Kneifelspitze

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Kneifelspitze
Orte Berchtesgaden; Schellenberger Forst
Koordinaten

47°39′30″N 13°1′3″O

Gebirge Untersberg
Höhe 1189 m
Erschließung Forststraße; Wege
Dominanz 3,2 km → Kleiner Rauher Kopf
Gipfelkreuz Kapelle und 2 Kreuze
Besonderheiten Gasthaus am Gipfel

Die Kneifelspitze ist ein Berg in der Marktgemeinde Berchtesgaden und dem gemeindefreien Gebiet Schellenberger Forst im Untersbergmassiv.

Beschreibung

Gipfel mit Kapelle
Nebengipfel
Salzburgblick vom Nebengipfel; Im Vordergrund Ettenberg und links der Untersberg

Mit einer Höhe von 1.189 Metern gehört die Kneifelspitze zu den mittelhohen Bergen des Untersbergs. Sie bildet das Südostende des Massivs zwischen Berchtesgaden und Marktschellenberg. Zu Marktschellenberg im Norden senkt sich der Berg nur geringfügig zur Almbachklamm ab und steig dann wieder zur Hochebene von Ettenberg auf. Alle anderen Seiten der Kneifelspitze schließen zu verschiedenen Gnotschaften von Berchtesgaden an. Im Westen bis Nordwesten fällt sie zu den hochgelegenen Ortschaften Vordergern und Hintergern (Maria Gern) bis zum Geschirrkopf ab und im Süden bis vor die Tore des Markts zwischen Etzerschlößl und Untersalzberg I. Auf der Ost- und Südostseite senkt sich der Berg über seinen Vorberg den Kiliansberg bis ins Tal nach Unterau ab.

Die Erhebung ist bis zum Gipfel komplett bewaldet. Wiesenflächen finden sich erst bei den Kleinsiedlungen im Süden in unter 1.000 Metern Höhe.

Auf dem Gipfel steht eine kleine eingezäunte Kapelle. Um den Gipfel herum finden sich eine rund 350 m² große Berggaststätte, mehrere Nebengebäude sowie eine Trafostation. Eine Forststraße und Wege erschließen das Gelände.

Gute 160 Meter vom Gipfel entfernt und von diesem über einen leichten Weg erreichbar, befindet sich ein nur knapp zwei bis drei Meter niedrigerer Nebengipfel.

Während der Hauptgipfel die Aussicht in die heimischen Berge ermöglicht, eröffnet der Nebengipfel den Blick in Richtung Marktschellenberg (u.a. Ettenberg) und Salzburg, weswegen er auch „Salzburgblick“ genannt wird. Mehrere Sitzbänke sind zu allen Seiten hin und in mehreren Höhen aufgestellt. Knapp unterhalb des Gipfels steht ein Sendemast.

Zugänge

Erschlossen ist die Kneifelspitze über die steilere Kneifelspitz-Forststraße, die am Metzenleitenweg beginnt und über die Süd- und Westhänge hinauf führt. In die Forststraße münden unterwegs mehrfach kleinere Wanderwege, u.a. vom Kneifelspitzweg bei Vordergern, ein oder gehen ab. Neben der Forststraße führen auch ein paar Wege auf den Gipfel oder den Nebengipfel.

Bauwerke

Berggaststätte Kneifelspitze (Paulshütte)

Am Gipfel steht das Gasthaus Berggaststätte Kneifelspitze (Metzenleitenweg 60), auch Paulshütte genannt. Zum Gasthaus gehören Terrassen vor und hinter dem Haus. Die vordere Terrasse besteht aus zwei Ebenen und schwebt teilweise über einem abfallenden Felsvorsprung. Die Ebenen werden von Steinsäulen und einer Stahlkonstruktion getragen.

An der Terrasse stehen ein Gipfelkreuz und ein Relief der vom Gasthaus aus sichtbaren Berge und Hütten, zum Teil auch mit Höhenangaben.

Entstehungsgeschichte

Im Jahr 1885 besuchte der Chemnitzer Stadtrat Paul Bartsch Berchtesgaden und spendete dem Verschönerungsverein 20 oder 40 Mark[1] zum Bau einer Unterkunftshütte auf der Kneifelspitze. Der Verein beauftragte die Berchtesgadener Alpenvereinssektion mit dem Bau, die noch im gleichen Jahr für 73 Mark und 20 Pfennig einen Bretterverschlag am Gipfel errichtete. 1913 wurde die Hütte durch einen Neubau ersetzt.[2][3] Die heutige Gaststätte wurde 1975 gebaut.[4]

Galileo

→ Hauptartikel: GALILEO Test- und Entwicklungsumgebung

Während des Betriebs der GALILEO Test- und Entwicklungsumgebung (GATE) von 2008 bis etwa 2019 stand beim Gipfel ein Pseudolit. Die Anlage simulierte gemeinsam mit weiteren Pseudoliten die Positionsdaten für das europäische Positionsbestimmungssystem GALILEO.

Sendeanlage

→ Hauptartikel: Sender Kneifelspitze

Am Nebengipfel steht eine 18 Meter hohe Sendeanlage auf der eine Richtfunkanlage und eine BOS-Sender installiert sind.

Gipfelkapelle und Gipfelkreuze

Gipfelkapelle

Den Gipfel der Kneifelspitze ziert eine kleine Nischenkapelle die 1989 errichtet wurde. In der Nische steht ein Altar mit Jesus Christus

Gastgartenkreuz
Gastgartenkreuz

An der vorderen Terrasse steht an der Treppe zur unteren Ebene ein Holzkreuz mit einem Gipfelbuchkasten, der jedoch leer ist. Das Kreuz zeigt ein aufgemaltes Edelweiß und trägt weiter unten eine Holztafel mit dem berühmten Spruch „Wen Gott lieb hat den läßt er fallen in dieses Land“ des Schriftstellers Ludwig Ganghofer. Auf der Rückseite des Kreuzes hängen ein eisernes Kruzifix mit Spruch „Gott segne dieses Haus“ und darunter eine hölzerne Heiligenfigur.

Nordkreuz
Nordkreuz

An der von Westen und Norden kommenden Zufahrtsstraße befindet sich kurz vorm Gasthaus ein kleiner Hügel auf dem ein Holzkreuz steht. Das Kreuz trägt ein Kruzifix aus Metall sowie eine Tafel mit dem Spruch „Herr, wen du lieb hast, den lässest du fallen in dieses Land!“, eine etwas abgewandelte Form von Ludwig Ganghofers „Wen Gott lieb hat den lasset er fallen in dieses Land“.

Neben dem Kreuz ist auf einem Felsblock eine Kerze samt Steinsockel einzementiert.

Name

Der Name der Kneifelspitze kommt wohl vom Anwesen Kneifel (Metzenleitenweg 53), das in den mittleren Lagen des Südhangs steht.

Die Paulshütte hat ihren Namen von Paul Bartsch aus Chemnitz. Weiteres siehe #Bauwerke.

Einzelnachweise

  1. Der Alpenverein spricht von 20 Mark und im Bericht des Verschönerungsvereins ist von 40 Mark die Rede.
  2. Hellmut Schöner: Berchtesgadener Fremdenverkehrs-Chronik 1871-1922. Berchtesgaden 1971, Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 9, S. 20.
  3. 125 Jahre Sektion Berchtesgaden des Deutschen Alpenvereins. S: 77
  4. Infoschild am Zugang zur Gaststätte