Zillkapelle

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Zillkapelle
Ort Marktschellenberg
Adresse/Lage Ecke Scheffauer Straße / Tiefenbachstraße
Höhenlage 655 m
Koordinaten

47°40′34″N 13°4′27″O

Baujahr 1873
Denkmal-Nr. D-1-72-124-55
Baustil Neugotisch
Religion Christentum

Die Zillkapelle ist eine denkmalgeschützte Wegkapelle bei Zill im Marktschellenberger Ortsteil Neusieden.

Beschreibung

Kreuzung mit Kapelle und Linden

Kurz vor der Staatsgrenze zu Österreich (Stadt Hallein) mündet die von Marktschellenberg kommende Tiefenbachstraße in die von Berchtesgaden kommende Scheffauer Straße (BGL 6) ein. An dieser Kreuzung steht, geschützt durch eine kleine Steinmauer und eingerahmt von zwei Linden, die Zillkapelle.

Die nach Osten gerichtete Kapelle weist einen rechteckigen Grundriss mit einem Dreiachtelchorschluss auf und ist etwa 55 m² groß. Sie besitzt gemauerte Wände und ein Satteldach aus Blechfalz. Über dem Eingang ragt ein relativ großer Glockenturm mit einem steilen Zeltdach in die Höhe. Sowohl der komplette Turm als auch das Zeltdach sind mit Blechfalz gedeckt. Lediglich die vier Schallfenster bestehen aus Holz. Die Spitze des Turmdachs ziert ein metallener Reichsapfel. Pro Seitenwand besitzt die Kapelle je ein spitzbogig zulaufendes Fenster. Die Wände sind sowohl außen als auch innen in Weiß und Hellgelb gestrichen. Die Ecken, die Fenster und die Türe sind mit Lisenen und Faschen verziert und komplett in Weiß gehalten, der Gebäudesockel dagegen in Grau. Auf der Ostseite führen zwei steinerne Stufen über den Sockel zur Eingangstüre. Die Türe besteht aus Holz und ist wie die Fenster ebenfalls spitzbogig geformt. Oberhalb der Türe findet sich im Giebel ein kleines Rundfenster. Zwischen beiden Elementen ist eine Inschriftentafel aus Marmor zum Kapellenbau eingesetzt.

Das Kapelleninnere zeigt sich als ein großer Raum, der durch einen Zierbogen und eine Steinstufe leicht in einen Gebetsraum und einen Altarraum unterteilt wird. Der Gebetsraum besitzt einen gefliesten Mittelgang mit vier Reihen Kirchenbänken zu beiden Seiten. Im Altarraum befindet sich an der Rückwand ein deckenhoher neugotischer Altar. In ihm stehen mittig eine Figur der Maria mit dem Kind und beidseits daneben die Heilige Katharina und der Heilige Leopold (siehe Namen der Erbauer). Im Kapellenraum hängen an den Wänden mehrere Gedenktafeln, die an die Kapellenerbauer und an Gefallene des Ersten Weltkriegs erinnern.[1]

Geschichte

Errichtet wurde die Kapelle im Jahre 1873 von den beiden damals 31 Jahre alten Katharina und Leopold Schörghofer.[2][1] Eine Marmortafel über der Eingangstüre erinnert daran.


Erbaut

von Katharina u.Leopold Schörghofer

1873

Sonstiges

Jedes Jahr am 1. Mai, dem Maifeiertag, findet von Scheffau und Au ein Bittgang zur österreichischen Pfarr- und Wallfahrtskirche Dürrnberg statt. Der Startpunkt für die Scheffauer ist hierbei die Zillkapelle.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden. Berchtesgaden im Königreich und Freistaat Bayern von 1810 bis zur Gegenwart. Band III/1, 1999, Plenk Verlag, ISBN 978-3-927957-10-7 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 531f.
  2. Inschriftentafel
  3. https://www.stiftsland.de/kategorieblog-st-nikolaus/ms-bittgang-duerrnberg2023.html