Bad Reichenhall

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Bad Reichenhall
Wappen
Wappen von Bad Reichenhall
Lage von Bad Reichenhall im Landkreis
Rathaus
Bundesland Bayern
Regierungsbezirk Oberbayern
Landkreis Berchtesgadener Land
Art Stadt
Höhe 473 m ü. NHN
Fläche 41.92 km²
Einwohner 18.893
Stand: 31.12.2022
Bevölkerungsdichte 451 Einwohner pro km²
Postleitzahl 83435 (alt:8230)
Vorwahl 08651
Kfz-Kennzeichen BGL (BGD, REI, LF)
Ortsteile 11
Gemarkungen 5
Gemeindeschlüssel 09172114
Adresse Rathaus Rathausplatz 1 (Altes Rathaus)
Rathausplatz 8 (Neues Rathaus)
83435Bad Reichenhall
Webseite www.stadt-bad-reichenhall.de
Bürgermeister Dr. Christoph Lung (CSU)

Bad Reichenhall ist Große Kreisstadt und Kreisstadt des Landkreises Berchtesgadener Land im Regierungsbezirk Oberbayern. Die Kurstadt, die über Solequellen und -bäder verfügt, wurde 2001 zur Alpenstadt des Jahres gekürt. Nach wie vor spielt das Salz in Bad Reichenhall eine große Rolle. Reichenhall – seit 1890 Bad Reichenhall − ist dank seiner aus zahlreichen Solequellen gespeisten Solebäder ein anerkannter Kurort bzw. eine „Kurstadt“.

Geographie

Blick auf Bad Reichenhall

Geographische Lage

Die Stadt liegt im sogenannten Reichenhaller Talkessel an der Saalach. Sie wird im Norden vom Bad Reichenhaller Hausberg, dem Hochstaufen, sowie dem Fuderheuberg, im Westen vom Zwiesel, im Südwesten von Gebersberg und Müllnerberg, im Süden vom Predigtstuhl und im Osten, etwas weiter weg, hinter den angrenzenden Orten Bayerisch Gmain und dem österreichischen Großgmain, vom Untersbergmassiv umrahmt.

Der Ortsteil Marzoll liegt nordöstlich von Staufen und Fuderheuberg, dort wo sich das Tal nach Norden weitet.

Unter dem Hochstaufen ereignen sich immer wieder sogenannte Schwarmbeben. Diese sind meist zu schwach, um bewusst wahrgenommen zu werden, erreichen aber manchmal spürbare Stärken von bis zu 3,5 auf der Richterskala.[1]

Der Bahnhof liegt auf 470 m über dem Meeresspiegel,[2] und das am höchsten liegende Gebäude der Stadt ist das Reichenhaller Haus unterhalb des Gipfels vom Hochstaufen auf 1750 m.

Klima

Bad Reichenhall vom Gipfel des Predigtstuhls

Bedingt durch die geschützte Lage im Flusstal der Saalach verfügt Bad Reichenhall trotz seiner alpinen Lage über ein Schonklima. Wegen der Lage und des Klimas wird Bad Reichenhall im touristischen und gesundheitlichen Kontext mitunter als Meran des Nordens bezeichnet.[3] In der Effektiven Klimaklassikation erreicht das Klima von Bad Reichenhall eine mittlere Jahresniederschlagsmenge von 1675 mm und eine Durchschnittstemperatur von 8,5 °C.[4]

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden innerhalb des Landkreises Traunstein sind im Nordwesten Inzell, innerhalb des Landkreises Berchtesgadener Land im Nordosten Piding, im Südosten Bayerisch Gmain und im Westen Schneizlreuth sowie im österreichischen Bundesland Salzburg hinter dem Grenzübergang Walserberg (A1) / Schwarzbach (BAB 8) im Ortsteil Marzoll die östlich von Bad Reichenhall gelegene Gemeinde Wals-Siezenheim und entlang des schmalen Grenzstreifens etwas südlich davon die Gemeinde Großgmain.

Stadtgliederung

Bad Reichenhall gliedert sich in fünf Gemarkungen (Bad Reichenhall, Karlstein, Marzoll, Sankt Zeno, Forst Sankt Zeno) und ist in den Statistiken einschließlich der Kernstadt seit 2015 mit insgesamt elf Ortsteilen[5] ausgewiesen. Der neueste Ortsteil ist seit 2015 Auf dem Predigtstuhl und befindet sich in der Gemarkung Forst Sankt Zeno.

Die gesamte Fläche des Stadtgebiets beträgt 41,92 km², davon sind 568 ha Siedlungs- und Verkehrsflächen, 2.286 ha Waldflächen, 588 ha Landwirtschaftsflächen, 171 ha Wasserflächen und 35 ha Erholungsflächen (Stand 31. Dezember 2010, d. h. vor der Eingliederung des Forst St. Zeno).[2]

Mit der Eingemeindung von 1978 sind die Ortsteile von Karlstein und Marzoll zur Stadt Bad Reichenhall gekommen. Von Karlstein kommt das Kirchdorf Nonn und die Dörfer Karlstein, Kirchberg und Thumsee. Von Marzoll stammen das Pfarrdorf Marzoll und die Dörfer Schwarzbach, Türk und Weißbach. Die Gemeinde Marzoll strebte 1973 die Auflösung aller Ortsteile an, bekam von der Regierung von Oberbayern jedoch nur die Genehmigung für Türk. Nach einer Volksbefragung im Jahr 1996 wurde Türk wieder als eigener Ortsteil eingeführt, erscheint jedoch immer noch nicht überall, wie etwa in der Bayerischen Landesbibliothek[6], wieder.

Als Sankt Zeno 1905 nach Bad Reichenhall kam, wurden die zugehörigen Ortsteile Froschham, Traunfeld und Vogelthenn aufgelöst; der Weiler Leopoldsthal kam zu Gmain.

Gemarkungen und Ortsteile der Stadt Bad Reichenhall
Gemarkungen Fläche
Hektar
Ortsteile Art Anmerkungen
Bad Reichenhall 518,52 Bad Reichenhall Hauptort, Stadt Bad Reichenhall war eine kreisfreie Stadt. Seit dem 1. Mai 1973 ist es eine Große Kreisstadt im Landkreis Berchtesgadener Land.
Karlstein 2553,59 Karlstein Dorf Die Gemeinde Karlstein wurde am 1. Mai 1978 eingegliedert. Zuvor erhielt sie am 1. Januar 1978 einen Teil (933 ha) des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Karlsteiner Forst.
Kirchberg Dorf
Nonn Kirchdorf
Thumsee Dorf
Marzoll 581,56 Marzoll Pfarrdorf Die Gemeinde Marzoll wurde zum 1. Mai 1978 eingegliedert.
Weißbach Dorf
Türk Dorf
Schwarzbach Dorf
St. Zeno 290,10 St. Zeno Pfarrdorf Der Hauptteil wurde am 1. Dezember 1905 eingegliedert. Der Ortsteil Leopoldstal kam jedoch zu Bayerisch Gmain. Am 1. Januar 1981 kam ein Teil des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Kirchholz hinzu.
Forst St. Zeno 260,50 Auf dem Predigtstuhl (unbewohnt) Es handelt sich um einen Gemarkungsteil (Anteil am bis zum 31. Dezember 2010 bestehenden gemeindefreien Gebiet). Der Ortsteil Auf dem Predigtstuhl umfasst nur einen sehr kleinen Teil der Gemarkung.
Stadt Bad Reichenhall 4204,27 11 Ortsteile Stadtgemeinde  

Geschichte

Frühgeschichte, römische Kaiserzeit und erste Salzverarbeitung

Funde im Reichenhaller Raum deuten darauf hin, dass bereits während der Glockenbecherkultur (2600 bis 2300 v. Chr.) eine feste Siedlung und weitverzweigte Handelswege vorhanden waren. Richtig belegt wurde dies jedoch erst durch Funde zahlreicher Grabstätten aus der Urnenfelderzeit (1600–750 v. Chr.) im Bereich des heutigen Ortsteils Karlstein. Dort war in der La-Tène-Zeit (450–15 v. Chr.) auch ein keltisches Kultzentrum am „Langackertal“ und eine Münzprägestätte am „Haiderburgstein“. Die Kelten verfügten bereits über ein fortschrittliches Verfahren zur Salzgewinnung, die Salzsiedetechnik.

Aus der römischen Kaiserzeit (15 v. Chr.–480 n. Chr.) stammen Funde einer anspruchsvollen Villenkultur in Marzoll und Fager (Ortsteil Karlstein), die Siedlung wurde von den Römern „ad salinas“ genannt und gehörte zur römischen Provinz Noricum. Als Siedlung könnten der Altstadtbereich oder der Kirchberg, aber auch andere Bereiche in der Umgebung gedient haben. In Kirchberg fanden sich zahlreiche Grabstätten der Bajuwaren aus der Merowingerzeit (480 bis 700).

Inwieweit hier die Salzproduktion in vorrömische Zeit reicht, ist bisher unklar. Bis zum Erscheinen der Römer 15 v. Chr. wird es sich vermutlich um eine Saline mit lokaler Bedeutung gehandelt haben. Die Römer forcierten die Salzproduktion und machten ad salinas zur leistungsfähigsten im gesamten Alpenraum. Die hier auf natürliche Weise dem Erdboden entspringenden Solequellen wurden gefasst und in tönernen Öfen versotten.

Hallgrafschaft und Stadt „Hal“

Ab etwa 700 hatte der Ort den Namen Hal, was wie zuvor der Name ad salinas einen Ort mit einer Saline bezeichnet.[7]

Auf Grund einer Schenkung des Bayernherzogs Theodo an den ersten Bischof von Salzburg und später heiliggesprochenen Rupert besaß das Bistum von Salzburg ein Drittel der Saline. Damit war Hal für etwa 500 Jahre der wichtigste Wirtschaftsstandort für die Salzburger Kirche. (Der Legende nach hätte der Heilige Rupert im Jahre 696 die während der Völkerwanderungszeit vergessenen Solequellen wiederentdeckt und damit die Saline zu einer neuerlichen wirtschaftlichen Blüte gebracht.) Durch den Handel mit Salz aus Hal entstand noch vor der ersten Jahrtausendwende der Handelsweg „Goldener Steig“, der sich zum bedeutendsten in Süddeutschland und Böhmen entwickelte.

Um 1070 bildete sich unter dem Grafen Arnold von Dießen eine eigene Hallgrafschaft heraus, die den Salzhandel organisierte und überwachte. Sie blieb in der Familie, bis der Hallgraf Engelbert von Attel und Reichenhall 1161 starb und dessen Sohn Gebhard II. 1169 in das Kloster Reichersberg eintrat. Daraufhin übernahm Herzog Heinrich der Löwe selbst die Hallgrafschaft und damit die Kontrolle über einen Großteil der süddeutschen Salzgewinnung.[8]

1144 ist in einer Urkunde von St. Zeno erstmals ein „castrum Halla“ belegbar, 1159 die Bezeichnung als civitas, ab 1285 als stat.[9] Die Bezeichnung als civitas nahm die Stadt Bad Reichenhall 2009 zum Anlass das 850-jährige Stadtjubiläum zu feiern.[10]

Folgen der „Salzirrungen“

Hallthurm (Wehrturm), Rest der 1194 errichteten Passbefestigung nach den Angriffen Bewaffneter aus Hal von 1193

Im Mittelalter waren neben dem Erzbischof von Salzburg Bürger aus Hal sowie das Kloster Sankt Zeno in Besitz der Solequellen und der ehernen Sudpfannen, die die alten Tonöfen abgelöst hatten.

Zwischen Hal und dem Klosterstift Berchtesgaden kam es 1190 nach dem Tode Kaiser Friedrich Barbarossas zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die sich als „Salzirrungen“ über Jahrzehnte hinzogen. Sie hatten ihre Ursache in dem durch den Kaiser sanktionierten Salzabbau in Berchtesgaden. Der Salzburger Erzbischof Adalbert III. sah darin eine Konkurrenz zum Salzbergwerk in Dürrnberg und zu der seinerzeit noch salzburgischen Saline in Hal. Kurz nach dem Tod des Kaisers fielen Einwohner aus Kuchl im Salzachtal ein, um die Bergbauanlagen zu zerstören und die Salzlager am Berchtesgadener Tuval zu besetzen. Friedrichs Nachfolger Heinrich VI. drohte Salzburg zwar mit harten Strafen, aber schon 1193 drangen über den Pass Hallthurm Bewaffnete aus Hal ins Gebiet des Klosterstifts ein, vermauerten die Bergstollen am Gollenbach und zerstörten die Salzpfannen. Darüber hinaus verweigerte Hal dem Stift den Zins für seine Brunnenanteile. Propst Wernher I. erwirkte in Rom bei Papst Coelestin III. einen strengen Verweis gegen den Erzbischof mit der Forderung nach völliger Genugtuung.[11][12][13]

Nur drei Jahre später führte wegen nicht entrichteter Zehenten 1196 eine Strafexpedition des Salzburger Erzbischofs gegen Hal zu seiner nahezu völligen Vernichtung, von der lediglich das Kloster St. Zeno verschont blieb.[14] Die Stadt wurde später auf kleinerer Fläche neu errichtet und erhielt als Schutz ihre (heute noch teilweise erhaltene) Stadtmauer sowie zur Überwachung der Stadt durch Salzburg die heute nicht mehr vorhandene Hallburg am Streitbichl (Golling). Nachdem die Salzlager am Dürrnberg wiederentdeckt wurden, verarbeitete seit 1198 die neue Saline im Salzburgischen Hallein das dort abgebaute Salz. Da die Saline in Hal völlig zerstört war, hatte Hallein nun die besten Voraussetzungen, die Marktführerschaft im Salzhandel zu übernehmen.

Nachdem Graf „Luitold“ von Plain 1218 während eines Kreuzzuges verstarb, geriet das Herzogtum Bayern (vermutlich unter Ludwig I.), das seine Herrschaft über Hal mehr und mehr zu festigen suchte, mit Salzburg über die zurückgefallenen Güter in Streit.[15] Nach Vermittlung des Regensburger Bischofs Konrad IV. und des Pfalzgrafen Rapoto II. von Ortenburg wurden die Rechte in und um Hal geteilt, wobei dem Herzog im Anschluss das Landgericht bis an den „Steinbach hinter Melleck“ zugesprochen wurde.[15] Durch eine spätere Übereinkunft (11. Juli 1228) ging jedoch auch noch die plainische Grafschaft Mittersill (Oberpinzgau) nebst Unterpinzgau an Salzburg über.[15] „So erhielt Berchtesgaden neue Landesnachbarn, indem sich auf seiner Nordwestseite Baiern, und im Südwesten das Erzstift Salzburg gegeneinander abschlossen.“[15]

Namensgebung und herzoglich bayerische Investitionen

Der Wittelsbacher Albrecht IV. nahm ab 1493 Reichenhalls Salzwesen in Besitz

1323 wurde die Stadt erstmals unter dem Namen Reichenhall erwähnt.

Im Spätmittelalter kamen die Reichenhaller Siedeherren immer mehr in Bedrängnis, da die Qualität der Sole durch ungehindert eindringendes Süßwasser vermindert wurde. Die Besitzer hatten jedoch nicht genug Kapital, um die dringend notwendigen Investitionen zu tätigen. Ab 1493 begann der Wittelsbacher Herzog von Bayern Albrecht IV. sukzessive auch die bürgerlichen Anteile der Siedeanlagen aufzukaufen. Mit der Inbesitznahme der Salzproduktion durch die Wittelsbacher begann eine zunehmende Technisierung und Verbesserung der Saline.[16] Um das Problem der zufließenden Süßwässer zu beseitigen, wurden alle Solequellen in einem neuen zentralen Förderschacht, dem sogenannten „Hauptschacht“ zusammengefasst und mit einem Paternosterschöpfwerk nach oben gefördert. Das unerwünschte Süßwasser wurde nun als Oberflächenwasser durch den ab 1524 gebauten Grabenbachstollen abgeleitet. Knapp zwei Kilometer lang, fließt durch diesen Stollen unterhalb der Stadt noch heute in etwa 14 Metern Tiefe das Wasser bis zum Pidinger Ortsteil Staufenbrücke, wo es in die Saalach mündet.

Das Salinenarchiv des Hauptsalzamts war im Kloster St. Zeno untergebracht, das im Jahr 1512 ausbrannte, weshalb das Salinenarchiv „zu Grunde gegangen“ ist und seine „Urkunden nicht über das Jahr 1512 hinausgehen“.[17]

Nachdem 1515 eine Bademagd namens Christine die Wohnung ihrer Nachbarin aus Rache angezündet hatte, starben bei dem daraus folgenden Stadtbrand etwa 200 Menschen. Neben den bereits erwähnten großen Stadtbränden gab es noch, meist im Zusammenhang mit der Saline, weitere in den Jahren 1209, 1265, 1353, 1415, 1424 und 1448.

Das „Waldbuch“ schrieb 1529 die nachhaltige Bewirtschaftung der „Saalforste“ vor, um die Versorgung der Saline mit Brennholz zu sichern. Schon 1509 war mit der „Waldmeisterstelle“ eines der ersten Forstämter in Mitteleuropa gegründet worden.

Herzoglich bayerisches Staatsmonopol und wirtschaftliche Verluste

350 Jahre Soleleitung, Briefmarke 1969

1619 hatte lediglich noch das Stift St. Zeno einen eigenen Salinenbetrieb. Das Salzwesen war weitgehend zu einem herzoglich bayerischen Staatsmonopol und damit erneut Bayerns wichtigster Wirtschaftszweig geworden, der dem Herzogtum enorme Steuereinnahmen sicherte.

Mit dem Bau einer Soleleitung (1617–1619) zu einer zeitgleich neu errichteten Saline in Traunstein sicherte Herzog Maximilian I. die bayerische Salzproduktion. Im Reichenhaller Einzugsgebiet waren die Wälder fast gänzlich abgeholzt, was eine gefährliche Brennnholzknappheit verursachte. In der Umgebung von Traunstein aber waren noch genügend Waldungen vorhanden. Ein Drittel der in Reichenhall geförderten Sole gelangte durch die 32 Kilometer lange Soleleitung nach Traunstein. Als Maßnahme zur Einsparung von Energie wurden ab 1745 Gradierwerke errichtet, die schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Tal waren.

Wegen zunehmender Beschwerden über schwere Qualitätsmängel des Salzes entschied man sich für umfassende Modernisierungsmaßnahmen der Reichenhaller Saline unter der Leitung von Johann Sebastian von Clais. Zwischen 1782 und 1784 ließ er u. a. ein neues Sudhaus mit neuen Sudpfannen einrichten, welche die Abwärme besser nutzten. Dank der daraus resultierenden Produktivitätssteigerung inkl. der erheblichen Einsparung von Brennholz amortisierten sich die immensen Baukosten von 100.000 Gulden schon nach kurzer Zeit.[18]

Zeit im Königreich Bayern

Von 1808 bis 1810 wurde die Soleleitung Bad Reichenhall – Traunstein von Georg Friedrich von Reichenbach bis nach Rosenheim verlängert. Dort konnte man auf die Wälder des 1803 säkularisierten Klosters Tegernsee zurückgreifen. Die Salzproduktion sollte damit auf mehrere Standorte verteilt und um 75 % erhöht werden. Nachdem Land und Leute der bis 1803 eigenständigen Fürstpropstei Berchtesgaden ab 1810 dem Königreich Bayern angegliedert waren, wurde von Reichenbach 1817 auch beauftragt, die circa 29 km lange Soleleitung Berchtesgaden – Wachterl – Bad Reichenhall vom Salzbergwerk Berchtesgaden nach Reichenhall zu bauen. Noch heute kommen rund zwei Drittel der in Bad Reichenhall verarbeiteten Sole von dort.

Alte Saline
Florianiplatz mit Predigtstuhl

1834 verursachte ein Kehrbesen im Kamin der Reichenhaller Saline ein kleines Feuer, das nicht sofort gelöscht wurde, um eine zeitgleich die Saline besuchende Regierungskommission aus München nicht zu beunruhigen. Durch den daraus resultierenden Großbrand wurden weite Teile der Stadt zerstört. Zudem verbrannten im Magistrat und dem 1. Landgericht zu Reichenhall die Archive und Akten mit den Urkunden zur Geschichte und Topografie der Stadt.[17] König Ludwig I. beauftragte Joseph Daniel Ohlmüller mit dem Neubau der Saline, die 1840 fertig gestellt war. Die inzwischen „Alte Saline“ genannte Saline war bis 1926 in Betrieb und ist heute noch als Industriedenkmal zu besichtigen. Auf dem Florianiplatz ist zum Dank dafür, dass die Anwohner seinerzeit vom Feuer verschont wurden, 1885 der St. Florian-Brunnen erbaut worden.

Ab 1846 wurde die Stadt zu einem Kur- und Badeort. Seit 7. Juni 1890 darf sie auf Verfügung des bayerischen Prinzregenten den Zusatz Bad führen.[19] Neun Jahre später wurde sie königlich bayerisches Staatsbad.

Der Fabrikant Konrad Fischer aus St. Zeno baute 1889/90 an der heutigen Nonner Straße in Kirchberg ein Wechselstromkraftwerk für die Stromversorgung der Stadt. Die Anlage war das erste Wechselstromkraftwerk für öffentliche Stromversorgung in Deutschland und zugleich die erste öffentliche Stromversorgung in Bayern.

Am 1. Dezember 1905 wurde der Hauptteil der aufgelösten Gemeinde St. Zeno der Stadt Bad Reichenhall und der andere Teil (das Leopoldstal) der Gemeinde Bayerisch Gmain angegliedert.[19]

Zeit des Nationalsozialismus

In den 1930er Jahren wurde die „Reichsführerschule-SS Reichenhall“ gegründet, die neben einigen weiteren Reichsführerschulen den „Führernachwuchs“ der NS-Bewegung ausbilden sollte.

Der von Adolf Hitler für seinen zweiten Regierungssitz bei Berchtesgaden in Auftrag gegebene Flughafen Bad Reichenhall-Berchtesgaden sollte erst auf dem bestehenden Reichenhaller Flughafen Mayerhof eingerichtet werden, wurde dann jedoch am 21. Januar 1934 im benachbarten Ainring offiziell eingeweiht.

Im Rahmen der nationalsozialistischen Aufrüstungspolitik wurde Bad Reichenhall ab 1934 wieder Garnisonsstadt. In der damals eigenständigen westlichen Nachbargemeinde Karlstein entstand hierfür eine neue Kaserne, die, wie von Anfang an geplant, „mit Wirkung ab 1. Juli 1937“ durch einen Regierungsbeschluss in die Gemarkung Bad Reichenhall eingemeindet wurde und bis heute baulich nahezu unverändert existiert. 1939 war die Kaserne Standort des III. Btl. des Gebirgsjäger-Regimentes 100 mit Regimentsstab und 16. Panzer-Abwehr-Abteilung unter dem Kommando von Oberstleutnant Utz. Außerdem waren die I. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Regimentes 79 und eine Sanitätsstaffel in Bad Reichenhall untergebracht.

Kurz vor Kriegsende forderte am 25. April 1945 ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtzentrum 198 Todesopfer. Die Kaserne mit ihren zahlreichen Lazaretten hingegen hatte keine nennenswerten Schäden zu verzeichnen.

Nachkriegszeit

Theater und Spielbank am Abend

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Bad Reichenhall zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete in der nicht mehr von Soldaten genutzten Kaserne ein DP-Lager zur Unterbringung sogenannter Displaced Persons (DP) ein.

Die 1933 verliehene Reichenhaller Ehrenbürgerwürde an Paul von Hindenburg sowie an die prominenten Vertreter des Nationalsozialismus Adolf Hitler, Franz Ritter von Epp, Ernst Röhm und Adolf Wagner wurde ihnen am 4. Januar 1946 wieder aberkannt.

1955 wurde in Bad Reichenhall Bayerns erste Spielbank errichtet.[20]

Drei Jahre nach Gründung der Bundeswehr zog 1958 wieder eine Gebirgsjägertruppe in die Bad Reichenhaller Kaserne ein. Ab dem 13. Juni 1966 nach dem Antisemiten und ehemaligen Wehrmachtsgeneral der Gebirgstruppe Rudolf Konrad in General-Konrad-Kaserne benannt, erhielt sie nach jahrzehntelangen Protesten am 1. August 2012 den Namen „Hochstaufen-Kaserne“.[21]

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 der Landkreis Berchtesgaden, der südliche Teil des Landkreises Laufen sowie die kreisfreie Stadt Bad Reichenhall zum neuen Landkreis Bad Reichenhall zusammengelegt. Am 1. Mai 1973 erhielt der Landkreis seinen heutigen Namen (Landkreis Berchtesgadener Land). Als Kreisstadt bestimmte der Freistaat Bayern die Stadt Bad Reichenhall, die zudem aufgrund des Verlustes der Kreisfreiheit zur Großen Kreisstadt erhoben wurde. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform vom 1. Mai 1978 wurden Karlstein und Marzoll eingemeindet.[22] Am 1. Januar 1981 wurde das gemeindefreie Gebiet Kirchholz aufgelöst und zwischen Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall (Gemarkung St. Zeno) aufgeteilt. Auch die Gemarkung Kirchholz wurde aufgelöst.

Chronik von Geschehnissen ab 1982

→ Siehe auch: Tankwagenunfall am 22. November 1982

Am 22. November 1982 kam es zu einer Brandkatastrophe. Bei einem Verkehrsunfall eines mit 34.000 Litern Benzin beladenen Tankwagens, riss der Tank auf und die Ladung entzündete sich. Ein Übergreifen auf die Tankanlagen der Tankstelle konnte verhindert werden. Der Tankwagenführer verbrannte in seinem Führerhaus und mehrere Anwohner wurden verletzt.[23]

1997 wurde der Staatsbadbetrieb privatisiert, die Staatliche Kurverwaltung aufgelöst und die Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain gegründet.

Aus einem Fenster des elterlichen Wohnhauses in der Riedelstraße verschoss am 1. November 1999 ein 16-jähriger Lehrling unter Einsatz mehrerer Langfeuerwaffen wahllos eine große Menge an Munition. Dabei tötete er drei Passanten, darunter seine 18 Jahre alte Schwester, und verletzte sechs weitere Personen. Ein großes Medienecho fand diese Tat auch deshalb, weil zu den Verletzten der Schauspieler Günter Lamprecht und seine Lebensgefährtin Claudia Amm zählten. Nach der Tat beging der jugendliche Amokschütze Selbstmord.[24]

Der Kur- und Verkehrsverein Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain ist seit 2005 mit der Marketinggesellschaft Berchtesgadener Land Tourismus (BGLT) assoziiert.

Im Zuge entsprechender Nachfrage und regionaler Konkurrenz unter Kur- und Wellness-Destinationen wurde im März 2005 die das alte Rupertusbad als RupertusTherme neu eröffnet.

Bad Reichenhall wurde für sein besonderes Engagement zur Umsetzung der Alpenkonvention, dem wichtigsten internationalen Schutz- und Förderprogramm für den Alpenraum, zur Alpenstadt des Jahres 2001 gekürt. Der 1997 gegründete Verein, der diesen Preis auslobt, hat seinen Sitz in Bad Reichenhall.

Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall

→ Hauptartikel: Einsturz der Eislaufhalle Bad Reichenhall

Der Einsturz der Eislauf- und Schwimmhalle Bad Reichenhall am 2. Januar 2006 forderte 15 Menschenleben, darunter 12 Kinder und Jugendliche; 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Zukunft des Geländes betreffend, fand in Bad Reichenhall ein Bürgerentscheid statt. Danach sprachen sich 53 % der Abstimmenden dafür aus, auf dem Gelände eine neue Eis- und Schwimmhalle zu errichten, während die Stadt dort eine Touristik-Hochschule plant. Die Stadt Bad Reichenhall hat sich jedoch aus Kostengründen über diesen Volksentscheid hinweggesetzt und hält an der Hochschule fest. Um für den Willen der Mehrheit der Bevölkerung zu demonstrieren und um der Opfer des Einsturzes der Eislaufhalle zu gedenken, veranstaltete der Liedermacher Hans Söllner vom 16. Januar bis zum 10. Februar 2009 eine Sitzblockade auf dem Gelände der eingestürzten Eishalle.

Chronik von Geschehnissen ab 2007

Ein brennender Bergwald am Thumsee hielt die Feuerwehren ab dem 13. April 2007 elf Tage lang in Atem, davon drei Tage unter dem Vorzeichen eines Katastrophenalarms.[25] Am 28. Juli 2013 brannte nach einem Blitzschlag ein weiteres Waldstück oberhalb des Thumsees ab.[26]

Im April 2016 begann das Bayerisches Landesamt für Maß und Gewicht (LMG) mit der Verlegung des Hauptsitzes in die Stadt. Neben dieser Behördenverlagerung werden auch andere Ämter auf zahlreiche Regionen in Bayern verteilt um die Regionen zu stärken. Derzeit befindet sich eine Aufbaueinheit des LMG im Kurgastzentrum.[27] In den nächsten Jahren soll auf dem Gelände der alten Eislauf- und Schwimmhalle der neue Hauptsitz entstehen. Mit dem Landesamt werden auch das historische Ur-Kilogramm und das Ur-Meter in die Stadt ziehen.

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerung von Bad Reichenhall steigt seit Jahren langsam wieder etwas an. Ebenfalls steigt auch die Geburtenrate wieder ein wenig an. Der Altersdurchschnitt der Stadt gehört mit 48,8 Jahren zu den höchsten in Deutschland. Die Einwohnerzahl von Bad Reichenhall beträgt seit 2004 in etwa 18.350, Tendenz leicht ansteigend. Durch die bevorstehende Aufstockung des Bundeswehrstandortes soll sich die Einwohnerzahl von Bad Reichenhall in nächster Zukunft auf über 20.000 Einwohner einpendeln oder sogar übersteigen.

Amtliche Einwohnerzahl 17.513
Einwohner insgesamt 1) 17.963
männlich 8.313
weiblich 9.650
mit Nebenwohnung gemeldet 993
1) Einwohnerzahl gemäß der Fortschreibung des
Einwohnermeldeamtes zum Stand 1. Januar 2011

Geografisch-soziokulturelle Zuordnungen

Schon vor dem Übergang in das Königreich Bayern seit langem herzoglich bayerisches Einzugsgebiet, nimmt Bad Reichenhall als traditionsreiche Salinen- und Kurstadt soziokulturell innerhalb des Landkreises Berchtesgadener Land eine Sonderstellung ein und grenzt sich noch heute als Große Kreisstadt von der gleichnamigen Kulturlandschaft Berchtesgadener Land in den historischen Grenzen des fürstpropstlichen Kernlandes[28][29] und dem einst zum Fürsterzbistum Salzburg gehörenden Rupertiwinkel ab.[30]

Religion

Anlässlich der Volkszählung am 25. Mai 1987 sahen die Zahlen folgendermaßen aus: Seinerzeit waren von 16.342 Einwohnern 11.790 (72,1 %) als römisch-katholisch und 3.311 (20,3 %) als evangelisch-lutherisch (einschließlich Freikirchen) gemeldet; die übrigen 1.241 (7,6 %) Einwohner waren anderer Konfession oder konfessionslos (davon 12 jüdischen Glaubens, 364 zählten zu „sonstige religiöse und christliche Gemeinschaften“ und 865 waren „keiner Religionsgesellschaft rechtlich zugehörig“).[31]

Gemäß den Ergebnissen des Zensus 2011 haben sich seit 1987 insbesondere die Anteile ihrer beiden nach wie vor größten christlichen Kirchengemeinschaften bemerkenswert verringert: So waren nur noch 53,7 % der Bewohner von Bad Reichenhall als römisch-katholisch und 17,7 % evangelisch gemeldet, ferner gehörten 1,9 % einer orthodoxen Kirche und 26,4 % einer anderen oder keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft an.[32]

Die Stadtkirche Bad Reichenhall bildet mit den umliegenden Kirchen eine römisch-katholische Pfarrgemeinde. Dazu gehören (u.a.):

Neben einer Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde (Evangelische Stadtkirche) gibt es in Bad Reichenhall die Evangelischen Freikirchen der Mennoniten Brüdergemeinde und der Freien Christengemeinde.

Ferner gibt es in Bad Reichenhall Zeugen Jehovas und die Neuapostolische Kirche.

Die Buddhistische Gemeinschaft Jodo Shinshu Deutschland (BGJD) hat ihren Sitz und Tempel in Bad Reichenhall und betreut dort die Begegnungsstätte ShinDo.[33]

Politik

Stadtrat

Die beiden Rathäuser der Stadt (Neues: links, Altes: rechts)

Der Stadtrat Bad Reichenhall umfasst 24 Stadträte und den Oberbürgermeister. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl 2020 wie folgt dar:

CSU 8 Sitze
FWG 4 Sitze
GRÜNE 4 Sitze
Bürgerliste: 3 Sitze
Liste Lackner: 3 Sitze
SPD: 1 Sitz
AfD: 1 Sitz

Oberbürgermeister

→ Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Bad Reichenhall

Bei der Stichwahl am 26. März 2006 setzte sich Herbert Lackner (CSU) gegen den seit 1988 im Amt befindlichen OB Wolfgang Heitmeier (FWG) durch und ist seit 1. Mai 2006 neuer Oberbürgermeister. Bei der Wahl am 11. März 2012 erreichte Lackner im ersten Wahlgang 48,2 % der Stimmen und musste in der Stichwahl am 25. März gegen den parteilosen Kandidaten der Grünen Manfred Hofmeister antreten, der im ersten Wahlgang 18,2 % erhielt. Bei der Stichwahl am 25. März wurde Herbert Lackner mit 56,0 % der Stimmen erneut zum Oberbürgermeister gewählt.

Im Mai 2013 beschloss der Stadtrat von Bad Reichenhall in einer nichtöffentlichen Sitzung, dass „er die Dienstunfähigkeit des Oberbürgermeisters Dr. Lackner für gegeben hält“.[34] Lackner war vom Tag seiner Wiederwahl bis August 2012 bereits wegen einer Erkrankung am Burnout-Syndrom ausgefallen und seine Amtsgeschäfte waren von seinen Stellvertretern übernommen worden.[35] Laut eines Zitats in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Oktober 2013 hat Lackner nun auch ein Attest des Gesundheitsamtes vorliegen, das ihm volle Dienst- und Arbeitsfähigkeit bescheinigt.[36]

Bei der Bürgermeisterwahl 2020 verlor Dr. Herbert Lackner gegen seinen Konkurrenten Dr. Christoph Lung. Der bisherige Amtsinhaber Dr. Lackner wurde außerdem von seiner Partei CSU nicht mehr aufgestellt, da diese stattdessen Dr. Lung nominierte. Lackner tratt daraufhin mit seiner eigenen "Liste Lackner" zur Wahl an.

Wappen

Blasonierung:
„Gespalten von silber und gold. Vorn ein blaues Rautenmuster. Hinten ein rechtsgewendeter rot bezungter und rot bewehrter schwarzer Panther.“[37]

Beschreibung:
Das weiß (silber)-blaue Rautenmuster zeugt von der langen Zugehörigkeit der Stadt zum Machtbereich der Wittelsbacher. Das Rautenmuster stammt ursprünglich aber aus dem Wappen der Grafen von Bogen. Die Wittelsbacher übernahmen es später. Der Panther stammt aus dem Wappen der Grafen von Orthenburg. Das Stadtwappen entspricht dem Hoheitszeichen von Niederbayern, zu dem Reichenhall ursprünglich gehörte (1255–1506).[37] Ältere Wappen: Das älteste bekannte Siegel zeigte das Agnus Dei im 13. Jahrhundert. Im selben Jahrhundert, vermutlich im Zeitraum der Stadtgründung, erschienen schon das Rautenmuster und der Panther im Wappen.[37] Die Wappenführung wurde 1929 richtiggestellt auf der Rechtsgrundlage, dass das Wappen im Siegel überliefert ist (Siegelführung seit dem 13. Jahrhundert belegt).[37]

Wahlkreise

Bad Reichenhall gehört zum Bundestagswahlkreis Traunstein und zum Stimmkreis Berchtesgadener Land für Landtags- und Bezirkstagswahlen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Philharmonie

Die Bad Reichenhaller Philharmonie wurde 1858 erstmals erwähnt, als „Bademusik unter Leitung des Stadtthürmermeisters Konrad Landrichinger“. 1868 gründete Joseph Gung’l das heute noch bestehende Orchester, nach ihm waren Karl Hünn, Gustav Paepke (Schwiegersohn von Joseph Gung’l) und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, Wilhelm Barth Leiter des Orchesters. Heute ist die Bad Reichenhaller Philharmonie ein ganzjährig spielendes anerkanntes Kulturorchester mit einem weitgespannten Repertoire.

Museen

  • Das Heimatmuseum im sogenannten ehemaligen Getreidestadel, erbaut in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das Museum ist seit 2005 wegen Sanierung geschlossen; Wiedereröffnung frühestens 2014.
  • Das Salzmuseum mit Quellenbau in der Alten Saline mit der Salinenkapelle, errichtet nach dem großen Stadtbrand von 1834 nach den Plänen des Architekten Joseph Daniel Ohlmüller.
  • Faschingsordenmuseum

Bauwerke

→ Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Bad Reichenhall

Profangebäude

Kur, Gesundheit und Fremdenverkehr
Gradierwerk im Kurgarten
  • Das Königliche Kurhaus von 1900, ein Bau von Max Littmann
  • Das Staatlich-Städtische Kurmittelhaus von 1928, ein Spätjugendstilwerk von Max Littmann
  • Das Gradierwerk im Kurgarten, erbaut 1910 (Architekt: Eugen Drollinger), wird als Freiluft-Inhalatorium genutzt.
  • Das Grandhotel Axelmannstein, mit der Fassade von 1909/10, im Kern älter. Wiege des Kurortes.
  • Die Predigtstuhlbahn, älteste original erhaltene Großkabinenseilschwebebahn der Welt von 1928. Tal-, Bergstation, Seilbahn und Berghotel im Original
Industriedenkmäler
  • Die „Alte Saline“, erbaut 1840–1851 im Auftrag von König Ludwig I. nach Plänen Joseph Daniel Ohlmüllers ist ein Industriedenkmal von europäischem Rang.
  • Das Salzmaierhaus aus dem 15. Jahrhundert, vor 1840 der Amtssitz der Salinenverwaltung.
  • Die Soleleitung Bad Reichenhall – Traunstein, von Hans Reiffenstuel 1617 bis 1619 erbaut, gilt als „erste Pipeline der Welt“. (Themenwanderweg beim Thumsee)
Saalachkraftwerk
Sonstige
  • Das Alte Rathaus von 1849 (Architekt Lukas, ein Schüler Gärtners), 1924 mit Fresken von Josef Hengge bemalt.
  • Die Obere Stadt, das original erhaltene Altstadtviertel der Stadt, mit dem Peter- und Paul-Turm, einem der seinerzeit 14 Wehrtürme.
  • Die mittelalterliche Burg Gruttenstein (im Kern 12. Jahrhundert). Südlich davon erhebt sich im Verlauf der historischen Stadtmauer (12./13. Jahrhundert) der zweite noch erhaltene Wehrturm, der „Pulverturm“.
  • Das Schloss Marzoll im Ortsteil Marzoll, um 1527
  • Ruine Karlstein aus dem 12. Jahrhundert, Burg der Grafen von Peilstein.
  • Zahlreiche denkmalgeschützte Villen aus der Gründerzeit und dem Jugendstil.

Sakralbauten

Kirchenschiff St. Nikolaus
  • Die Pfarrkirche St. Nikolaus, eine dreischiffige romanische Basilika aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, mit Fresken in der Apsis und Kreuzwegstationen von Moritz von Schwind.
  • Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift und Münster St. Zeno aus dem 12. Jahrhundert mit sehenswertem Kreuzgang (das bekannte Relief Friedrich Barbarossas befindet sich dort) und prächtigem Portal aus rotem und weißem Untersberger Marmor, einem Kalkstein aus Österreich. Es handelt sich um die größte romanische Basilika Altbayerns (Maße: 90 m lang und 30 m breit, die Mittelschiffshöhe beträgt ca. 16 m, die Turmhöhe beträgt 48 m).
  • Die Spitalkirche St. Johannes, die älteste Kirche Bad Reichenhalls, bereits im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt.
  • Die St. Ägidikirche, um 1159 erbaut.
  • Die Pfarrkirche St. Valentin, im 8. Jahrhundert urkundlich genannt; gotischer Baukörper, barocke Ausgestaltung.
  • Die Kirche St. Georg in Nonn ist ein gotisches Kleinod und beherbergt einen Altar aus der Werkstatt des Gordian Guckh.
  • Die Wallfahrtskirche St. Pankraz
  • Die neugotische Evangelische Stadtkirche aus dem Jahre 1881
  • diverse Kleindenkmäler wie die 1949 errichtete Bildstöcklkapelle

Natur

Die Stadt ist umgeben von mehreren Landschaftsschutzgebieten. Im Westen und Norden befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Saalachauen nördlich Bad Reichenhall mit der Nonner Au und der Marzoller Au, nordöstlich bei Weißbach liegt das Landschaftsschutzgebiet auf dem Tumpen und dem Krumbichl, bei St. Zeno zu Bayerisch Gmain das Landschaftsschutzgebiet Kirchholz und im Süden das Landschaftsschutzgebiet Thumsee.

Die Marzoller Au ist zusätzlich ein Natura 2000-Gebiet.

Im Süden an der Grenze zu Bayerisch Gmain gibt es das Naherholungsgebiet Golling.

Parks

Im 4 Hektar großen Königlichen Kurgarten steht ein Gradierwerk, in dem auf einer Länge von 162 m die Sole über 200.000 Schwarzdornreisigbündel 14 Meter tief fällt, um den Salzgehalt zu erhöhen. Das Gradierwerk dient in seiner heutigen Gestalt als Freiluftinhalatorium, daneben befinden sich eine Trinkhalle, eine Wandelbahn und eine Wandelhalle von Eugen Drollinger aus dem Jahr 1912.

Der Dr.-Ortenau-Park erinnert mit seinem Namen an den jüdischen Kurarzt Gustav Ortenau, der bis 1938 im Ort wirkte.

Weitere Anlagen sind der Rupertuspark mit dem Rosengarten an der Luitpoldstraße, der Wittelsbachergarten hinter dem Kurgastzentrum und der Karlspark in St. Zeno.

Sport und Sportvereine

Beim Berchtesgadener-Land-Radmarathon (Alpencup), der am 12. Juni 2005 das erste Mal stattfand, war Bad Reichenhall der Start- und Zielort.

Wirtschaft und Infrastruktur

Versorgung

Die Versorgung mit Gas, Multimedia, Strom und Wasser wird von der stadteigenen Stadtwerke Bad Reichenhall sicher gestellt. Für Abwasser ist die Kläranlage Bad Reichenhall in Schwarzbach zuständig.

Fernwärme

Im April 2020 begannen die ersten Arbeiten für ein Fernwärmenetz. Anfang 2022 wurde das Netz in Betrieb genommen.

Gas
→ Hauptartikel: Gasversorgung von Bad Reichenhall

Die Stadt ist seit 1980 an das Ferngasnetz der Energie Südbayern angeschlossen. Ab der Übergabestation an der Loferer Straße übernimmt die Stadtwerke die Gasversorgung für das Stadtgebiet.

Multimedia
→ Hauptartikel: Glasfaserversorgung von Bad Reichenhall

Seit dem 1. Juli 2015 bietet die Stadtwerke zusätzlich einen Breitbandanschluss und Fernsehen an. Fast im ganzen Ort wurden Glasfaserleitungen gelegt und zahlreiche neue Verteilerkästen (FTTC) aufgestellt. Langfristig ist ein möglichst kompletter Ausbau bis in die Gebäude geplant.

Strom
→ Hauptartikel: Stromversorgung von Bad Reichenhall

Bad Reichenhall hatte ab 1890 das erste Wechselstromkraftwerk für öffentliche Stromversorgung in Deutschland und zugleich die erste öffentliche Stromversorgung in Bayern. Die Stadt wird heute zu einem großen Teil vom Umspannwerk Hirschloh mit Strom aus dem österreichischen Hochspannungsnetz der Austrian Power Grid (APG) versorgt. Einen geringeren Teil liefert das Saalachkraftwerk der Deutschen Bahn. Weitere kleine Anlagen sind diverse Photovoltaikzellen auf Hausdächern und der Druckminderungsschacht Auhaus (siehe Wasser).

Wasser
→ Hauptartikel: Wasserversorgung von Bad Reichenhall

Seit dem Umbau der Wasserversorgung 1996 wird die gesamte Stadt (ausgenommen Thumsee) aus vier Tiefbrunnen im Listseegebiet (Nonn) und zwei Hochbehältern versorgt.

Verkehr

→ Siehe auch: Liste der Straßen in Bad Reichenhall

Durch das Verschwinden der Grenzen in Europa und das Entstehen von Europaregionen orientiert sich Bad Reichenhall immer mehr in Richtung Salzburg, das nur wenige Kilometer entfernt ist. Die beiden Bahnhöfe von Bad Reichenhall (Hauptbahnhof Bad Reichenhall und Bahnhof Bad Reichenhall-Kirchberg) liegen auf der Bahnstrecke Freilassing–Berchtesgaden und werden seit Dezember 2009 hauptsächlich von der Berchtesgadener Land Bahn im Stundentakt bedient. Zweimal täglich fährt ein Fernzug nach Hamburg.

Es besteht ein Stadtbusverkehr durch die Stadtwerke sowie Busverbindungen in die Nachbarorte und ein Anschluss an das landesweite Busliniennetz.

Als Umgehungsstraße (Loferer Straße) verlaufen die B 20 und die B 21 am Ort vorbei. Die B 20 verläuft als Reichenbachstraße, Anton-Winkler-Straße und Berchtesgadener Straße zusätzlich durch einen Teil des Ortsgebiets nach Bayerisch Gmain, den Hallthurmer Berg hinauf, nach Berchtesgaden.

Die Bundesautobahn 8 führt im Stadtteil Marzoll durch die Stadtgemarkung, wobei die Anschlussstelle Bad Reichenhall in der Nachbargemeinde Piding liegt. Im Ortsteil Schwarzbach befindet sich eine Behelfsauffahrt in Richtung München.

Durch Karlstein geht die Staatsstraße 2101 nach Schneizlreuth und von Weißbach führt die Kreisstraße BGL 4 nach Bayerisch Gmain.

Medien

Das Reichenhaller Tagblatt wurde 1841 von Max Zugschwerdt als Wochenblatt für das kgl. Landgericht Reichenhall gegründet[38] und erscheint seit Anfang der 1970er mit den Mantelseiten des Traunsteiner Tagblatts. Die Zeitung wurde 2014 an die Passauer Neue Presse verkauft. Der Druck erfolgt seitdem auch in Passau.

Als kostenlose Zeitungen wird in Bad Reichenhall die BGL- & Panorama Anzeigen-Post verteilt. Früher gab es zudem noch das Wochenblatt.

Die Sender Bad Reichenhall und Sender Kirchholz versorgen die Kurstadt mit Radioprogrammen des Bayerischen Rundfunks und privater Radioanbieter. Digitale Programmangebote kommen vom Sender Untersberg und sind daher nur lückenhaft empfangbar. Außerdem sind zahlreiche österreichische Fernseh- und Radioprogramme vom Sender Gaisberg empfangbar.

Außenstudio der Radiofabrik im Bahnhof

Salzburgs Community Radio Radiofabrik sendete auf 107,5 MHz mehrere regelmäßige Formate speziell für Bad Reichenhall (Hallo Nachbarland, Rockradio Reichenhall und andere)[39]. Produziert werden diese Sendungen ehrenamtlich von Bürgern der Stadt. Seit März 2015 lief vom neuen Außenstudio am Kirchberger Bahnhof ein Testbetrieb, der am 4. Juli 2015 offiziell in Betrieb ging.

Bildung

In der Stadt gibt es das Karlsgymnasium und die Mädchenrealschule der Erzdiözese München und Freising in St. Zeno. Weiterhin gibt es eine Mittelschule Bad Reichenhall, ein Sonderpädagogisches Förderzentrum St. Zeno, eine Montessori-Schule und drei Grundschulen: Grundschule Heilingbrunnerstraße, St. Zeno/Marzoll (in der Zenostraße und am Schloßberg) und Karlstein.

Weitere Bildungseinrichtungen sind die Berufsfachschule für Krankenpflege an den Kliniken des Landkreises, die Städtische Musikschule, die Städtische Volkshochschule und die Steigenberger Hotelfachschule.

Ab 2009 sollte auf dem Gelände der ehemaligen Eislauf- und Schwimmhalle eine Fachhochschule für Hotelmanagement errichtet werden, ein Ableger der privaten Internationale Hochschule Bad Honnef · Bonn, aber bis heute wurde das Projekt nicht realisiert. Der Studienbetrieb wurde bereits 2008 in provisorischen Räumen aufgenommen.[40] Das Grundstück wurde inzwischen an die Stadt zurückgegeben und ist nach wie vor unbebaut.

Tourismus

Bad Reichenhall lebt stark vom Fremdenverkehr und den Kurbetrieben. Seit einigen Jahren bemüht sich die Stadt, nachhaltigen Tourismus voranzutreiben, und ist Mitglied bei der Tourismuskooperation Alpine Pearls. Der Kur- und Verkehrsverein Bad Reichenhall / Bayerisch Gmain ist seit 2005 mit der Marketinggesellschaft Berchtesgadener Land Tourismus assoziiert und nutzt sie zur Bewerbung der touristischen Angebote in Bad Reichenhall.

Andere Wirtschaftszweige

Bad Reichenhaller Markensalz
Café Reber

Deutschlandweit bekannt ist das Reichenhaller Markensalz. Dies wird in der Neuen Saline an der Reichenbachstraße von der Firma Südwestdeutschen Salzwerke AG gesiedet. Weltweit bekannt sind die Patisserieprodukte der Firma Reber, am meisten wohl die Mozartkugeln, deren größter Produzent Reber heute ist. In der Stadt hat die älteste Latschenkiefernölbrennerei der Welt Josef Mack GmbH & Co.KG ihren Firmensitz. Ferner sind die seit 1934 in Bad Reichenhall stationierten Gebirgsjäger ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region.

Trivia

Ab Ende 2007 war eine Diskussion um eine von Harry Vossberg initiierte und von Angerer dem Älteren entworfene, über 50 m hohe Christusstatue auf dem Hausberg Predigtstuhl im Gange. Die neu geplante Statue wäre damit 22 m höher geworden als das Vorbild in Rio de Janeiro. Das Vorhaben wurde im September 2008 vom Stadtrat abgelehnt.[41]

Persönlichkeiten

  • Rupert von Salzburg (um 650–718), Organisator der mittelalterlichen Salzgewinnung in Reichenhall, einer Legende nach Wiederentdecker der verschwundenen Solequellen und heute Stadtpatron von Reichenhall
  • Hans Reiffenstuel (1548–1620), erbaute zusammen mit seinem Sohn Simon in den Jahren 1617 bis 1619 die Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein
  • Georg Friedrich von Reichenbach (1771–1826), bayerischer Ingenieur und Erfinder der Wassersäulenmaschine, erbaute 1817 die Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall
  • Moritz von Schwind (1804–1871), Maler, Schöpfer der Fresken und des Kreuzweges in der Pfarrkirche St. Nikolaus
  • Gustav Ortenau (1864–1950), Lungenfacharzt in Bad Reichenhall
  • Carl Muth (1867–1944), Regimekritiker mit Verbindung zur „Weißen Rose“, starb 1944 in einem ins Bad Reichenhaller Hotel Axelmannstein evakuierten Münchner Krankenhaus
  • Max Bernuth (1872–1960), Kunstmaler, bedeutender Buchillustrator
  • Claire Waldoff (1884–1957), gestorben in Bad Reichenhall, deutsche Chanson-Sängerin
  • Theodor Thürmer (1890–1962), leitete von 1937 bis 1955 das Forstamt Reichenhall-Nord und lebte bis zu seinem Tod bei Bad Reichenhall
  • Nahum Goldmann (1895–1982), Gründer und Präsident des Jüdischen Weltkongresses, starb am 29. August 1982 in Bad Reichenhall
  • Draga Matković (1907–2013), Konzertpianistin
  • Heinz Oestergaard (1916–2003), Modeschöpfer

Ehrenbürger

→ Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Bad Reichenhall


Söhne und Töchter der Stadt

  • Peter Kröll von Reichenhall († 1363), Theologe und Bischof von Lavant
  • Wiguleus Fröschl von Marzoll (1445–1517), Theologe und Fürstbischof von Passau
  • Amandus Pachler (1624–1673), Salzburger Historiker, Theologe und Abt des Stifts St. Peter in Salzburg
  • Andreas Hofer (1629–1684), Salzburger Komponist und Hofkapellmeister
  • Christian Harl (1824–1902), Pfarrer und Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
  • Sebastian Altmann (1827–1894), österreichischer Architekt und Stadtbaumeister von Bozen
  • Heinrich Puchner (1865–1938), Bodenkundler und Landtechniker
  • Franz Grainer (1871–1948), Fotograf
  • Otto von Baeyer (1877–1946), Physiker
  • Hans von Pranckh (1888–1945), österreichischer Heimwehrführer
  • Franz Taeschner (1888–1967), Orientalist und Islamwissenschaftler
  • Viktoria Savs (1899–1979), österreichische Soldatin im Ersten Weltkrieg
  • Josef Hellenbrock (1900–1977), Politiker und Bundestagsabgeordneter (SPD)
  • Walter Grabmann (1905–1992), Luftwaffenoffizier
  • Ernst Baumann (1906–1985), Fotograf
  • Hans-Georg Beck (1910–1999), Byzantinist
  • Andreas Hinterstoißer (1914–1936), Bergsteiger
  • Harry Saager (1919–1999), Radrennfahrer
  • Günter Joetze (* 1933), Diplomat
  • Ludwig Valentin Angerer (* 1938), Architekt, Bildhauer, Maler und Schriftsteller
  • Walter Andreas Angerer (* 1940), Maler, Bildhauer und Komponist.
  • Hermann Rumschöttel (* 1941), Archivar, Historiker und Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns
  • Heinz Nußbaumer (* 1943), österreichischer Journalist und Fernsehmoderator
  • Werner Schwarzwälder (1944–2011), Journalist
  • Gustav Starzmann (* 1944), Vermessungsingenieur und bayerischer Landtagsabgeordneter (SPD)
  • Christa Hintermaier (* 1946), Skirennläuferin
  • Rupert Fegg (* 1948), Galerist und Direktor der Kunstakademie Bad Reichenhall
  • Georg Ringsgwandl (* 1948), Kardiologe, Kabarettist und Liedermacher
  • Manfred Schöndorfer (* 1948), Ringer
  • Richard Wolff (* 1948), Ringer
  • Fritz Huber (* 1949), Ringer
  • Johann Berger (* 1951), Brigadegeneral
  • Josef Hirthammer (* 1951), Maler, Bildhauer und Fotograf
  • Walter F. Tichy (* 1952), Informatiker
  • Robert Meyer (* 1953), Schauspieler, Regisseur und Direktor der Wiener Volksoper
  • Liane Rudolph (* 1953), Schauspielerin und Synchronsprecherin
  • Peter Schreyer, (* 1953), Automobildesigner
  • Roland Tichy (* 1955), Journalist
  • Hans Söllner (* 1955), Sänger und Liedermacher
  • Bernhard Hagemann (* 1956), Fotograf und Jugendschriftsteller
  • Andrea Gysi (* 1957), Politikerin
  • Peter Drusche] (* 1959), Informatiker
  • Walter Pichler (* 1959), Biathlet und Biathlontrainer
  • Martin Sebaldt (* 1961), Politikwissenschaftler
  • Alexander Kastenhuber (* 1967), Radrennfahrer
  • Korbinian Birnbacher (*1967), Historiker und Erzabt des Stiftes St. Peter zu Salzburg
  • Stefan Holzner (* 1968), Triathlet
  • Guido May (* 1968), Schlagzeuger
  • Georg Nickaes (* 1971), Skibergsteiger
  • Andreas Puhani (* 1973), Dirigent und Hochschullehrer in München
  • Regina Häusl (* 1973), Skirennläuferin
  • Andreas Ortner (* 1975), Radrennfahrer
  • Anni Friesinger-Postma (* 1977), Eisschnellläuferin
  • Barbara Gruber (* 1977), Skibergsteigerin
  • Michael Neumayer (* 1979), Skispringer
  • Jan Friesinger (* 1980), Eisschnellläufer
  • Gregor Bermbach (* 1981), Bobsportler
  • Agnes Friesinger (* 1984), Eisschnellläuferin
  • Fabian Müller]] (* 1986), Fußballspieler
  • Hermann Gassner (* 1988), Rallyefahrer
  • Philipp Öttl (* 1996), Motorradrennfahrer

Literatur

  • Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte. Motor + Touristik, München 1988.
  • Birgit Gruber-Groh: Bad Reichenhall (Historischer Atlas von Bayern, Altbayern 57), Lassleben, Kallmünz 1995, ISBN 3-7696-9948-3
  • Johannes Lang, Josefine Unterhauser: Im Garten der Heilung, Die Geschichte des Königlichen Kurgartens von Bad Reichenhall.Noricum Verlag, Bad Reichenhall 2005, ISBN 3-9809580-4-3
  • Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall. Ph.C.W. Schmidt, Neustadt/Aisch 2009. ISBN 978-3-87707-759-7
  • Josephine Blei: Die Saline Bad Reichenhall – Überlegungen zu herrschaftlichen Besitzverhältnissen und Handelsmechanismen von der Römerzeit bis zu den Bajuwaren. in: Peter Herz, Peter Schmid, Oliver Stoll (Hrsg.): Ökonomie und Politik. Facetten europäischer Geschichte im Imperium Romanum und dem frühen Mittelalter. Berlin 2011, S. 151–170

Weblinks

 Commons: Bad Reichenhall – Sammlung von Mediendateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig-Maximilians-Universität München/Bayerisches Landesamt für Umwelt: Erdbebendienst Bayern: Subnetz Reichenhall
  2. 2,0 2,1 Statistik & politische Lage stadt-bad-reichenhall.de
  3. state-of-health.bayern.de zu Bad Reichenhall als Meran des Nordens
  4. Bernhard Mühr: Klimadiagramm von Bad Reichenhall (Erhebungszeitraum 1971–2000)
  5. http://www.freistaat.bayern/dokumente/behoerde/75886841441/ortsteile
  6. Ortsteile der Stadt in der Bayerische Landesbibliothek Online
  7. „Hall“ oder „Hal“ wird nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen mit „Saline“ und nicht mehr mit „Salz“ übersetzt.
  8. Andreas Kraus: Geschichte Bayerns: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 1988, S. 88
  9. Gruber-Groh: Bad Reichenhall, S. 110
  10. 850 Jahre Stadt Bad Reichenhall – Eine Stadt macht Geschichte
  11. Urkunde: Salzburg, Erzstift (798-1806) AUR 1196 XII 11 – monasterium.net: Urkunde vom 1. Dezember 1196, Lateran − „Papst Cölestin III. befiehlt dem Eb von Salzburg und den Äbten von St. Peter und Raitenhaslach (Raitenhaselac) auf Bitte des Domkapitels den Streit desselben mit dem Stift Berchtesgaden wegen Beeinträchtigung bei der ihm von Eb Konrad I. geschenkten Saline am Tuval zu entscheiden.“; Quelle Regest: Salzburger Urkundenbuch, II. Band, Urkunden von 790 bis 1199. Willibald Hauthaler und Franz Martin. S. 683. in Monasterium.Net.
  12. Urkunde: Salzburg, Erzstift (798-1806) AUR 1198 – monasterium.net: Urkunde von 1198, Salzburg − „Eb Adalbert III. verfügt, dass aller Ertrag von neuentdeckten Salzwerk am Tuval, vom Barmstein (Pabensteine) bis (Nieder-) Alm (Alben) und Grafengaden (Grauengadamen), zwischen dem Erzbischof, dem Domkapitel und dem Stift Berchtesgaden gleichmäßig geteilt werden soll, ebenso auch der Ertrag eines von einer der Parteien unternommenen neuen Baues.“; Quelle Regest: Salzburger Urkundenbuch, II. Band, Urkunden von 790 bis 1199. Willibald Hauthaler und Franz Martin. S. 706. in Monasterium.Net.
  13. A. Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Reprint 1973, S. 108f.
  14. Ritter Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Erstes Buch, Salzburg, 1815, S. 84 sowie dazu davor auch ab S. 80.
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 Ritter Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Erstes Buch, Salzburg, 1815, S. 100f.
  16. stadt-bad-reichenhall.de Stadtgeschichte – Chronik, Kurzer Abriss der Bad Reichenhaller Geschichte auf den Webseiten der Stadt Bad Reichenhall
  17. 17,0 17,1 Hermann Herrmann: Topographische Geschichte der Stadt Reichenhall und ihrer Umgebung. München 1858. S. 69–71
  18. Hanns Freydank: Zur Geschichte der Saline Traunstein in Bayern. In: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich. Band 83, Nr. 10, 1935, S. 535
  19. 19,0 19,1 Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. S. 434
  20. J. Lang, 50 Jahre Spielbank Bad Reichenhall – Die Geschichte von Bayerns erster Spielbank. 2005.
  21. Bad Reichenhall:General-Konrad-Kaserne wird umbenannt Bayrischer Rundfunk mit Stand vom 31. Juli 2012
  22. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 597.
  23. Tankwagenunfall in Bad Reichenhall am 22. November 1982 Website der Feuerwehr Bad Reichenhall, abgerufen am 12. Mai 2012
  24. [1] Bericht im Spiegel vom 2. November 1999
  25. Waldbrand am Antoniberg vom 13.–16. April 2007 Website der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall, abgerufen am 28. Januar 2014
  26. Waldbrand: Lage hat sich etwas entspannt!
  27. https://web.archive.org/web/20170118034125/https://www.stmwi.bayern.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/pm/70-2016/
  28. Berchtesgadener Land Tourismus GmbH „Zur Geschichte des Landkreises“: "Der Landkreis „Berchtesgadener Land" bildet sowohl geschichtlich und kulturell als auch wirtschaftlich eine Einheit; alle drei Teile – das eigentliche „Berchtesgadener Land" (im engeren Sinne der ehemaligen Landesherrschaft der Fürstpropstei Berchtesgaden), die Stadt Bad Reichenhall und das Land um Laufen – standen seit dem frühen Mittelalter über die Jahrhunderte hinweg bis hin zum Anfang des 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen dem Fürsterzbistum Salzburg und dem Herzogtum Bayern, die den Salzreichtum des Gebietes beide für sich beanspruchten."
  29. Dito: Gebrauch des Begriffs Berchtesgadener Land – „Das Berchtesgadener Land (lassen wir uns durch die irritierende Landkreisbezeichnung im Zug der Gebietsreform nicht verunsichern!) ist die Bezeichnung des Territoriums des ehemaligen Hochstiftes Berchtesgaden. Der Gebietsumfang des Territoriums ist deshalb exakt zu bestimmen.“ – Günter Kampfhammer: Gebietsnamen in Bayern S. 621; in Dieter Harmening, Erich Wimmer, Wolfgang Brückner (Hrsg.): Volkskultur, Geschichte, Region: Festschrift für Wolfgang Brückner zum 60. Königshausen & Neumann, Würzburg 1992.
  30. www. prangerschuetzen.de: Der Rupertiwinkel
  31. statistik.bayern.de Bayerisches Landesamt zu Bevölkerungszahlen. PDF-Datei, zu Volkszählungen 1970 und 1987, S. 6 von 29
  32. ergebnisse.zensus2011.de
  33. Stefan Rademacher: Religion in Berlin: ein Handbuch, ein Projekt der „Berlin-Forschung“ der Freien Universität Berlin, 2003, S. 449
  34. Stadtrat hält Oberbürgermeister für dienstunfähig, Quelle: Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger, online abgerufen im Berchtesgadener Anzeiger vom 20. Mai 2013
  35. Korbinian Eisenberger: Oberbürgermeister von Bad Reichenhall – Antrag auf Burnout. In: Süddeutsche Zeitung vom 23. Mai 2013, online abgerufen am 30. Mai 2013.
  36. Heiner Effern: Amtsarzt hält Lackner für voll dienstfähig. In: Süddeutsche Zeitung vom 21. Oktober 2013, online abgerufen am 30. November 2013.
  37. 37,0 37,1 37,2 37,3 Wappengeschichte beim Haus der Bayerischen Geschichte
  38. Anton Körner: Reichenhalls Jahrhundert 1800-1900. in: Erna Pranz: Heimatblätter Bad Reichenhall. 1980, Mitterfelden Verlag, S.94.
  39. radiofabrik.at: Page Hallo Nachbarland, abgerufen am 26. Juli 2013
  40. Semesterstart am neuen Standort
  41. Sitzung des Stadtrates der Stadt Bad Reichenhall am 18. September 2008 – TOP 3


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