Sender Berchtesgaden

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Sender Berchtesgaden
Ort Schönau am Königssee
Lage Steinwandweg 20; Sulzberg
Koordinaten

47°37′6″N 12°59′33″O

Höhe 677 m
Betreiber Bayerischer Rundfunk
Technische Daten
Turmhöhe 45 m
Zugänglichkeit Nein
Material Beton
Baujahr 1950;1954;1994
Sendebeginn 1950/1954
Nutzung UKW; Mobilfunk; früher Analog-TV)
Empfangsgebiet Berchtesgaden, Bischofswiesen, Ramsau bei Berchtesgaden, Schönau am Königssee, angrenzende Gebiete

Der Sender Berchtesgaden (auch: Berchtesgaden/Sulzberg und Berchtesgaden/Schönau) ist ein Rundfunkfüllsender für den südlichen Landkreis. Er steht am Sulzberg in einem Waldstück knapp 50 Meter vom Gipfel entfernt.

Geschichte

Der Sender ging im Jahr 1950 im Zuge des UKW-Ausbaus mit dem ersten Hörfunkprogramm (heute Bayern 1) auf 89,7 MHz bei 0,25 kW Sendeleistung in Betrieb. Die Leistung wurde wenig später auf 0,5 kW erhöht.[1] Seit dem Sommer 1953 erfolgte der Betrieb vom Sender Bad Reichenhall, so dass keine Aufsichtsperson mehr anwesend sein musste.[2] 1954 wurde der Sender in eine eigene neugebaute Anlage verlegt.[3] Als zum 1. September 1962 die Kanalaufteilung umgestellt wurde, wanderte B1 auf 87,8 MHz bei etwas reduzierter Sendeleistung von 0,3 kW.[4] Am 1. April 1963 begann die Ausstrahlung des zweiten Hörfunkprogramms (heute Bayern 2) auf 91,2 MHz mit 0,3 kW Leistung.[5]

Im Jahr 1994 musste die ganze Sendeanlage aufgrund von Rostbefall am Gittermast neu gebaut werden. Bei dem Neubau wurde der alte Mast gegen einen neuen 45 Meter hohen Betonmast getauscht und das Stationsgebäude für Mieter (zu der Zeit: ZDF & BR via Telekom, Privatradio und BRK) erweitert. Zum Herbst 1995 kam auch Bayern 5 auf den Sender.[6]

Sendeanlage

Die Signalzuführung geschieht primär per Ballempfang vom Sender am Untersberg. Auch der Grundnetzsender Brotjackriegel aus Niederbayern ist noch gut zu empfangen und vom Sulzberg aus gesehen, fast auf einer Linie mit dem Sender Untersberg. B5 wird via Satellit empfangen[6].

Der Sendemast erreicht eine Höhe von 45 Metern. An der Spitze befinden sich zwei Schmetterlingsantennen die UKW-Rundfunk in alle Richtungen abstrahlen. Direkt darunter folgen zahlreiche Mobilfunkantennen aller großen Anbieter (Anbindung teilweise per Glasfaser). Als letztes folgen die Empfangsantennen vom Untersberg und vom Astra-Satellit.

Der Sender diente außerdem zum TV-Kontrollempfang der Sender Untersberg und Jenner[6]


Die privaten Radiosender werden vom nahegelegenen Sender Obersalzberg abgestrahlt.

Empfangsgebiet

Durch die geographische Situation gestaltet sich das Empfangsgebiet schwierig. Grundsätzlich ist der Sender in den Gemeindegebieten von Berchtesgaden, Bischofswiesen, Ramsau bei Berchtesgaden und Schönau am Königssee empfangbar. Durch verschiedene Berge entstehen jedoch an vielen Stellen Versorgungslücken. So ist der Sender beispielsweise am nahen Obersalzberg an einigen Stellen nur mit Signalverlusten und ein paar Meter weiter wieder klar hörbar.

Senderliste

Sendername RDS Frequenz Leistung (W) Antennendiagramm Polarisation
Bayern 1 BAYERN_1 / BR_1_OBB 90,4 300 rund horizontal
Bayern 2 BAYERN_2 96,9 300 rund horizontal
Bayern 3 BAYERN_3 94,2 300 rund horizontal
BR Klassik BR-KLASS 99,6 300 rund horizontal
B5 aktuell B_5_AKT 106,4 300 rund horizontal
DLF DLF 91,6 100 rund horizontal
DLF Kultur DLF_KULT 103,4 100 rund horizontal

Dem Sender sind nach wie vor noch folgende Frequenzen zugewiesen, die bis 2006 von Antenne Bayern und Bayernwelle SüdOst (Untersberg live) genutzt wurden, bevor diese zum Sender Obersalzberg wechselten.

Sendername Frequenz Leistung (W) Antennendiagramm Polarisation
Untersberg live 98,1 100 rund horizontal
Antenne Bayern 107,9 300 rund horizontal
Ehemalige analoge Fernsehprogramme
Sendername Frequenz Leistung (W) Antennendiagramm Polarisation
ZDF oder BR 495.25 (Kanal 24) 10 gerichtet horizontal
ZDF oder BR 751.25 (Kanal 56) 10 gerichtet horizontal

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. BR Geschäftsbericht 1950
  2. BR Geschäftsbericht 1953
  3. BR Geschäftsbericht 1954
  4. BR Geschäftsbericht 1961
  5. BR Geschäftsbericht 1963
  6. 6,0 6,1 6,2 BR Geschäftsbericht 1994