Berchtesgadener Hochthron

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Berchtesgadener Hochthron
vom Stöhrhaus aus gesehen
vom Stöhrhaus aus gesehen
vom Stöhrhaus aus gesehen
Orte Bischofswiesen; Schellenberger Forst
Koordinaten

47°41′37″N 12°59′12″O

Gebirge Untersberg
Höhe 1972 m
Erstbesteigung 1901
Erschließung Wanderweg
Dominanz 11,5 km → Mannlgrat
Gipfelkreuz Ja (Zwei)
Besonderheiten Höchster Berg des Untersbergs

Der Berchtesgadener Hochthron ist mit 1.972 Meter Höhe die höchste Erhebung im Untersbergmassiv. Er befindet sich im mittleren östlichen Teil des Gebirges und gehört zum gemeindefreien Gebiet Schellenberger Forst und zur Gemarkung Schellenberger Forst in der Gemeinde Bischofswiesen. Die Grenze zwischen beiden verläuft direkt über den Gipfel.

Beschreibung

Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons

Aufgrund der Hochplateauform des Untersbergs zeigt sich der Hochthron als mäßig großer Rundgipfel inmitten einer Bergkette mit steilen Felswänden. Der Hochthron bricht über die Felswände nach Osten, Südosten und Süden fast senkrecht ab. Zu allen anderen Seiten geht er hingegen verhältnismäßig eben in das Hochplateau und die nächstgelegenen Berge wie dem Gamsalpkopf im Norden über. Der Gipfel selbst ist eine grasige und steinige Kuppe mit dichtem Latschenbewuchs in den niederen Lagen. Auf dem Gipfel und etwas daneben finden sich die beiden Gipfelkreuze.

Gipfelkreuze

Den Gipfelbereich des Berchtesgadener Hochthrons zieren zwei Gipfelkreuze.

Das Hauptkreuz auf der Spitze stammt aus dem Jahre 1968 und wurde vom Gebirgstrachtenerhaltungsverein D'Untersberger Stamm im Andenken an ihre gefallenen und verstorbenen Mitglieder neu errichtet. Es ist ein braun gestrichenes Metallkreuz mit einem silbernen Jesus im Viernageltypus darauf. Unterhalb der Figur hängt der Gipfelbuchkasten mit den beiden Metallplaketten "GTEV D'Untersberger Stamm" und "Untersberg 1973m".

Wenige Schritte in Richtung Süden steht das zweite Gipfelkreuz. Dieses ebenso aus Metall bestehende Nebenkreuz trägt gleichfalls einen Jseus im Viernageltypus und darunter einen offenen und leeren Gipfelbuchkasten. Zusätzlich zum anderen Kreuz besitzt es an der Spitze noch eine (leere) Schriftrolle.

Zugänge

Wegweiser unterhalb des Gipfels
Wandern

Erreichbar ist der Hochthron nur über zwei alpine Wege. Aus Westen kommt von Obergern der Stöhrweg hinauf, welcher durch die Osthänge der Rauhen Köpfe (Kleiner und Großer) zum Gatterl und weiter über das Stöhrhaus auf den Gipfel führt. Von Norden her verläuft vom österreichischen Geiereck und dem Salzburger Hochthron aus über das Hochplateau der zweite Weg. In beide Wege münden unterwegs noch zahlreiche weitere Wege aus anderen Teilen des Untersbergs ein.

Klettern

Eine weitere Möglichkeit den Gipfel zu Erklimmen bietet der Berchtesgadener Hochthronsteig. Dieser als schwer eingestufte Klettersteig beginnt in 1.580 Metern Höhe und führt senkrecht durch die östliche Felswand auf den Gipfel.

Bauwerke

In geringer Entfernung zum Gipfel steht in Richtung Westen in 1.895 Metern Höhe die Alpenvereinshütte Stöhrhaus.

Während der Entwicklung des europäischen Satellitenpositionierungssystems GALILEO stand etwa von 2010 bis 2019 ein Pseudolit der GALILEO Test- und Entwicklungsumgebung in der Nähe des Stöhrhauses.

Radarstation

→ Hauptartikel: Radarstation Untersberg

In der Nachkriegszeit plante die NATO den Bau einer Radarüberwachungsanlage unweit des Hochthrons. Nachdem bereits die heute noch im Weg sichtbaren Hochspannungskabel verlegt waren, wurde das Projekt aufgrund einer Änderung der allgemeinen Verteidigungsstrategie aufgegeben.

Name

Früher war der Berchtesgadener Hochthron unter anderen Namen bekannt. Im Jahresbericht der DAV-Sektion Berchtesgaden aus dem Jahr 1904 findet sich der Name „Bayerischer Hochthron“[1] und in den Urpositionsblättern trägt er noch den Namen „Hochtramm“.[2] Von Hochtramm leitet sich vermutlich auch Hochthron ab. Hochtramm bedeutet soviel wie waagrecht liegender Balken und ein solcher lässt sich beim Hochthron im fast waagrecht verlaufenden Grat erkennen.[3]

Einzelnachweise

  1. Alpenvereinssektion Berchtesgaden 1875-1904. S. 11
  2. Urpositionsblätter
  3. Karl Aigner: Die Namen im Berchtesgadener Land (Ansichten eines Einheimischen). 1932 in "Heimat und Volkstum". 2. Reprint 1989, S. 28.