Kälbersteinbruch

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Kälbersteinbruch

Der Kälbersteinbruch ist ein alter aufgelassener Steinbruch und ein Geotop (Kennung: 172A014) oberhalb von Berchtesgaden in den Südosthängen des Kälbersteins. Er gehört gerade noch zur Gemeinde Bischofswiesen (Gnotschaft Stanggaß).

Beschreibung

Felswände des Steinbruchs

Der Steinbruch befindet sich in rund 660 Metern Höhe und erstreckt sich auf eine Fläche von rund 5.000 m² zwischen dem Hochbehälter Kälberstein beim Königsweg und der Kälbersteinstraße. Er besteht aus Hallstätter Kalk der im Berchtesgadener Raum auch Kälbersteinmarmor genannt wird. Die Färbung des Marmors variiert über das gesamte Abbaugebiet stark. Während im Westen überwiegend roter Marmor ansteht, findet sich in Richtung Osten immer mehr grauer und weißer Marmor.[1]

Seit dem Nutzungsende erobert sich die Natur den Kälbersteinbruch zusehends zurück. Weite Teile sind bereits komplett zugewachsen und die wenigen noch sichtbaren Felswände verschwinden immer weiter hinter Bäumen und Sträuchern.

Vom Bayerischen Landesamt für Umwelt wird der Steinbruch als seltenes und wertvolles Geotop eingestuft, das sich als Exkursions-, Forschungs- und Lehrobjekt eignet.[2]

Geschichte

Alter Lichtmast der Freiluftbühne

Wahrscheinlich dürfte der Kälbersteinbruch bereits kurz nach der Gründung von Berchtesgaden in Betrieb genommen worden sein.[3] Stillgelegt wurde er erst rund 800 Jahre später im Zweiten Weltkrieg.[2]

Viele Jahre nach dem Abbauende entdeckte das Berchtesgadener Bauerntheater den alten Steinbruch für sich. Bis etwa 2016 unterhielten sie dort eine Freiluftbühne.

Bauwerke

Aus den Steinen des Kälbersteinbruchs bestehen mehrere Bauwerke im Berchtesgadener Raum. Dazu gehören die Kälbersteinkapelle, der Turm der Franziskanerkirche und auch der Kehlsteintunnel zum Kehlsteinhaus.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortwin, Ganss & Sepp Grünfelder: Geologie der Berchtesgadener und Reichenhaller Alpen. S. 95
  2. 2,0 2,1 Landesamt für Umwelt: Steckbrief Ehemaliger Steinbruch am Kälberstein bei Berchtesgaden
  3. A. Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Reprint 1973, S. 336.