Loferer Straße
Loferer Straße | |
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Höhe Vogelthennstraße | |
Typ | Bundesstraße |
Orte | Bad Reichenhall |
Koordinaten | |
Verlauf | Nord-Süd |
Länge | 4,75 km |
Spuren | 2 |
Oberfläche | Asphalt |
Fußwege | abschnittsweise einseitig |
Fußwegbelag | Asphalt |
Baujahr | 1952-53;1966 |
Sanierungen | 2008; 2012 |
Beschränkungen | |
Bushaltestellen | Bushaltestelle Kirchberg Luitpoldbrücke |
Die Loferer Straße (auch Umgehungsstraße) ist der Name der Bundesstraßen B 20 und B 21 bei Bad Reichenhall. Sie ist eine Umgehungsstraße um den Reichenhaller Ortskern zu entlasten und aufgrund der Trasse zweier Bundesstraßen mit etwa 20.000 Fahrzeugen (davon ca. 7,4% Lkw) am Tag[1] relativ stark verkehrsbelastet.
Seit Jahrzehnten ist der umstrittene Kirchholztunnel zur Entlastung der Strecke im Gespräch.
Geschichte
Der Bau der Umgehungsstraße geschah in mehreren Schritten. Der erste Abschnitt zwischen dem Nordende der Frühlingstraße (im Bereich Umspannwerk) und der Reichenbachstraße wurde 1952-53 gebaut. Der weitere Verlauf nach Norden führte über eine bereits bestehende Straße über die Bahnstrecke Freilassing–Berchtesgaden (als Bahnübergang) und der Glasergasse zur Salzburger Straße und von dort stadtauswärts. Wenige Jahre später folgte der Brückenbau über die Frühlingstraße und die Bahnstrecke mit einer direkten Anbindung an die Salzburger Straße (Verkehrsverteiler Bad Reichenhall-Nord). Der letzte Bauabschnitt war 1966 die Verlängerung von der Reichenbachstraße entlang der Saalach, über den neuen Verkehrsverteiler Bad Reichenhall-Süd an der Neuen Saline bis zur bestehenden Straße nach Schneizlreuth am Festplatz. Beide Bauabschnitte durchschnitten teilweise einen bestehenden Auwald.
Die Reste der Wälder wurden 1971 zusammen mit mehreren Auwäldern an der Saalach ins Landschaftsschutzgebiet Saalachauen nördlich Bad Reichenhall aufgenommen.[2]
Wegen der hohen Geräuschentwicklung erneuerte das Straßenbauamt im Sommer 2008 zwischen der Anbindung Münchner Allee (Verkehrsverteiler Nord) und der Erdgasübergabestation den Fahrbahnbelag. Aus dem gleichen Grund und um einen Unfallschwerpunkt bei der Tankstelle zu beseitigen, bekam der Abschnitt von der Erdgasübergabestation bis zur Kretabrücke (Verkehrsverteiler-Süd) im Sommer 2012 eine neue Asphaltdecke und zwei Abbiegespuren.[3]
Verlauf
Die Straße beginnt als Teil der B 21 an der Ortsgrenze zu Schneizlreuth beim Saalachsee und folgt dort in einer großen Linkskurve der Saalach bis zum Verkehrsverteiler Süd, wo die B 20 und die St 2101 einmünden. Von hier führt eine lange Rechtskurve durch Waldgebiet bis zur Einmündung der Reichenbachstraße. Der nächste Abschnitt verläuft relativ gerade in Richtung Nordosten bis zur Johann-Häusl-Straße. Hier beginnt eine Rechtskurve bergauf um dann gerade die Bahnstrecke und die Münchner Allee zu überqueren. Danach folgt die Anbindung der Münchner Allee am Verkehrsverteiler Nord. Das Ende ist dann nach dem Knoten auf Höhe Landratsamt wo die Loferer Straße in die Salzburger Straße übergeht.
Verbundene Straßen
- (Zufahrt Festplatz)
- Thumseestraße
- Reichenbachstraße (nur Einfahrt; nur Richtung Salzburg)
- Kurfürstenstraße
- Hammerschmiedweg
- Traunfeldstraße
- Vogelthennstraße
- Johann-Häusl-Straße
- Münchner Allee
- sowie mehrere Forststraßen und Wanderwege zur Saalach
Verkehrsentwicklung
Gesamtverkehr pro Tag (Durchschnitt)[4] | |||
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Jahr | Gesamt | Pkw | Lkw |
2010 | 20.190 | 18.585 | 1.498 |
2005 | 19.557 | 18.078 | 1.457 |
2000 | 18.576 | 16.929 | 1.486 |
1995 | 16.809 | 15.498 | 1.228 |
1993 | 15.880 | 14.308 | 1.431 |
1990 | 12.285 | 11.037 | 1.342 |
1985 | 14.998 | 13.098 | 1.494 |
1980 | 13.220 | 11.662 | 1.606 |
Das Straßenbauamt Traunstein hat für das Jahr 2010 im Erläuterungsbericht 2011 zum geplanten Kirchholztunnel eine Schwerverkehrsbelastung von 3.280 Lkw an Werktagen prognostiziert. Dies war fast doppelt so hoch wie die später veröffentlichen tatsächlichen Werte und widersprach auch komplett der Entwicklung der letzten Jahrzehnte.
Verkehr werktags | |||
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Angabe | Gesamt | Pkw | Lkw |
Straßenbauamt | - | 23.500 | 3.280 |
tatsächliche Messwerte 2010 | 20.486 | 18.550 | 1.746 |
Beschränkungen
Die Straße ist durchgängig auf 60 km/h beschränkt und in vielen Bereichen herrscht ein Überholverbot. Für Kraftfahrzeuge über 7,5 Tonnen herrscht zwischen 22 und 6 Uhr ein Nachtfahrverbot. Außerdem ist die Strecke für kennzeichnungspflichtige Kraftfahrzeuge mit gefährlichen Gütern gesperrt.
Unfälle
Unfälle passieren über die gesamte Strecke verteilt, eine Häufung gibt es jedoch an den Kreuzungen Hammerschmiedweg/Traunfeldstraße (Tankstelle), Vogelthennstraße (vor allem Auffahrunfälle an der dortigen Überquerungshilfe) und Johann-Häusl-Straße. Der Unfallpunkt an der Tankstelle wurde vorläufig 2011 und endgültig im September 2012 durch Abbiegespuren großteils entschärft.[3]
Blitzer
Aufgrund der höheren Unfallzahlen und der Verkehrsbelastung ist die Straße ein Schwerpunkt der Geschwindigkeitsüberwachung. Die Messstellen konzentrieren sich vor allem auf die ehemalige Erdgastankstelle, den Abschnitt zwischen Johann-Häusl-Straße und Vogelthennstraße, sowie seltener zwischen Reichenbachstraße und Verkehrsverteiler-Süd.
Im Juni 2014 versuchte der Stadtrat einen stationären Blitzer an der Straße aufzustellen.[5] Das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Bau und Verkehr lehnte das Vorhaben Anfang 2015 aber ab.[6]
Einrichtungen
(Hausnummer)
- 14: Festplatz
- 14: Wertstoffhof (am Festplatz)
Einzelnachweise
- ↑ Verkehrsmengenkarte 2010 Berchtesgadener Land - Stationsnummer: 82439122
- ↑ Karte der Verordnung des Landkreises Berchtesgaden über das Landschaftsschutzgebiet Saalachauen nördlich Bad Reichenhall
- ↑ 3,0 3,1 Pressemitteilungen Staatliches Bauamt Traunstein
- ↑ Messstelle 82439122 — Bayerisches Straßeninformationssystem
- ↑ Stadtratssitzung vom 24. Juni 2014
- ↑ Stadtratssitzung Vom 13. Januar 2015