Rotes Kastl

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Rotes Kastl
Ort Schönau am Königssee
Adresse/Lage Hochbahnweg Aussichtsplattform Hochbahn
Höhenlage 1025 m
Koordinaten

47°34′32″N 13°0′14″O

Baujahr 1735

Rotes Kastl bezeichnet einen markanten Bildstock an einer Aussichtsplattform oberhalb des Königssees in Schönau am Königssee (Forst Königssee).

Beschreibung

Spruchband

Das Kleindenkmal befindet sich in einer Höhe von 1.025 Metern am obersten Abschnitt des Hochbahnwegs an der Aussichtsplattform Hochbahn.

Das Rote Kastl zeigt sich als großer rechteckiger Kasten mit einer auffällig roten Farbe. Es ruht auf einem höheren Sockel aus Steinen und Zement und weist, mitsamt des Sockels, eine Höhe von zwei Metern auf. Seine maximale Breite beträgt knapp 1,80 Meter und seine Tiefe 90 Zentimeter. Als Dach fungiert ein Satteldach mit Blechdeckung, an dessen First ein kleines Kreuz in die Höhe ragt. In der Front eröffnet eine fast deckenhohe Öffnung mit Sturzbogen und einem grobmaschigen Eisengitter den Blick ins Innere.

Der Innenraum steht farbenmäßig im kompletten Gegensatz zur Außenseite. Statt in roter Farbe, erscheint er in einem sehr hellen Blauton. Das Innere des Bildstocks zeichnet sich durch eine Vielzahl verschiedener Elemente aus. Am hinteren inneren Giebel hängt ein Spruchband, das die wichtigsten Daten des Kastls wiedergibt. Die Inschrift lautet „Erbaut 1735 Renoviert 1808 Erneuert 1980“. Mittig darunter hing bis 2023 ein kleiner blauer Kasten mit einer Madonna darin. Ringsum davon finden sich mehrere bläuliche Heiligenbilder, ein eingerahmter Rosenkranz und ein kleines Holzkreuz im unteren Teil. An der linken Seitenwand hängt ein großes Marienbild das einem Marterl nachempfunden ist. Der Marterltext besagt: „Maria breite bitte deinen Mantel aus, lass uns alle unterstehn und alle Gefahr vorüber gehn.“ Ein ebenso großes Bild hängt an der rechten Seitenwand. Es zeigt Jesus am Kreuz mit seiner Mutter, der Schwester seiner Mutter, Maria, und Maria von Magdala.

Am Boden des Kastls stehen mehrere Kerzen und ein Pflanzeimer, sowie ein Metallkasten mit zwei komischen Figuren. Weiters finden sich mehrere Sterbebilder.

Diebstähle

Seit etwa 2013 wurde der Bildstock mehrfach zum Opfer von Diebstählen. Der erste Vorfall, bei dem eine jahrhundertealte Madonna verschwand, ereignete sich zwischen 2013 und 2015. Als Ersatz stellte ein anonymer Wohltäter später eine neue Figur auf. Doch auch diese verschwand um das Jahr 2020. Die dritte Figur stammte vom Einheimischen Lorenz Brandner und wurde umfassend gesichert. Trotzdem gelangte der Täter an die neue Figur und stahl sie im Zeitraum Juli/Anfang August 2023 .[1][2]

Name

Benannt ist der Bildstock nach seiner roten Farbe und seiner Kastenform.

Siehe auch

Einzelnachweise