Elisabeth-Brünnerl
Elisabeth-Brünnerl | |
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Ort | Marktschellenberg |
Adresse/Lage | südlich Alpenstraße 7 |
Höhenlage | 486 m |
Koordinaten | |
Baujahr | Oktober 1907 |
Das Elisabeth-Brünnerl ist ein Gedenkbildstock mit Brunnen zum Andenken an fünf tödlich verunglückte Bahnarbeiter in Marktschellenberg.
Hintergrund
In den Jahren 1906 bis 1907 wurde von Berchtesgaden über Marktschellenberg bis zur Landesgrenze die Bahnstrecke Berchtesgaden–Hangender Stein gebaut. Da die Bahn mehrfach die Berchtesgadener Ache überquerte, waren mehrere Brückenbauwerke von Nöten. Eines davon entstand ein Stück vorm Ortseingang von Marktschellenberg an der heutigen Bundesstraße 305 auf Höhe des Reschenlehens. Beim Bau dieser Brücke fielen am 24. April 1907 vier Bahnarbeiter in die Ache und ertranken.
Unabhängig davon verstarb an diesem Tag auch noch ein weiterer Bahnarbeiter, der zu einer nicht bekannten Zeit in einem Steinbruch verunglückt war.
Zum Gedenken an die fünf Verstorbenen wurde im Oktober 1907 der aus Spendengeldern von der Arbeiterschaft, den Arbeitgebern und den Bewohnern von Schellenberg finanzierte Bildstock am Unfallort aufgestellt.
Beschreibung
Das Kleindenkmal befindet sich rund 400 Meter südlich vom Schellenberger Ortskern an der vielbefahrenen Bundesstraße 305 (Alpenstraße) auf einem kleinen Platz. Dieser Platz ist etwa einen Meter hinter dem Fahrbahnrand am Waldhang eingerichtet und wird zum Hang hin von einer kleinen Stützmauer geschützt. Die gesamte Anlage besteht aus einem Bildstock mit einem davor befindlichen Steinbrunnen und einer daneben stehenden Holzbank.
Der Bildstock besitzt eine Gesamthöhe von 2,05 Metern und besteht aus drei Teilen, einem Sockel, einer Säule und einem Steinwürfelaufsatz. Der rechteckige Sockel weist eine Höhe von 65 Zentimetern auf und ist in die Stützmauer integriert. Auf ihm erhebt sich eine 75 Zentimeter hohe und 28 cm tiefe Säule mit abgeflachten Kanten und Inschriften zu drei Seiten. Linksseitig stehen Hinweise zum Denkmalbau, in der Vorderseite finden sich Informationen zum Unglück sowie zu den Verunfallten und rechtsseitig ist ein weiterer Unfall niedergeschrieben. Alle Inschriften sind inzwischen ziemlich verwittert. Unterhalb der vorderen Inschrift ist der Brunnenzulauf, der durch die Säule führt, angebracht. Auf der Säule ruht ein Steinwürfel mit einer Höhe von 65 cm und einer Tiefe von 32 cm (bzw. 37 cm am leicht überstehenden Dach). Die Spitze ist als Satteldach ausgeführt. In der Frontseite ist ein 30 cm großes Nischengemälde der Heiligen Elisabeth eingefügt. Im Jahre 2007 wurden die Figuren in einem sehr eigenwilligen Stil nachgezeichnet.
Direkt vorm Bildstock steht auf zwei rechteckigen Steinen ein massiver Steinbrunnen in der Optik eines Holztrogbrunnens. Der Brunnen besitzt eine Größe von 2,42 Meter auf 59 Zentimeter. In ihm befindet sich ein 1,60 Meter langes Brunnenbecken das mit Wasser aus dem dahinter fließenden Graben gespeist wird.
Neben dem Bauwerk steht eine Holz-Stein-Bank.
Inschriften
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