Schachernkreuz

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Schachernkreuz
Ort Berchtesgaden
Adresse/Lage Nonntal 27
Höhe 570 m
Koordinaten

47°38′13″N 13°0′21″O

Baujahr ca. Ende 16. Jahrhundert
Denkmal-Nr. D-1-72-116-115
Baustil Barock
Religion Christentum

Das Schachernkreuz ist eine hausgroße Nischenkapelle im Berchtesgadener Nonntal das die Kreuzigung Christi den mit zwei Schächern darstellt. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz und war ursprünglich ein Aussegnugsplatz auf dem Weg nach Berchtesgaden.

Beschreibung

Nonntal 27 an der Kreuzung
Detailansicht

Das Schachernkreuz befindet sich im Nonntal direkt an der vielbefahrenen Staatsstraßenkreuzung (Locksteinstraße, Salzburger Straße, Nonntal) beim dortigen Gebäude Nonntal 27. Es ist tief in dessen Fassade integriert und reicht über zwei Stockwerke. Das Fundament ist deutlich erhöht und mit Natursteinblöcken verkleidet. Von der Straße führt in der Mitte eine dreistufige Treppe hinauf. Ein schmiedeeisernes Gitter, das auch den gesamten Treppenbereich umfasst, schützt den ganzen Bereich. Über der Kapelle ist ein großes Schindelpultdach angebracht, das geringfügig in den Verkehrsraum ragt.

In der Kapelle stehen drei meterhohe Holzkreuze mit lebensgroßen Figuren. Am mittigen Kreuz, das als einziges bis an die Decke reicht, hängt Jesus Christus im Dreinageltypus und über ihm ein Spruchband mit der Inschrift „INRI“. Beidseits von Jesus steht je ein etwas niedrigeres Kreuz mit einem festgebundenen Schächer (linksseitig Dismas und rechtsseitig Gestas). Zwischen den Kreuzen ist in der Rückwand jeweils ein kleines vergittertes Fenster vorhanden. An der Decke ist eine Taube mit Strahlenkranz (Heiliger Geist) samt Umrahmung abgebildet. Am Boden sind zur Rückwand hin zahlreiche Steine gelegt. Den Kapellenraum schmücken derzeit (Herbst 2022) zwei Olivenbäumchen, ein steinerner Pflanztrog und weitere Pflanzen und Kerzen.

Geschichte

Vermutlich stammt das ursprünglich freistehende Schachernkreuz aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, da laut alter Unterlagen bereits im Jahre 1625 eine der beiden Schächerfiguren aufgrund von Schäden und erneuert wurde. Es stand damals zwischen den Gebäuden Nonntal 27 und Locksteinstraße 1 und diente Jahrhundertelang als Aussegnungsplatz für die Toten aus den Gnotschaften Maria Gern, Au und Salzberg, deren Leichenzüge nach Berchtesgaden hier zusammen liefen.[1]

Im Jahr 1925 musste die Kapelle dem Neubau des Gebäudes Nonntal 27 weichen. Doch um erhalten zu bleiben, wurde sie einfach in das neue Bauwerk eingefügt.[2]

Zuletzt wurde das Schachernkreuz 2014 von Berchtesgadenern umfassend renoviert.[3]

Name

Der Name des Schachernkreuzes kommt von Schächer. Die Schächer waren zwei Männer die gleichzeitig mit Jesus gekreuzigt wurden.

Einzelnachweise

  1. Stiftsland Berchtesgaden. Ausgabe II, Pfingsten 2016, S. 22
  2. Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden. Berchtesgaden im Königreich und Freistaat Bayern von 1810 bis zur Gegenwart. Band III/1, 1999, Plenk Verlag, ISBN 978-3-927957-10-7 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 516.
  3. https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/startseite_artikel,-das-schachernkreuz-erstrahlt-in-neuem-glanz-_arid,154084.html