Solebohrungen

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Solebohrung REI-8, die Weitwiesenquelle in der Weitwiese
Solebohrung REI-7 an der Triftmeisterau

Solebohrungen bezeichnet mehrere Tiefbohrungen nach Sole (Salzwasser) im Reichenhaller Talkessel. Sie liegen in den Gemeindegebieten von Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain.

Geschichte

Die BHS-Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke AG, die damalige Besitzerin der Neuen Saline, führte für zusätzliche Soleförderungen zwischen 1968 und 1972 im Reichenhaller Talkessel neun Aufschlussbohrungen durch (siehe #Liste der Solebohrungen). Die Bohrungen verteilten sich hauptsächlich auf die Stadt Bad Reichenhall und in geringerem Umfang auf die Gemeinden Bayerisch Gmain und Karlstein (heute Teil von Bad Reichenhall).

Die Tiefbohrungen lieferten unterschiedliche Ergebnisse. In der Bohrung REI-1 fand sich festes Salz, die Bohrungen REI-2, REI-8 und REI-9 wiesen Sole auf und REI-4, REI-6 und REI-7 waren eine Mischung aus beiden. Bei REI-3 und REI-5 wurde kein Salz gefunden.[1]

Gefasst wurden im Anschluss die Quellen REI-2, REI-6, REI-7, REI-8 und REI-9, wobei nur bei REI-2, REI-8 und REI-9 aktiv Sole gefördert wird.[2][1]

Im Jahr 1999 wurde ein Heilquellenschutzgebiet (siehe #Schutzgebiet) für die Gruttensteinquelle REI-8 eingerichtet. Im Dezember 2011 beantragte die Stadt Bad Reichenhall mit dem Landratsamt bei der Regierung von Oberbayern, die Weitwiesenquelle REI-9 ebenfalls als Heilquelle anzuerkennen und in das bestehende Schutzgebiet „Verordnung des Landratsamtes Berchtesgadener Land über das Quellenschutzgebiet in der Gemarkung Bad Reichenhall für die staatlich anerkannte Heilquelle „Solebohrung Bad Reichenhall 9““ mit aufzunehmen. Das Landratsamt erweiterte die Verordnung dann im Juni 2012 zur „Verordnung des Landratsamtes Berchtesgadener Land über das Quellenschutzgebiet in den Gemarkungen Bad Reichenhall und Karlstein für die staatlich anerkannten Heilquellen „Gruttensteinquelle (REI 9)“ und „Weitwiesenquelle (REI 8)““.[3]

Liste der Solebohrungen

Nummer Ort Bohrjahr Bohrtiefe
REI-1 Steinbruch im Leopoldstal am Kirchholz, gegenüber Leopoldstraße 1968 677,60 m
REI-2 Betriebsgelände Neue Saline, nahe Fürschlachtweg 1969 542,00 m
REI-3 Verbindungsweg Maisstraße zum Maisrundweg 1969 846,40 m
REI-4 Sportplatz Münchner Allee, nahe Parkplatz St. Zeno 1 1970 1.200,20 m
REI-5 Weg St. Zeno–Weißbach 1971 426,10 m
REI-6 hinter Feuerwehr Bad Reichenhall, neben Betriebszufahrt Stadtwerke 1971 884,00 m
REI-7 zwischen Saalach und Loferer Straße, nahe Triftmeisterau 1971 750,00 m
REI-8
(Weitwiesenquelle)
Weitwiese neben Kreuzung Lange Gasse/St 2101 1971 578,00 m
REI-9
(Gruttensteinquelle)
Gmainer Straße am Golling, nahe der Burg Gruttenstein 1972 523,50 m

Schutzgebiet

Zum Schutz der Solequellen ist ein weiträumiges Heilquellenschutzgebiet um Bad Reichenhall ausgewiesen. Das in der „Verordnung des Landratsamtes Berchtesgadener Land über das Quellenschutzgebiet in den Gemarkungen Bad Reichenhall und Karlstein für die staatlich anerkannten Heilquellen „Gruttensteinquelle (REI 9)“ und „Weitwiesenquelle (REI 8)““ festgelegte Schutzgebiet „Solebohrung Bad Reichenhall, Gruttensteinquelle (Rei 9) und Weitwiesenquelle (Rei 8)“ (Gebietsnummer: 2220824300077) umfasst 63.12 km² im mittleren und südlichen Landkreis.

Das Gebiet beginnt bei Nonn und verläuft über Karlstein nach Schneizlreuth und dann nach Süden entlang der B 305 bis zum Taubensee in Ramsau bei Berchtesgaden. Von dort führt es nach Norden am Törlkopf vorbei und anschließend nach Osten bis zur B 20 beim Eisenrichterstein in Bischofswiesen. Danach wandert die Gebietsgrenze nach Norden und folgt der Staatsgrenze bis hinter das Kirchholz im Leopoldstal. Das letzte Stück verläuft nach Westen zurück nach Nonn.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Reichenhaller Salzbibliothek. Band IV.|69}}
  2. Sichtungen vor Ort
  3. Amtsblätter Nr. 51 vom 20. Dezember 2011 & Nr. 26 vom 26. Juni 2012