Resten

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Resten
Südlicher Siedlungsbereich (darunter die Buchenhöhe)
Südlicher Siedlungsbereich (darunter die Buchenhöhe)
Südlicher Siedlungsbereich (darunter die Buchenhöhe)
Ort Berchtesgaden
Koordinaten

47°38′14″N 13°3′30″O

Siedlungsform Gnotschaft
Gründung vor 1385
Eingemeindung 1. Januar 1972
Frühere Gemeinde Au
Höhe 730-1040 m (NHN)
Postleitzahl 83471
Vorwahl 08652
Versorgung
Strom Ja
Wasser Ja

Resten ist eine hochgelegene Streusiedlung um den Kainzenkopf im östlichen Gemeindegebiet von Berchtesgaden.

Lage & Verkehr

Die zweigeteilte Gnotschaft Resten liegt im Göllstock in einer Höhenlage von rund 730 bis 1040 Metern südlich und nordwestlich des 1089 Meter hohen Kainzenkopfs. Es schließt im Norden an die Gnotschaft Oberau und im Süden an die Siedlung Buchenhöhe an. Gemeinsam mit der Buchenhöhe bildet der südliche Teil von Resten eine Exklave von Berchtesgaden im gemeindefreien Gebiet Eck.

Beide Siedlungsbereiche sind mit jeweils einer Straße an die überörtliche Bundesstraße 319 angebunden. Das nördliche Gebiet liegt an einer Stichstraße der Obersalzbergstraße und das südliche Gebiet wird von der Straße In der Resten erschlossen. Für den öffentlichen Personennahverkehr sind die Bushaltestelle Resten und die Bushaltestelle Landau eingerichtet.

Gewässer

Drei Gewässer winden sich um das Gebiet der Gnotschaft. Dies sind der Lackmühlbach im Süden, der Lettenbach im Norden, sowie der größere Larosbach im Westen, in den die beiden anderen einmünden.

Geschichte

Gesichert gab es Besiedlungen in Resten bereits seit dem Ende des 14. Jahrhunderts. Zum Beispiel wurde das Anwesen Fürstenbichl erstmals 1385 urkundlich erwähnt.[1] Zu dieser Zeit schlossen sich auch die Bauern zu Gnotschaften zusammen, wobei Resten der 3. Gnotschafterbezirk der Urgnotschaft Au wurde. 1698 gab es in Resten bereits 25 Anwesen, davon 23 ganze und 2 halbe Höfe.[2][3]

Im Zuge der Gemeindebildung am Beginn des 19. Jahrhunderts wurde aus der Urgnotschaft Au die Gemeinde Au und aus dem 3. Gnotschafterbezirk Resten die Gnotschaft Resten. Inzwischen war die Zahl der Anwesen bereits auf 32 angewachsen.[4]

Im Zeitraum 1937-1941 musste Resten den Verlust eines erheblichen Teils seiner Lehen und seines Gnotschaftsgebiets hinnehmen. Unter Zwang kaufte NS-Reichsleiter Martin Bormann die Anwesen Ober- und Unterklauslehen, Landhaus Alpenruhe, Buchlehen, Wagnerlehen, Fürstenbichllehen, Riemerlehen (unbewohnt) und das halbe Kedermannlehen auf um dort die Siedlungen Klaushöhe und Buchenhöhe zu errichten. Die erworbenen Gebiete wurden anschließend von der Gemeinde Au zur Gemeinde Salzberg übertragen.[5]

Einen weiteren schweren Verlust erlitt Resten nur wenige Jahre später. Beim Bombenangriff auf das Gebiet Obersalzberg am 25. April 1945 wurden das Frechenlehen und das Kainzenlehen komplett zerstört und das Knotzenlehen beschädigt. Personen wurden hierbei nicht verletzt.[6]

27 Jahre später, zum 1. Januar 1972, wurde Resten mit seiner Gemeinde Au nach Berchtesgaden eingemeindet.

Name

Der Name Resten leitet sich wahrscheinlich von „Rasten“ ab.[7]

Einzelnachweise

  1. Andreas Fendt: Erste urkundliche Erwähnung von 453 Berchtesgadener Lehen. 1996, Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 23, Verein für Heimatkunde des Berchtesgadener Landes, S. 13.
  2. Ritter Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Zweites Buch, Salzburg, 1815, S. 28.
  3. Dieter Albrecht: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 7: Fürstpropstei Berchtesgaden. 1954, S. 23.
  4. Dieter Albrecht: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 7: Fürstpropstei Berchtesgaden. 1954, S. 34.
  5. Hellmut Schöner & Rosi Irlinger: Der alte Obersalzberg bis 1937. Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 20, 1989, ISBN 3-9802241-0-4, S. 86-92
  6. Hellmut Schöner: Die verhinderte Alpenfestung Berchtesgaden 1945. Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 8, 1971, S. 54
  7. Sigmund Riezler: Die Orts-, Wasser- und Bergnamen des Berchtesgadener Landes. – Peter Sack: Die Berchtesgadener Namen im Licht neuer Erkenntnisse zur Besiedlung des Alpenraums. 1913/1980, S. 117.