Sender Predigtstuhl
Sender Predigtstuhl | |
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Bergstation (bereits ohne Sender) | |
Ort | Bad Reichenhall |
Lage | Bergstation der Predigtstuhlbahn |
Koordinaten | |
Höhe | 1583 m |
Betreiber | Bayerischer Rundfunk & Deutsche Bundespost |
Technische Daten | |
Turmhöhe | max 10 m |
Zugänglichkeit | Nein |
Material | Montagerohre |
Baujahr | ca. 1958 |
Sendebeginn | zwischen 1958 und April 1960 |
Stilllegung | 29. April 2008 (Analog-TV) |
Nutzung | Analog-TV; Mobilfunk; Richtfunk |
Empfangsgebiet | Reichenhaller Talkessel und angrenzende Gebiete |
Der Sender Predigtstuhl war ein Füllsender für Analog-TV an der Bergstation der Predigtstuhlbahn in Bad Reichenhall. Er bestand aus zwei unabhängigen Sendeanlagen, die vom Bayerischen Rundfunk (ARD) und von der Deutschen Bundespost (ZDF und BR) betrieben wurden.
Sendeanlage
Bedingt durch zwei unterschiedliche Anlagenbetreiber, befanden sich am Predigtstuhl zwei komplett unterschiedliche Sendeanlagen.
- Sender des BR
Der Bayerische Rundfunk hatte seinen Sender an der Nordostecke der Bergstation installiert. Auf dem Dach war ein höchstens 10 Meter hoher Mast aufgestellt, der sowohl die Empfangsantennen als auch die Sendeantennen trug. Die Anlage erhielt ihr Signal vom Sender Untersberg, der zum Predigtstuhl gerade noch eine Sichtverbindung hat.
Vom Sender Predigtstuhl wurde wiederum der Sender Bad Reichenhall im Kirchholz mit Fernsehsignalen versorgt.
- Sender der Bundespost
Die Sendeanlage der Bundespost befand sich gegenüber der Anlage des BR an der Nordwestecke der Bergstation. Im Gegensatz zum BR-Sender war die Bundespostanlage auf zwei Standorte verteilt. Die Empfangsantennen hingen an der unteren Gebäudewand und die Sendeantennen waren auf einem kleinen Mast am Dach montiert. Das Signal wurde mittels Ballempfang und vermutlich auch per Richtfunk vom Grundnetzsender am Högl zugeführt.
Senderliste
Sendername | Frequenz | Leistung (W) | Antennendiagramm | Polarisation |
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ARD | 217,25 (Kanal 11) | 20 | gerichtet | ? |
ZDF | 687,25 (Kanal 48) | 180 | gerichtet | ? |
BR (anfangs noch als „Studienprogramm“) | 775,25 (Kanal 59) | 180 | gerichtet | ? |
Geschichte
Im Zuge des Ausbaus des analogen Fernsehens, errichtete der Bayerische Rundfunk 1958 / 1959 an der Bergstation der Predigtstuhlbahn einen Füllsender zur Versorgung des Reichenhaller Talkessels mit dem „Ersten Deutschen Fernsehen“ (Das Erste). Der Sender nahm zwischen April 1958 und April 1960 seinen Betrieb auf Kanal 5 (175,2605 MHz) mit einer Leistung von 5 Watt auf.[1] Später erfolgte ein Wechsel auf Kanal 11 und eine Erhöhung der Sendeleistung auf 20 Watt.
Bedingt durch das 1. Rundfunk-Urteil aus dem Jahre 1961, war für den weiteren Ausbau des Fernsehens fortan die Deutsche Bundespost zuständig. Diese errichtete frühestens in den 1970er Jahren an der Predigtstuhl-Bergstation eine eigene Sendeanlage für die Abstrahlung des ZDF und des BR.
Nach 50 Jahren kam am 29. April 2008 mit der Abschaltung des analogen Fernsehens das Aus des Rundfunksenders.
Heutzutage wird der Predigtstuhlstandort von verschiedenen anderen Funkdiensten genutzt. So finden sich mehrere Mobilfunkantennen und auch die Internetrichtfunkstrecke zum Schneizlreuther Ortsteil Jochberg beginnt hier.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ BR Geschäftsbericht 1958