Kunterwegkogel
Kunterwegkogel | |
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Orte | Ramsau bei Berchtesgaden |
Koordinaten | |
Gebirge | Lattengebirge |
Höhe | 856 m |
Gestein | Wettersteinkalk auf Dolomit |
Erschließung | Forststraße und Wege |
Dominanz | 1,7 km → Wartstein |
Der Kunterwegkogel (oder kurz Kogel) ist ein kleiner Berg in der Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden und einer der südlichsten Gipfel des Lattengebirges.
Beschreibung
Der Kogel liegt im Ortszentrum der Gemeinde und erhebt sich gut 200 Meter aus dem Talkessel. Nach Norden hin zeigt er sich durch das ansteigende Gebirge dagegen fast flach und auch der Gipfel hebt sich nur unscheinbar ab. Mehrere Gewässer umrahmen den Berg fast vollständig. Westlich verläuft der Lattenbach und nördlich sowie im Osten umfließt der Pletzergraben den Berg. Beide münden dann in die große Ramsauer Ache, die südlich am Kogel vorbei fließt.
Der Kogel setzt sich zusammen aus Wettersteinkalk das auf dolomitischen Gesteinen der skythisch-anisischen-Karbonatserie aufliegt. Im Bereich des Pletzergrabens geht das Dolomitgestein teilweise in Werfener Schichten über. Durch die unterschiedlichen Untergründe ist der Berg mit einem artenreichen Mischwald dicht bewaldet.[1] Nur an wenigen Stellen, vor allem im Talbereich, finden sich ein paar Wiesen.
Mehrere Forststraßen und Wege erschließen den ganzen Berg. Vom Norden her führt die Straße Kunterweg nach Süden bis zum Waldrand, dann weiter als Forststraße bis zur Wallfahrtskirche und als Wanderweg bis hinunter ins Tal zur Straße Im Tal (St 2099). Vom Kunterweg zweigt am Waldrand eine Forststraße nach Osten ab, die knapp unterhalb des Gipfels vorbei führt und ein Stück weiter in einen Wanderweg über geht. Dieser führt dann hinab zur Straße Hochgart. Dort führt auch ein Verbindungsweg am Waldrand hinüber zum Kunterweg, kurz bevor dieser im Tal ankommt.
Nach einem Steinschlag auf ein Wohnhaus im Jahr 1980, ließ die Gemeinde zwischen 1984 und 1986 einen gut 300 Meter langen Schutzzaun bauen. 2015 musste der Zaun aufgrund des Alters und wegen angesammelter Steine erneuert werden.[2]
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Wanderweg von der Forststraße zur Straße Hochgart
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Treppe im Wanderweg mit erneuertem Teilstück
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Totholz mit Höhlen
Bauwerke
Religion
Im Bereich des Kogels befinden sich zwei Kirchen, mehrere Kapellen und ein Stationsweg der alle miteinander verbindet. Im Tal, am südöstlichen Fuße des Bergs, liegt die Pfarrkirche St. Sebastian. Von dort führt der Kunterweg, ausgestattet mit einem Stationsweg mit Votivbildern, den Berg hinauf zur Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt (Maria Kunterweg). Am Beginn des Wegs befinden sich auch die Pletzer- oder Wirtskapelle und die Kalvarienbergkapelle.
Gesichert gibt es seit 1690 an der Stelle der Wallfahrtskirche eine Verehrung der Mutter Gottes. In diesem Jahr baute der Vikar Feichtinger eine Nische im Felsen, in die dann am Maria-Himmelfahrts-Tag eine Muttergottesstatue aufgestellt wurde. Zwischen 1731 und 1733 entstand schließlich die heutige Wallfahrtskirche.[3]
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Kalvarienbergkapelle mit Votivbild
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Kunterweg im Bereich des Stationswegs
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Wallfahrtskirche Maria Kunterwegs in Blickrichtung Süden
Sender
Seit 1971 steht direkt neben dem Gipfel der Sender Ramsau, der vom Bayerischen Rundfunk zur Ausstrahlung des „Ersten Fernsehprogramms“ (ARD) errichtet wurde. Nach der Abschaltung des analogen Fernsehens befinden sich heute nur noch Mobilfunkantennen am Sender.
Name
Kunter kommt vom Mittelhochdeutschen „Kunter“ und „Gunter“ für Tiere und Kleinvieh. Der Kunterweg war früher ein Viehpfad für kleinere Tiere.[3] Kogel steht für einen Berg mit einem eher rundlichen Gipfel.