Ligeretalm

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Ligeretalm
Ligeretalm.JPG
Ort

Berchtesgaden

Berg Kehlstein
Höhe 1190m
Koordinaten

47°36′30″N 13°1′49″E

Baujahr Ende 18. Jahrhundert
Denkmalnummer D-1-72-116-291
Besitzer DAV-Sektion Berchtesgaden
Öffnungszeiten keine; nur für DAV-Mitglieder
Beherbergung 14 Lagerbetten

Ligeretalm (auch: Ligoaschd/t) bezeichnet eine denkmalgeschützte Almhütte am Kehlstein in der Berchtesgadener Gnotschaft Obersalzberg.

Lage

Der Kaser steht oberhalb des Klausbichels auf einer Lichtung in 1.190 Meter Höhe am südwestlichen Hang des Kehlsteins. Er ist etwa 680 Meter Luftlinie und 140 Höhenmeter von der südsüdöstlich liegenden Scharitzkehlalm (1.050 Meter) entfernt.

Zugänge zur Hütte gibt es von zwei Seiten. Den größeren Zugang aus Richtung Osten bildet eine leicht zugewachsene Zufahrtsstraße von der Endstalstraße, die wenige Gehminuten von der Forststraßenkreuzung Salzwandstraße, Endstalstraße, Ligeretstraße entfernt ist. Von Westen her führt ein Abzweig des Ligeretwegs, kurz bevor dieser auf die gleiche Forststraßenkreuzung trifft, zur Ligeretalm. Auf Wegweisern steht dieser Weg mit dem Zusatz "Direktaufstieg".

Beschreibung

Außenbereich der Ligeretalm

Die Ligeretalm ist ein eingeschossiger Kaser der wohl aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt.[1] Es besteht aus einem massiven und verputzten Mauerwerk. Zu drei Seiten hin umgibt ein weitestgehend offener Rundumgang den Bau. Ein flaches Satteldach in der Bauweise eines Legschindeldachs überdeckt neben dem eigentlichen Kaser auch den Rundumgang. Im Giebel sind zwei Holzschilder montiert, von denen das eine das Logo der DAV-Jungmannschaft Berchtesgaden und das andere den Hüttennamen und die Höhe zeigt.

An Ausstattungen gibt es in der Hütte 14 Lagerbetten, einen Holzofen mit Schornstein und Strom über zwei an einen Dachbalken montierten Photovoltaikplatten. Direkt vor dem Gebäude ist eine Kiesfläche angelegt, auf der ein Holzbrunnen, mit eingeschnitzten Kletterern, für frisches Wasser steht. Ein paar Meter entfernt steht am Waldrand ein Häusl (Plumpsklo).

Neben der Kiesfläche, am Weg zum Häusl, steht ein auf einen Felsen montiertes hölzernes Wegkreuz, das den ans Kreuz genagelten Christus zeigt.

Heutzutage wird die Ligeretalm als Selbstversorgerhütte für Kleingruppen genutzt. Mindestens 50 Prozent der Gruppe müssen dabei ein Mitglied bei der DAV-Sektion Berchtesgaden sein.[2]

Geschichte

Erstmals wurde die Ligeretalm in einer Urkunde aus dem Jahre 1461 erwähnt.[3]

Im Jahr 1922 übernahm die kurz zuvor gegründete Jugendgruppe der Alpenvereinssektion Berchtesgaden den inzwischen aufgelassenen Kaser, baute ihn an die eigenen Bedürfnisse um und nutzte ihn fortan als Unterkunftshütte. Dies änderte sich jedoch während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Ligeretalm lag im Führersperrgebiet Obersalzberg und war damit für die zivile Bevölkerung nicht mehr zugänglich. In dieser Zeit wohnte hin und wieder die Familie des Reichsleiters Martin Bormann in der Hütte. Als Ende der 1930er die Kehlsteinstraße errichtet wurde, entstand im Gelände um die Alm eine Barackensiedlung aus Pfahlbauten in der Bauarbeiter wohnten. In das Gebäude selbst zog einer der Ingenieure ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Alpenverein die inzwischen geplünderte Hütte zurück.[4]

Laut einem Aushang des Alpenvereins an der Ligeretalm, wird diese aktuell renoviert (Stand: Herbst 2020).[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beschreibung in der Denkmalliste Berchtesgaden
  2. https://www.dav-berchtesgaden.de/huetten-wege/ligeretalm.html
  3. https://www.agrarkulturerbe.de/organisation11_almgeschichte.php?id=6307
  4. Hellmut Schöner: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I. 1982, S. 48.
  5. Hinweis des Alpenvereins am Gebäude