Vorderbrandkapelle
Vorderbrandkapelle | |
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Ort | Schönau am Königssee |
Adresse/Lage | Vorderbrandstraße 91/93 |
Höhenlage | 1065 m |
Koordinaten | |
Baujahr | 18. Jahrhundert |
Denkmal-Nr. | D-1-72-132-21 |
Religion | Christentum |
Die Vorderbrandkapelle St. Marien (auch: St. Maria) ist die Hofkapelle des Vorderbrandlehens in Faselsberg, Schönau am Königssee. Das Bauwerk steht gemeinsam mit dem Lehen unter Denkmalschutz.
Beschreibung
In 1.065 Metern Höhe steht das Bauwerk in der Südzufahrt zum Vorderbrandlehen (Vorderbrandstraße 93) und ragt dort zur Hälfte in den Parkplatz des Gasthofs.
Die nach Westen gerichtete Marienkapelle unterteilt sich zu gleichen Teilen in einen Kapellenraum und einen offenen Vorraum. Der rechteckige Kapellenraum besteht aus einem massiven Mauerwerk das Innen und Außen vollständig verputzt ist. Die Decke ist als Tonnengewölbe ausgeführt und blau-weiß im Stil eines wolkigen Himmels gestrichen. Im Gegensatz dazu weisen die Wände einen gelblichen Farbton auf. In die Rückwand ist eine größere Nische eingelassen. Den Vorraum bilden eine Steinplattform mit einer breiten Stufe zur Kapelle, die beide mit roten Steinplatten gedeckt sind, und zwei hintereinander angeordnete Kirchenbänke. Die Steinplatten stammen aus dem Glasersteinbruch bei Königssee.[1] Ein steil aufragendes Walmdach aus Holzschindeln überspannt das gesamte Bauwerk. Im Bereich des Vorraums stützen vier Holzpfeiler mit mehreren Kopfbändern das Dach. Zwei davon stehen an den Ecken der Plattform und zwei am Beginn der Stufe. Die schmalen Lücken zwischen den Stufenpfeilern und den Kapellenwänden sind mit Brettern verschlossen. Im hinteren Dachteil besitzt die Kapelle einen Glockenturm auf dem ein goldenes Kreuz montiert ist.
Den Zugang zur Vorderbrandkapelle bildet eine mehrfach verriegelte Holztüre mit vergittertem Fenster. Beidseits der Türe hängen Gedenktafeln an die früheren Eigentümer des Vorderbrandlehens, die Familie Beer, und an das Ehepaar Lerchner. Unter der Eigentümertafel befindet sich noch ein steinerner Weihwasserspender mit Totenkopf.
Im Inneren steht ein reichhaltig geschmückter Altar, der die Hälfte des Raums einnimmt. Auf ihm finden sich neben zahlreichen Kerzen eine große Figur der Maria mit dem Kind und in der Nische dahinter kleine Engelsfiguren. Neben der Nische hängen linksseitig ein Marienbild und ein Fuikl und rechtsseitig ein Jesusbild und ein Windlicht. In der linken Seitenwand ist eine Gedenktafel zum Gedenken an den am 17. Februar 1921 verstorbenen Pater Bonaventura Möhler S.J. angebracht. Demgegenüber ist in der rechten Seitenwand eine Steintafel eingemauert, welche an die Renovierung und die Opferung der Kapelle an die Heilige Madonna durch die „Gebirgsfreunden und Verehrern der Madonna“ am 10. Mai 1884 erinnert. Weiters enthält die Tafel die Namen der Beteiligten, darunter den Spender der Marienfigur, Lorenz Lenz, und den Hinweis „Madon̄a unverkäuflich“. Oberhalb der Tafel hängt ein gerahmtes Bild des hochwürdigen Herrn „Dr.theol. Josef Oberhauser“. Oberhauser war Dekan und Pfarrer von Berchtesgaden und verstarb am 29. April 1928 bei einer Wanderung auf den nahen Jenner.
Im letzten Dienstag im Mai findet jährlich eine Maiandacht statt.
Geschichte
Die Vorderbrandkapelle stammt aus dem 18. Jahrhundert[2]. Damals führte noch der Gemeinde- und Viehweg durch die Vorhalle.[3] In den 1880er Jahre wurde das Bauwerk von den Gebirgsfreunden renoviert und der Heiligen Maria geopfert.[1]Nach 2002 erfolgte eine umfassende Sanierung, bei der auch der Vorraum seine Steinplattform erhielt.[4][1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/maria-sieben-schmerzen-unterstein/cont/59435
- ↑ Denkmalliste der Gemeinde Schönau am Königssee
- ↑ Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden. Berchtesgaden im Königreich und Freistaat Bayern von 1810 bis zur Gegenwart. Band III/1, 1999, Plenk Verlag, ISBN 978-3-927957-10-7 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 539.
- ↑ https://almdorf-vorderbrand.de/geschichte/