Endstal
Endstal bezeichnet den Abschluss des Scharitzkehlkars an den Westwänden des Hohen Gölls in Berchtesgaden und Schönau am Königssee.
Beschreibung
Das Endstal befindet sich in 1.128 Metern Höhe[1] im hintersten, östlichsten, Eck des Scharitzkehlkars und ist zu drei Seiten hin von den steil aufragenden Felswänden der Berge Mannlgrat, Hoher Göll, Pflughörndl (mit Pflugtal), Alpelköpfe und Dürreckberg umgeben. Es teilt sich in ein „Vorderes Endstal“ und ein „Hinteres Endstal“. Das vordere Endstal umfasst den flacheren und bewaldeten Abschnitt von der Scharitzkehlalm bis etwa zu den ersten Gesteinsrinnen im Bereich der Forststraßenkehre. Dort beginnt das hintere Endstal, das deutlich steiler und auch steiniger bis an die Felswände heran führt. Bäume und Sträucher sind hier nur noch mäßig vorhanden.
Beide Teile sind über eine Forststraße und zwei unbefestigte Wege erschlossen. Die Forststraße Endstalstraße verläuft von der Scharitzkehl tief ins Endstal hinein und verlässt es dann mittels einer Spitzkehre wieder in Richtung Ligeretalm. Im Bereich der Kehre zweigen zwei unbefestigte Wege ab, die bis an die Felswände führen. Dort beginnen unter anderem die Klettersteige Steftensteig und Pflugtalsteig.
Im vorderen Endstal entspringt der Höllgraben, der auf weiten Teilen die Ortsgrenze zwischen Berchtesgaden und Schönau am Königssee bildet. Unweit der Höllgrabenquelle befinden sich die Endstalquellen, die von der Marktgemeinde Berchtesgaden für die Wasserversorgung des Obersalzberggebiets verwendet werden.
Schutzgebiete
Aufgrund der Trinkwasserversorgungsquellen ist das ganze Endstal bis zu den Gipfeln hinauf als Wasserschutzgebiet ausgewiesen.
Weiters gehört das Tal gerade schon zum Nationalpark Berchtesgaden, dessen Gebietsgrenze kurz hinter der Scharitzkehlam verläuft. Ein Steinblock mit dem Nationalparklogo markiert grob die Grenze.
Name
Einst waren die Scharitzkehl und das Endstal das Nährgebiet eines Lokalgletschers, weshalb das Endstal passend zu seiner damaligen Eisfülle den Namen Eistal, bzw. der hinterste Bereich auch „Im Eis“, trug. Nach dem Verschwinden des Eises wandelte sich mit der Zeit der Name von Eistal in das nun passendere Endstal (Ende des Tals). Auch die heute Eisenkendl genannte Rinne zwischen dem Mannlgrat und dem Hohen Göll (Eisenkendlsteig) hieß früher Eiskendl[2], also Eisrinne.