
Höhe 9m
Länge 31m
Breite 5,30m
Fassungsvermögen 70000 m³
Baujahr 1796
Bach Röthelbach
Letzte Trift spätestens 1912
Sanierungen 1994-1995

Die Röthelbachklause ist eine alte denkmalgeschützte Wehranlage im Lattengebirge in der Gemeinde Schneizlreuth (Gemarkung Forst St. Zeno), welche früher der Holztrift nach Bad Reichenhall zur Alten Saline diente.

Lage

Das Bauwerk steht oberhalb von Baumgarten in 930 Metern Höhe, unweit der Röthelbachalm-Diensthütte, im Röthelbach bei der Einmündung des Moosenbachs. Erschlossen ist es über einen kurzen Weg von der nahen Röthelbach-Forststraße.

Anlage

Bedachung der Röthelbachklause
Tafeln und Werkzeuge

Die Röthelbachklause ist eine massive zweistufige Wehranlage aus Bruchsteinmauerwerk, an dem der Röthelbach zu einem kleinen Stausee („Klaushof“) von rund 70.000 m³ aufgestaut werden kann. Das Bauwerk besitzt eine Länge von 31 Metern, eine Breite von 5,30 Metern und eine Höhe von etwa 9 Metern.[1] Beide Stufen der Anlage sind begehbar und über fast die gesamte Länge durch ein Satteldach mit Schindeldeckung geschützt.

An der unteren Dachkonstruktion informieren zahlreiche Tafeln über die Trift, die Holzarbeit und auch über die Bauwerkssanierung. Weiters sind mehrere Trift- und Holzwerkzeuge ausgestellt.

Auf der Ostseite ist ein sehr verwitterter Inschriftenstein eingemauert, der Auskunft zum Klausenbau von 1796 gibt:

Inschriftenstein[2]
Zeile Bedeutung
C.T.C Carl Theodor Churfürst
MDCCXCVI 1796
F.I.v.P.S.O.I Franz Joseph von Pauer; Salinen Oberinspektor
I.A.S.W Johann Anton Sandner Waldmeister
FFS   STSP ?
SCM   AGV ?

Geschichte

Klaushof

Am 21. Februar 1392 wurde die Röthelbachklause erstmals in einer Urkunde erwähnt. Sie ist damit wahrscheinlich die älteste Klause in der Region.[3]

Nach gut 400 Jahren ließ Kurfürst Carl Theodor das Bauwerk im Jahr 1796 vollständig neu aus Stein errichten.[4]

1912/1913 wurde für das neue Saalachkraftwerk die Saalach an der Kiblinger Sperre zum Saalachsee aufgestaut. Aufgrunddessen war die Holztrift zur Reichenhaller Saline nicht mehr möglich und die Klause wurde aufgegeben.

In den folgenden Jahrzehnten verfiel das Bauwerk zusehends, weshalb sie auf Initiative des früheren Reichenhaller Stadtheimatpflegers Fritz Hofmann in den Jahren 1994 und 1995 vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein umfassend saniert und so auf lange Zeit vor dem Verfall gerettet wurde. Nach der Sanierung ließ der Verein für Heimatkunde Bad Reichenhall und Umgebung e.V. 1996 für 41.745,57 DM eine Überdachung errichten und Informationstafeln anbringen.[5]

Einzelnachweise

  1. Eigene Messungen vor Ort
  2. Fritz Hofmann: Reichenhaller Salzbibliothek. Band III, 1995, Berchtesgadener Anzeiger, S. 212.
  3. Fritz Hofmann: Reichenhaller Salzbibliothek. Band III, 1995, Berchtesgadener Anzeiger, S. 195.
  4. https://www.schneizlreuth.de/die-roethelbachklause-in-der-naehe-vom-ortsteil-baumgarten#openModal
  5. Informationstafeln an der Röthelbachklause