Weißbach (Untersberg)

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Weißbach
Orte Marktschellenberg
Koordinaten

47°42′40″N 13°1′49″O

Verlauf West-Ost
Flusssystem Donau
Abfluss Berchtesgadener Ache → Königsseeache → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle bei Toni-Lenz-Hütte (1440 m)
Mündung Berchtesgadener Ache (460 m)
Höhenunterschied 980 m
Länge 2,9 km

Der Weißbach ist ein Gebirgsbach des Untersbergmassivs im nördlichen Gebiet von Marktschellenberg an der Staatsgrenze zu Österreich.

Verlauf

Der Bach beginnt in der Nähe der Toni-Lenz-Hütte und fließt ein kurzes Stück nach Nordosten. Danach verläuft er grob nach Osten bis er kurz vor dem Ende eine Schleife macht. Anschließend passiert der Bach die B 305 und mündet dann in die Berchtesgadener Ache.

Nach etwa zwei Dritteln münden aus Süden mehrere kleine Gewässer ein.

Geschichte

Der Weißbach führte immer wieder zu Grenzstreitigkeiten zwischen der Fürstpropstei Berchtesgaden und dem Erzbistum Salzburg. Bereits 1187/93 wurde der Bach als Grenze zwischen beiden erklärt. Vermutlich wegen einer wieder entdeckten Saline Ende des 12. Jahrhunderts bei Hallein, drängten die von Gutrat die Grenze bis zum Rothmannbach zurück. Als die Saline wenig später versiegte, zogen sich die Brüder Gutrat 1258 wieder aus dem Gebiet zurück.

Später gab es dann wieder Konflikte, da Berchtesgaden die Grenze inzwischen zum Hangender Stein verlegte, Salzburg jedoch weiterhin auf den Weißbach bestand. Mit der bayerisch-österreichischen Grenzregulierung wurde die Grenze dann im Jahr 1818 auf die heutige festgelegt.[1][2]


Das Quellgebiet befand sich noch im 19. Jahrhundert weiter nordöstlich und bestand aus stark verästelten Quellen.[3]

Wahrscheinlich wurde der Bach zur Holztrift genutzt, da sich etwa auf halber Strecke eine Klause, die Wasser-Klause befand.

Rotfärbung

„Rot“färbung des Bachs

Am 25. April 2015 ereignete sich ein Naturschauspiel, bei dem sich der Bach komplett Braun (meist Rot beschrieben) färbte. Zuvor stürzten etwa 10.000 Kubikmeter Gestein im Oberlauf in den Bach. Die dabei freigesetzten Sedimente und Lehm führten schließlich zur Färbung.[4] Es dauerte mehrere Tage bis der Weißbach ausgeblutet war und wieder seine klare Farbe hatte.

Vereinzelt wurde das Phänomen auch mit Der Untersberg blutet bezeichnet und als Omen gedeutet.

Name

Der Gewässername stammt von der hellen Färbung der Flussbettsteine.

Einzelnachweise

  1. Dieter Albrecht: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 7: Fürstpropstei Berchtesgaden. 1954, S. 19f.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Gutrat
  3. Urpositionsblätter
  4. https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region-und-lokal/lokales-berchtesgadener-land/marktschellenberg_artikel,-untersberger-blut-_arid,203223.html (abgerufen am 28. Februar 2015)