Pfaffenkegel

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Pfaffenkegel
Pfaffenkegel mit Rücken (links) vor den mächtigen Wänden des Hohen Bretts
Pfaffenkegel mit Rücken (links) vor den mächtigen Wänden des Hohen Bretts
Pfaffenkegel mit Rücken (links) vor den mächtigen Wänden des Hohen Bretts
Orte Schönau am Königssee; Golling an der Salzach
Koordinaten

47°34′34″N 13°2′25″O

Gebirge Göll
Höhe 1862 m
Typ Kegelberg
Erschließung Wanderwege
Dominanz 1,17 km → Hohes Brett
Gipfelkreuz Ja

Der Pfaffenkegel ist ein Vorberg des Hohen Bretts in Göllstock am Ostrand der Gemeinde Schönau am Königssee. Er liegt in der Gemarkung Forst Königssee sowie im Nationalpark Berchtesgaden.

Beschreibung

Gipfel des Pfaffenkegels; Im Hintergrund der Jennergipfel und das Watzmannmassiv

Gemeinsam mit dem Jenner und dem Strubkopf bildet der Pfaffenkegel den südlichsten Abschluss des Göllstocks zum Hagengebirge hin. Der Kegel befindet sich dabei am höchsten Übergang der beiden Gebirge, dem Torrener Joch.

Mit einer Höhe von 1.862 Metern gehört der Pfaffenkegel zu den höheren Bergen des Gölls. Er besitzt in etwa die Form eines Kegels, weist jedoch auf der Westseite einen rund 80 Höhenmeter niedrigeren und etwa 500 Meter langen Rücken in Richtung Jenner auf. Vom Rücken fällt der Berg relativ steil nach Norden zur Mitterkaseralm und nach Süden ins Königsbachtal ab. Der Kegel selbst schließt über einen kleinen Kamm nach Nordosten sanft ansteigend an die fast senkrechten Wände des knapp 500 Meter höheren Hohen Bretts an. Nach Osten hingegen fällt er schnell ziemlich steil ins österreichische Bluntautal ab. Auf der Südseite weist er ein mäßiges Gefälle zum 127 Meter tieferen Sattel Torrener Joch auf. Am Joch schließt er dann an die Scheffelspitze und seitlich davon den Schneibstein an.

Weite Teile des Berges sind gespickt mit Felsspornen und massiven Gesteinsbrocken. Dazwischen finden sich unzählige Latschen, Wiesen und in den niederen Lagen auch Bäume.

Auf einem Felssporn unterhalb des Gipfels am Südwestrand (ca. 1.850 Meter) steht das Gipfelkreuz. Dieses wurde 1960 von Zöllnern zum Andenken an ihren Kollegen Albert Hirschbichler aufgestellt. Weiteres siehe #Zöllner Bergmesse.

Erschließung

Übergang vom Pfaffenkegel zum steilen Anstieg auf den Göllgrat

Auf den Pfaffenkegel führen ein mittelschwerer und ein schwerer Wanderweg. Der mittelschwere Weg ist unbeschildert. Er zweigt oberhalb der Mitterkaseralm am Scheitelpunkt des Wegs vom Jenner zum Schneibsteinhaus ab und verläuft anschließend über den RÜcken zum Gipfel. Kurz hinterm Gipfel trifft er dann auf den schweren Weg. Der schwere Wanderweg beginnt am Torrener Joch beim Carl-von-Stahl-Haus und führt über den Pfaffenkegel dann steil hinauf durch die Felswand zum Jägerkreuz und auf den Göllgrat (u.a. Hohes Brett und Hoher Göll).

Bauwerke

Auf dem Pfaffenkegel gibt es bis auf das Gipfelkreuz keinerlei Bauwerke. Jedoch steht am seinem Südausläufer beim Torrener Joch, bereits auf österreichischer Seite, das Carl-von-Stahl-Haus der Sektion Salzburg des Österreichischen Alpenvereins.

Bis zum Sommer 2024 befand sich am Rücken bei der Mitterkaseralm noch der Mitterkaserlift.

Zöllner Bergmesse

Felssporn auf dem das Gipfelkreuz steht
Gipfelkreuz

Jedes Jahr im September findet beim Gipfelkreuz eine Bergmesse mit Kranzniederlegung statt. Veranstaltet wird die Messe von den Zöllnern des Hauptzollamts Rosenheim zum Gedenken an ihren verunglückten Kollegen Albert Hirschbichler und allgemein aller verstorbenen Zöllner. Bei Schnee oder allgemein schlechter Witterung findet der Gottesdienst im Stahlhaus statt.

Hintergrund

Im Jahre 1959 unternahm der Bergsteiger und Zöllner Albert Hirschbichler (1931-1959) zusammen mit fünf weiteren Personen eine Expedition auf den Batura Muztagh (Pakistan). Dabei verschwanden Hirschbichler und vier andere bei einem heftigen Unwetter spurlos im Gebirge. Nach dem Bekanntwerden dieses Unglücks stellten seine Zöllnerkollegen Christoph Seidl, Vorsteher des ehemaligen Hauptzollamts Bad Reichenhall, und Zollkommissar Richard Freund vom nachgeordneten Zollkommissariat Berchtesgaden, 1960 ein Gedenkkreuz mit Tafel auf dem Pfaffenkegel auf. Die offizielle Einweihung erfolgte am 17. September 1960 durch den Geistlichen Rat Otto Schüller. Mit dabei waren auch der Oberfinanzpräsident Fritz Rüth und Finanzpräsident Dr. Josef Bonn. Seither halten die Zöllner jährlich eine Bergmesse zum Andenken an Hirschbichler, aber auch an alle anderen verstorbenen Zöllner, ab.[1]

Name

Der Name Pfaffenkegel stammt von einem hier befindlichen Felsgebilde, das einem Pfaffen ähnlich sieht. Welcher der vielen Felsen jedoch der ausschlaggebende war, ist wohl nicht mehr feststellbar.

Einzelnachweise