Jenner
Jenner | |
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Orte | Schönau am Königssee |
Koordinaten | |
Gebirge | Göll |
Höhe | 1874 m |
Erschließung | Jennerbahn; Forststraßen; Wege |
Dominanz | 1,6 km → Hohes Brett |
Jenner ist ein touristisch stark frequentierter Berg im Göllmassiv in Schönau am Königssee.
Beschreibung
Der Jenner erhebt sich im nordöstlichen Gemeindegebiet der Gemeinde Schönau am Königssee. Am Fuße des Nordwesthangs liegt der Ortsteil Königssee und an der Westseite der Königssee. Zu den anderen Seiten gibt es wegen der Lage mitten im Gebirge kein wirkliches Tal. Der Berg ist vom Tal bis zum Gipfel dicht bewaldet und hat einige Wiesenflächen, die meist von der Almwirtschaft stammen.
Ein großer Teil des Jenners liegt bereits im Nationalpark Berchtesgaden. Davon ausgenommen sind die sportlich genutzten Gebiete um die Jennerbahn.
Gewässer
Zwei Gewässer umfließen den Berg jeweils von Osten nach Westen. Im südlichen Bereich ist dies der Königsbach und im nördlichen Bereich der Weidbach. Außerdem entspringt südlich der Mittelstation der Pletzgraben, der ebenfalls nach Westen abfließt.
Erschließung
Straßen und Wege
Durch diverse Forststraßen und Wege ist der Berg auf allen Ebenen gut erschlossen. Forststraßen ziehen sich überwiegend vom Parkplatz Hinterbrand in die Gebiete um die Jennerbahn. Weiters führen diverse Wege, wie der Königsweg, um den gesamten Berg. Die meisten schließen zu anderen Bergen und Gebirgen an.
Jennerbahn
Die Jennerbahn erschließt den ganzen Berg mit einer Gondelbahn. Die Bahn besteht aus zwei Abschnitten mit den drei Station Talstation auf 630 m, Mittelstation auf 1185 m und Bergstation auf 1800 m. Sie überwindet damit einen Höhenunterschied von 1170 m.
Nutzung
Die Nutzung des Jenner beschränkt sich heute fast ausschließlich auf sportliche und touristische Aktivitäten. In früheren Zeiten gab es auch Bergbau.
Wandern
Wanderungen gehören neben dem Skisport zu den Hauptnutzungen des Jenners, da er einen einfachen Ausgangspunkt für Wanderungen in die Berchtesgadener Alpen ist. Vom Jenner führt ein großes Wegenetz in die umliegenden Berge und Gebirge Göllmassiv und Hagengebirge. Das Wegenetz reicht von Rundwegen um den Gipfel, größeren Wanderungen auf die Gipfel Hohes Brett und Hoher Göll bis zu mehrtägigen Touren durch die Berchtesgadener Alpen.
Zur Rast und für Übernachtungen gibt es einige Almen und Unterkunftshütten, teils mit Bergwirtschaften, auf und um dem Berg wie das Dr.-Hugo-Beck-Haus und das Schneibsteinhaus.
Wintersport
Nicht nur im Sommer beim Wandern, auch im Winter beim Skisport herrscht auf dem Jenner reger Betrieb. Das Skigebiet am Jenner ist das Größte im ganzen Berchtesgadener Land und erstreckt sich auf der Jenner-Nordseite von etwa 600 Meter bis auf bis 1.800 Meter Höhe. Es umfasst ca. 30 Hektar mit bis zu 7 Kilometer langen Pisten.
Die meisten Flächen können bei Bedarf mit einer Beschneiungsanlage beschneit werden. Dafür stehen 83 Schneilanzen, 15 Schneekanonen und unterhalb der Jennerbahn-Mittelstation Beschneiungsbecken zur Verfügung.
Der Hauptlift ins Skigebiet ist die Jennerbahn. Von dort führen verschiedene Lifte wie die Jennerwiesenbahn und die Krautkaserbahn zu den verschiedenen Abfahrten.
Seit 2006 veranstaltet die DAV Sektion Berchtesgaden jährlich den sogenannten „Jennerstier“, ein Skitourenrennen.
Sonstige Sportarten
Neben den Massensportarten finden sich am Jenner noch einige Sportarten mehr. Dazu gehören etwa Klettern und Drachen- und Gleitschirmfliegen.
Der 2015 eröffnete Klettersteig „Schützensteig“ liegt am Kleinen Jenner (Vogelstein) in der Nähe der Mitterkaseralm.
Auf dem Jenner verteilt finden sich mehrere Startplätze für Drachen- und Gleitschirmflieger. Zum Schutz der heimischen Adler müssen aber Flugverbotszonen beachtet werden.
Bergbau
Im Bereich der Krautkaseralm beim Mitterkaserweg gibt es einen kleinen Stollen, Mitterkaserloch oder Kunigundenzeche I genannt. Er wurde vor Jahrhunderten angelegt um Mangan abzubauen. Der Abbau war jedoch nicht erfolgreich und auch spätere Versuche kamen zu keinem anderen Ergebnis.[1]
Funktechnik
Auf der Bergstation der Jennerbahn sowie beim Gipfel befinden sich mehrere Sendeanlagen wie z.B. der Sender Jenner für DAB+ und ein Pseudolist der GALILEO Test- und Entwicklungsumgebung.
Name
Was der Name bedeutet ist vermutlich nicht mehr sicher feststellbar. Eventuell kommt der Name vom Monat Januar (=Jänner), da von einem bestimmten Dorf aus die Sonne in diesem Monat über dem Berg steht. Er könnte aber auch vom Römischen „Janarius“ kommen.[2]
Mehrere Straßen im Landkreis tragen den Namen des Bergs, siehe Jennerstraße.