Aschauer Bach

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Aschauer Bach
Orte Schneizlreuth; Unken
Ortsteile Oberjettenberg
Koordinaten

47°40′1″N 12°47′11″O

Verlauf Südwest-Nordost
Gewässerkennzahl 414048
Flusssystem Donau
Abfluss Saalach → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Nahe der Staatsgrenze bei Aschau (845 m)
Mündung Saalach (511 m)
Höhenunterschied 334 m
Länge 4,45 km
Seen kleiner Speichersee

Der Aschauer Bach ist ein Wildbach[1] südlich des Schneizlreuther Ortsteils Oberjettenberg in den Nordwestabstürzen der Reiter Alpe. Er liegt bis auf ein kurzes Stück im Unterlauf vollständig im Naturschutzgebiet Aschau.

Verlauf

Wasserfälle und Gumpen

Beim südöstlich des Hochhorns liegenden Aschauer Sattel (Forststraßengrenzübergang zu Österreich) beginnt der ca. 4,45 Kilometer lange Aschauer Bach als Fortsetzung der vom Großen Wartsteinkopf kommenden Schuttrinne Hochhorngraben / Eidkendlbach. Von dort fließt er verhältnismäßig gerade nach Nordosten in die Aschauer Klamm. Im unteren, nördlichen, Teil der Klamm wechselt der Bach die Richtung nach Nordwesten, durchfließt beim Haiderhof noch einen kleinen Speichersee, und mündet dann unterhalb des Hofs in die Saalach ein.

Überwiegend im Oberlauf und vereinzelt auch noch im Mittellauf fließen dem Gewässer mehrere Seitenbäche zu, darunter der Hochortgraben, der Hirschgraben, der Ellbach und der Scharnbach.

Klamm

→ Hauptartikel: Aschauer Klamm
Aschauer Klamm bei Brücke 4

Im Mittellauf durchfließt der Aschauer Bach die etwa zwei Kilometer lange Aschauer Klamm. Innerhalb der Klamm überwindet er dabei zwischen meterhohen Felswänden zahlreiche Wasserfälle und Gumpen.

Für Wanderer steht ein schmaler Steig zur Verfügung, der den Bach fünf mal mittels Metallstegen quert.

Vom Landesamt für Umwelt wird die Klamm als geowissenschaftlich wertvolles Geotop (Kennung 172R050) eingestuft.

Nutzung

Bereits seit Jahrhunderten wird der Aschauer Bach genutzt. Standen früher wirtschaftliche Nutzungen wie die Holztrift im Vordergrund, so sind es heutzutage überwiegend freizeitliche Aktivitäten.

Trift

→ Hauptartikel: Aschauer Klause
Aschauer Klause

Mehrere 100 Jahre lang war die Holztrift der Reichenhaller Saline die bedeutendste Nutzungart des Aschauer Bachs. Der Bach wurde 1524 erstmals als Triftgewässer erwähnt und war damit eines der ältesten Triftgewässer in der Region.[2]

Für die Trift wurde das Wasser zunächst im waldreichen Oberlauf an der Aschauer Klause aufgestaut und geschlagenes Holz vor die Klause gelegt. Nach dem Öffnen der Klaustore riss das Wasser die Baumstämme mit hinab durch die Klamm bis zur Saalach. Auf dieser schwammen sie dann weiter zu den Bad Reichenhaller Holzlagerplätzen.

Die Trift wurde spätestens im Jahr 1912 mit dem Bau des Saalachkraftwerks und der damit verbundenen Aufstauung der Saalach zum Saalachsee eingestellt.

Wasserkraft

Haidermühle mit Speichersee (links)

Neben der Reichenhaller Saline begann auch der am Unterlauf gelegene Haiderhof (Oberjettenberg 6) die Kraft des Wassers zu nutzen. Hierfür wurde 1829 oder noch früher am Bach die Haidermühle, ein gemauerter Zubau mit Mühle und zwei Mahlgängen, errichtet. In den späten 1950er Jahren erfolgte der Umbau der Mühle zu einem Laufwasserkraftwerk.[3] Vermutlich wurde zu dieser Zeit auch der Speichersee angelegt.

Freizeit

Freizeitliche Aktivitäten wie die Klammwanderung stellen heutzutage die Hauptnutzung des Gewässers dar. Die Wanderung durch die Klamm führt dabei vom Haiderhof über Steige, Stege und Brücken bis hinauf zur Aschauer Klause. Von dort führen Forststraßen weiter nach Oberjettenberg oder über den Aschauer Sattel nach Unken.

Weiters dient der Bach in den Sommermonaten auch als Badegewässer.

Grenzen

Auf rund 340 Metern im Unterlauf, zwischen dem Haiderhof und der Einmündung in die Saalach, ist der Aschauer Bach ein Bestandteil vierer politischer Grenzen. Er trennt die Gemeinden Schneizlreuth und Unken, den Landkreis Berchtesgadener Land und den Bezirk Zell am See, den Freistaat Bayern und das Land Salzburg sowie die Staaten Deutschland und Österreich.

Eine kleine Brücke verbindet beide Seiten miteinander.

Name

Der Name stammt wahrscheinlich von der Ortschaft / Alm Aschau. Diese befindet sich unweit des Bachbeginns hinter der österreichischen Staatsgrenze im Gemeindegebiet von Unken.

Im Unterlauf trug der Bach früher auch den Namen „Haiderbach“[4], benannt nach dem Haiderhof.

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Wildbäche des LfU Bayern
  2. Fritz Hofmann: Reichenhaller Salzbibliothek. Band III, 1995, Berchtesgadener Anzeiger, S. 195.
  3. Fritz Hofmann: 100 Jahre Schneizlreuth. 2009, S. 45 & 200.
  4. Urpositionsblätter