Hängebrücke im Klausbachtal

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Hängebrücke im Klausbachtal
Hängebrücke im Klausbachtal; rechts der Klammsteg
Hängebrücke im Klausbachtal; rechts der Klammsteg
Hängebrücke im Klausbachtal; rechts der Klammsteg
Orte Ramsau bei Berchtesgaden
Lage Klausbachtal beim Mühlsturzgraben
Koordinaten

47°34′48″N 12°48′45″O

Brückentyp Spannbandbrücke
Überführt Hirschbichlklausgraben
Nutzungsart Weg
Länge 53 m
Höhe über Grund 11 m
Oberfläche Holz
Baujahr 2010
Blick über die Brücke

Hängebrücke im Klausbachtal bezeichnet eine Attraktion auf dem Wanderweg durch das Klausbachtal im Nationalpark Berchtesgaden in Ramsau bei Berchtesgaden. Das Bauwerk steht in der Grundübelau, die sich ungefähr auf halber Strecke durch das Klausbachtal befindet, und überspannt den Hirschbichlklausgraben zwischen den Einmündungen des Mühlsturzgrabens und des Standgrabens. Außer vom Wanderweg ist die Hängebrücke auch noch über einen kurzen Verbindungsweg von der Bushaltestelle Hängebrücke an der nahen Hirschbichlstraße (St 2099) erreichbar.

Bauwerk

Montierung der Stahlseile
Gehweg mit Gitternetz und den oberen Seilen

Die Hängebrücke ist eine Spannbandbrücke ohne Zwischenpfeiler, die bei einer Spannweite von 53 Metern den Hirschbichlklausgraben in bis zu 11 Metern Höhe überquert. Sie besteht aus vier rechteckig angeordneten Stahlseilen, wobei die rechtsseitig liegenden Seile 1,75 Meter von den Linksseitigen und die unteren Seile 1,25 Meter von den Oberen entfernt sind. Zwischen den oberen und unteren Seilen sind Vertikalstäbe als Verbindungselemente montiert und zum Schutz der Wanderer außerdem Gitternetze eingezogen. Die beiden unteren Seile tragen den aus einem Stahlrahmen und Lärchenholz bestehenden Gehweg.

Montiert sind die Stahlseile an Ankerplatten und Stabspanngliedern in den aufragenden Teilen der Ankerblöcke. Die aus Stahlbeton bestehenden Ankerblöcke ragen ein paar Meter Tief in den Boden und sind durch mehrere Einstabverpresspfähle tief im Fels verankert.[1] [2][3]

Eine Besonderheit der Konstruktion stellen die dreieckigen Seilhalter dar, die vom richtigen Blickwinkel aus das Nationalparklogo bilden.

Hintergrund

Lange Zeit befand sich ein Stück flussabwärts der heutigen Brücke eine Holzbrücke, die die Wanderer auf ihrem Weg durch das Klausbachtal von einer Bachseite zur anderen brachte. Diese wurde jedoch wiederholt durch Muren und Hochwasserereignisse demoliert, etwa beim großen Felssturz vom kleinen Mühlsturzhorn am 21. September 1999[4] oder durch die Starkregenfälle im Jahr 2003.[5] Nach der Zerstörung 2003 wurde die Brücke nicht mehr wieder aufgebaut, so dass eine Lücke im Wegenetz entstand und die Wanderer auf die nahe Hirschbichlstraße ausweichen mussten. Da auf der Straße neben Wanderern auch Radfahrer, Pkw und ab 2005 zusätzlich noch der Almerlebnisbus unterwegs waren, entwickelte sich dieser Abschnitt zu einer potentiellen Gefahrenstelle.

Nachdem dieser Zustand sieben Jahre lang anhielt, erfolgte im Jahr 2010 durch das Staatliche Bauamt Traunstein wieder die Schließung der Weglücke. Vom 10. Mai bis Mitte September 2010 entstand ein Stück oberhalb der alten Brücke eine bis zu 11 Meter hohe Hängebrücke aus Stahl. Zeitgleich wurde auch der 60 Meter lange hölzerne Klammsteg gebaut, der direkt an die Brücke anschließt und oberhalb des Hirschbichlklausgrabens im Berghang nach Westen führt. Die Variante des Stegs wurde gewählt, da diese bei Hochwasser mehr Sicherheit aufweist, als die ursprünglich geplanten zwei Kleinbrücken. [6][7]

Einzelnachweise

  1. https://www.haumann-fuchs.de/referenz-leser/h%C3%A4ngebr%C3%BCcke-klausbachtal
  2. Planzeichnung des Staatlichen Bauamts Traunstein
  3. https://www.annahuette.com/cdn/uploads/sas-referenzprojekte-2.pdf
  4. https://www.geoundnatur.de/felsturz-kleines-muehlsturzhorn.html
  5. Ramsauer Bladl Nummer 41 vom Mai 2010
  6. Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden vom 7. Mai 2010: "Ein Nadelöhr im Nationalpark wird entschärft"
  7. Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden vom 30. August 2010: "Weitere Attraktion für Besucher im Klausbachtal"