Frauenbründl
Frauenbründl | |
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Ort | Berchtesgaden |
Adresse/Lage | Gerner Straße zwischen 3 und 5 |
Höhenlage | 636 m |
Koordinaten | |
Baujahr | Anfang 1980er |
Das Frauenbründl ist eine Felsenquelle mit Marienfigur im Berchtesgadener Ortsteil Am Etzerschlößl.
Lage
Die Quelle entspringt an der Zufahrtsstraße von Berchtesgaden nach Maria Gern, der Gerner Straße. Sie befindet sich unweit des Zugangs zur Gerer Klamm zwischen den Anwesen 3 und 5 auf der Hangseite.
Beschreibung
Quelle
Ein paar Meter oberhalb der Straße erhebt sich eine kleine unscheinbare Felswand mit dichtem Bewuchs. Am Fuße dieser Wand tritt aus einem leicht zerklüfteten Felsspalt das frische Quellwasser aus. Der Quellspalt ist nur etwa 10 cm groß und mit Moos bewachsen. Das Wasser fließt knapp einen Meter den Fels hinab und ergießt sich dann in ein etwa zwei Quadratmeter großes Becken aus Felsbrocken. Unterhalb des Beckens wird das Wasser gefasst und dann vermutlich in den Gerner Bach geleitet.
Die Quellschüttung schwankt das ganze Jahr über erheblich. Während längerer Trockenzeiten kann das Wasser sogar versiegen.
Vermutlich wurde die Quelle in früheren Zeiten für den Betrieb der Soleleitung Berchtesgaden – Wachterl – Bad Reichenhall benutzt. Auf alten Karten findet sich eine Wasserleitung, die von der Quelle in Richtung Rostwald floss und dort in die große Aufschlagwasserleitung vom Aschaulehen zum Brunnhaus Lockstein mündete. Beim Lockstein betrieb das Wasser eine Wassersäulenmaschine zur Hebung der Sole vom Brunnhaus Pfisterleite zum Lockstein.[1]
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Felsenquelle
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Steinbecken
Marienfigur
Direkt neben der Felsquelle findet sich eine halbrunde Grotte mit einer Gesamthöhe von 2,30 Metern. Diese ist bis auf 60 cm Höhe mit einem Sockel aus Bruchstein aufgemauert. Auf den Sockel ist ein halbrundes schmiedeeisernes Gitter mit einer Höhe von 2,10 Metern montiert. Knapp darüber hängt an der Grottendecke ein flächiges Blechdach. Hinter dem Gitter steht auf dem Sockel eine aus einem Baumstamm geschnitzte Marienfigur mit Sternenkranz. Sie besitzt eine Höhe von 80 cm und eine Breite von 35 cm.
Das Kleindenkmal wurde Anfang der 1980er Jahre als Ersatz für ein Madonnenbild aus Blech errichtet, das unweit von hier bei einem Felssturz zerstört wurde. Die heute in der Grotte stehende Figur ist nicht die originale Marienfigur. Die Erste fiel einem Diebstahl zum Opfer.[2]
Geomantie
In der Geomantie wird dem Wasser des Frauenbründls eine heilkräftige Wirkung, ähnlich der des Wassers bei der Irlmaier-Madonna, zugesagt.
Sonstiges
In der Wallfahrtskirche Maria Gern hängt ein Votivbild aus dem Jahre 1626, das die erste Kapelle mit der Gerner Muttergottes und einem „Frauenbründl“ im Hintergrund zeigt.[3] Ob dieser Brunnen allerdings von der Frauenbründlquelle gespeist wurde, ist fragwürdig, da sich der Standort dieser Kapelle wohl ein gutes Stück weiter oben in Richtung Vordergern befand.
Neben dem Zugang zur Quelle befindet sich an der Straße eine Hangstützmauer. In diese ist ein Metalltüre eingesetzt, in der ein deutliches Wasserrauschen zu hören ist.