Torrener Joch
Torrener Joch | |
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Torrener Joch gen Göllstock mit Stahlhaus | |
Orte | Schönau am Königssee; Golling an der Salzach |
Gebirge | Göll; Hagengebirge |
Koordinaten | |
Sattelhöhe | 1735 m |
Erschließung | Forststraße; Weg |
Besonderheiten | Geologische Störungszone; Staatsgrenze |
Das Torrener Joch ist ein 1.735 Meter (teilweise auch mit 1.728 Metern angegeben) hoher Bergsattel und Gebirgspass zwischen dem Göllstock und dem Hagengebirge in der deutschen Gemeinde Schönau am Königssee und der österreichischen Marktgemeinde Golling an der Salzach.
Es liegt an der nach ihm benannten geologischen Störungszone Torrener-Joch-Zone, die die gesamten Berchtesgadener Alpen durchzieht.
Beschreibung
Das Torrener Joch befindet sich am Nordostrand des Nationalparks Berchtesgaden in der Gemeinde Schönau am Königssee und im Norden des Naturschutzgebiets Salzburger Kalkhochalpen in der Marktgemeinde Golling an der Salzach. Außerdem liegt es am Südrand des Göllstocks und im Nordwesten des Hagengebirges. Das Joch bildet hierbei sowohl den niedrigstmöglichen Übergang der beiden Gemeinden als auch den höchstmöglichen Übergang beider Gebirge.
Als Bergsattel besitzt das Torrener Joch eine grobe Sattelform, jedoch mit deutlichen Elementen eines Jochs. Im Norden steigt es zügig mit teils erheblichen Steigungen über den Pfaffenkegel zum Hohen Brett im Göllstock an. Demgegenüber nimmt es nach Süden ins Hagengebirge zunächst nur gering an Steilheit zu und gewinnt erst ab 1.800 Metern im Zustieg zum Schneibstein deutlich an Höhe. Gen Westen zum Königssee fällt das Joch, mit Ausnahme der seitlich stehenden Berge Königsberg und Scheffelspitze, mit einem meist mäßigen Gefälle ins Königsbachtal ab. In der entgegengesetzten Richtung nach Osten verliert es mit einem ähnlichen Gefälle bis ins Bluntautal stetig an Höhe.
Beide Gefälle beherbergen im gesamten Verlauf auch ein Gewässer, das jeweils im Umkreis des Jochs entspringt. Auf der deutschen Seite ist dies der Königsbach und auf der österreichischen Seite die Torrener Ache.
Torrener Joch | ||
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Mitterkaseralm | Pfaffenkegel | Hohes Brett |
Jenner | Jochalmen / Bluntautal | |
Königsberg / Scheffelspitze / Schneibsteinhaus | Windschartenkopf | Schneibstein |
Grenzen
Am Joch treffen neben den bereits genannten Schutzgebietsgrenzen auch diverse politische Grenzen aufeinander. Von Nord nach Süd verlaufen hier die Grenzen der deutschen Gemeinde Schönau am Königssee und der österreichischen Marktgemeinde Golling an der Salzach, die Landkreisgrenzen des Landkreises Berchtesgadener Land und des Bezirks Hallein, die Landesgrenzen des Freistaats Bayern und des Landes Salzburg sowie die Staatsgrenzen von Deutschland und Österreich.
Erschließung & Wandern
Der Bergsattel ist in verschiedenen Schwierigkeitsstufen aus allen vier Himmelsrichtungen erreichbar. Den einfachsten Zugang stellt eine Forststraße über das Schneibsteinhaus dar, die oberhalb des Königssees bei der Königsbachalm am Königsweg beginnt. Ähnlich einfach gestaltet sich der Wanderweg vom Jenner und der Mitterkaseralm. Geringfügig schwieriger ist der Weg von Golling an der Salzach durch das Bluntautal und die Jochalmen. Mittelschwere Wege kommen durch das Hagengebirge aus den tiefen des Nationalparks. Ausgangspunkte sind hier etwa die Gotzenalm, die Wasseralm und der Seeleinsee. Ausschließlich schwere Wanderwege, zum Beispiel vom Purtschellerhaus, führen durch das Göllmassiv zum Joch.
Für das Carl-von-Stahl-Haus existiert weiters eine Materialseilbahn von der Unteren Jochalm.
Bauwerke
Um den Sattel stehen verteilt zwei Berghütten und mehrere Almen. Direkt oberhalb des Sattelpunkts steht dabei auf der österreichischen Seite die alpine Berghütte Carl-von-Stahl-Haus der Sektion Salzburg des Österreichischen Alpenvereins. Rund 400 Meter südwestlich davon und 70 Höhenmeter tiefer steht auf deutscher Seite das Schneibsteinhaus. An Almen finden sich im näheren Umkreis auf deutscher Seite die Königsbergalm und die Königsthalalm sowie auf österreichischer Seite die Obere Jochalm und die Untere Jochalm.
Name
Der Name des Torrener Jochs stammt von der österreichischen Seite. Etwa 9 Kilometer Luftlinie in Richtung Osten liegt im Tal an der Salzach der Ort Torren in der Gemeinde Golling an der Salzach. Von dort wanderte der Name über die Torrener Ache, die nordöstlich des Jochs am Hohen Brett entspringt, den Berg hinauf.