Schrecksteig

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Schrecksteig
Typ Steig
Orte Schneizlreuth
Ortsteile Oberjettenberg
Koordinaten

47°38′37″N 12°47′48″O

Verlauf Nord-Süd
Länge 3,2 km
Oberfläche Waldboden; Schotter; Steine
Baujahr ?; 1913; 1924; 1939

Der Schrecksteig ist ein Weg vom Schneizlreuther Ortsteil Oberjettenberg über den Schrecksattel zum Hochplateau der Reiter Alpe. Er gehört zum Alpenvereinsweg 474.

Verlauf

Steilwände mit dem Schrecksteig

Rund 1,5 Kilometer südlich von Oberjettenberg und etwa 470 Meter südlich der Rastnock-Diensthütte, zweigt der Schrecksteig nach Osten von einer Forststraße ab. Dieser Weg weist jedoch Beschädigungen auf und ist nur auf eigene Gefahr zu betreten. Eine ausgeschilderte Alternativroute führt weiter über die Forststraße und trifft dann ein gutes Stück oberhalb auf den nun besseren Steig. Von dort windet sich der Schrecksteig im Wald in unzähligen Serpentinen den Hang hinauf. Ab einer Höhe von 1.400 Metern, etwa ab der Bachbrücke, lichtet sich der Wald zusehends und Fels und Schotter gewinnen die Oberhand. Weiter quert er entlang einer Steilwand nach Norden und zieht sich dann im Zickzack durch eine Felswand in Richtung Schrecksattel. Am Schrecksattel angekommen mündet der Schrecksteig am Hochplateau in eine Forststraße.

Geschichte

Felsgravur zum Neubau 1939

Bereits vor Jahrhunderten wurde der Steig von den Almbesitzern für den Viehtrieb auf das Hochplateau angelegt. Mit dem Aufkommen des Alpintourismus fand er dann auch zunehmend bei Wanderern gefallen. Nach mehreren regenreichen Jahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, hatte der Steig zahlreiche Schäden erlitten, die ohne zügige Sanierungsmaßnahmen zum vollständigen Verfall geführt hätten. Zwar versuchten die Almbesitzer den Weg wieder Instand zu setzen, jedoch konnten sie dies finanziell nicht alleine stemmen. Daraufhin sprang den Almbesitzern 1912 die DuÖAV-Sektion Traunstein zur Seite und finanzierte mithilfe des DuÖAV-Hauptausschusses eine umfangreiche Wegsanierung. 1913 wurde bereits der erste Abschnitt saniert und teilweise auf eine aussichtsreichere Trasse verlegt. Im Sommer 1924 folgte dann der zweite Teil im Felsgelände bis zum Sattel.[1]

Nur 15 Jahre später erfolgte 1939 ein Teilneubau durch das Gebirgs-Pionier-Bataillon 85 der Wehrmacht.[2] Der Neubau diente vermutlich der einfacheren Erreichbarkeit ihres neuen Hochgebirgsübungsplatzes.

Kleindenkmäler

Sonstiges

Bründl mit altem Trogbrunnen

Auf etwa halber Strecke, im Bereich um 1.300 Meter Höhe, steht an einer Serpentine ein kleine Bründl mit frischem Wasser.

Neben den Wanderern nutzt auch die Bundeswehr den Steig eifrig mit ihren Mulis. Weiters sind in den höheren Lagen Kletteranlagen eingerichtet.

Im Bereich Steilwand findet sich die kleine Schrecksattel-Eishöhle.

Einzelnachweise

  1. Sektion Traunstein des DÖAV: 25 Jahre Traunsteiner Hütte. Gedenkblätter der Sektion Traunstein des DÖAV 1909-1926. S. 43f
  2. Felsgravur kurz vorm Schrecksattel