Berchtesgadener Mühlbach

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Berchtesgadener Mühlbach
Orte Berchtesgaden
Koordinaten

47°38′1″N 13°0′25″O

Verlauf Süd-Nord
Flusssystem Donau
Abfluss Berchtesgadener Ache → Königsseeache → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Berchtesgadener Ache (535 m)
Mündung Berchtesgadener Ache (525 m)
Höhenunterschied 10 m
Länge 1,34 km

Der Berchtesgadener Mühlbach ist ein 1,34 Kilometer langes künstliches Fließgewässer unterhalb des Ortskerns der Marktgemeinde Berchtesgaden.

Verlauf

Ableitungswehranlage
Höhe Straße An der Pfisterleiten

Auf Höhe der Bavariakreuzung wird der Mühlbach mittels einer Wehranlage von der Berchtesgadener Ache zur Kreuzung abgeleitet. Dort unterquert er zunächst die Bergwerkstraße (B 305) und fließt dann eingezwängt zwischen der Bergwerkstraße und der Bahnhofstraße in Richtung Nordosten. Nach dem passieren der Straße Am Mühlbach fließt er zunächst unter zwei Gebäuden hindurch und folgt dann der Bergwerkstraße noch ein Stück. Etwa auf Höhe der Freiwilligen Feuerwehr Berchtesgaden wechselt der Mühlbach dann seine Richtung nach Norden und durchfließt wenige Meter weiter im Bereich der Bräuhausstraße mehrere Gebäude des Hofbräuhauses. Anschließend folgt er der Straße An der Pfisterleiten in einem großen Bogen nach Osten, unterquert an deren Ende die Koch-Sternfeld-Straße, und mündet kurz darauf beim Umspannwerk Berchtesgaden wieder in die Berchtesgadener Ache ein.

Wasserkraft

Seit jeher wird die Kraft des Mühlbachs zum Betrieb von Maschinen genutzt. Waren es in früheren Zeiten verschiedene Mühlen, die vom Wasser angetrieben wurden, so sind es seit dem Aufkommen der elektrischen Stromversorgung kleinere Wasserkraftwerke.

Die bedeutendsten Mühlen waren die Votzenschmiede unmittelbar nach der Ableitung und die zu einer Bäckerei gehörende Pfistermühle im Mittellauf (An der Pfisterleiten). Beide wurden bereits vor langer Zeit abgerissen.

An Wasserkraftwerken existieren seit den 1890er Jahren zwei Anlagen. Das eine ist das Elektrizitätswerk Berchtesgaden (Bergwerkstraße 7) und das andere das betriebseigene Wasserkraftwerk des Hofbrauhauses Berchtesgaden (Bergwerkstraße 11).

Geschichte

Der Berchtesgadener Mühlbach existiert mindestens seit dem Jahre 1618. In diesem Jahr wurde er in der Berchtesgadener Marktordnung erwähnt.[1]

Im Jahr 1889 errichtete der Hofbildhauer Stefan Zechmeister auf Höhe des Gebäudes Bergwerkstraße 7 ein Wasserkraftwerk im Mühlbach für die öffentliche Stromversorgung des Berchtesgadener Talkessels.[2]

Nur wenige Jahre später, 1896, installierte auch das Hofbrauhaus Berchtesgaden eine Wasserkraftanlage (Bergwerkstraße 11).[3]

Vermutlich in den 1930er Jahren erhielt der Mühlbach im Oberlauf gemauerte Wände.[4]

Im Herbst 2022 wurden die Wände des Oberlaufs saniert.

Sonstiges

Nach dem Mühlbach ist die Straße Am Mühlbach benannt.

Einzelnachweise

  1. Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden. Vom Beginn der Wittelsbachischen Administration bis zum Übergang an Bayern 1810. Band II/2, 1995, Plenk Verlag, ISBN 978-3-922590-94-1 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 862. (fol. 5 – Zwellfften)
  2. 60 Jahre Elektrizitätswerk Berchtesgaden. Süddeutscher Verlag GmbH, S. 5
  3. A. Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Reprint 1973, S. 55.
  4. Manfred Angerer, Herbert Birkner: 120 Jahre Bahngeschichte Berchtesgaden. Berchtesgadener Schriftenreihe Nr. 26, 2009, ISBN 978-3-925647-54-3 (Bei Amazon* (Werbelink)), S. 104f.